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24 h 2016 Le Mans, LMP1

Veröffentlicht am: 18. Juni 2016Von
2M16 2177 150Nur noch wenige Stunden, dann startet das spannendste Rennen des Jahres. Ich kann die Anspannung praktisch spüren. Ich war bereits zwei Mal live vor Ort. Le Mans ist der Wahnsinn. Wer wird am Ende die Nase vorn haben? Kopf an Kopf zwischen Audi und Porsche?

Beide Porsche 919 Hybrid nach dem ersten Qualifying vorn

2M16 2175 350Starker Le-Mans-Auftakt für das Porsche Team: Im ersten von drei Qualifikationstrainings belegten die beiden Porsche 919 Hybrid die Plätze eins und zwei. Neel Jani fuhr am späten Mittwochabend die absolute Bestzeit im 60 Fahrzeuge starken Teilnehmerfeld des 24-Stunden-Rennens. Der Schweizer umrundete den 13,629 Kilometer langen Kurs gleich zu Beginn des nächtlichen Qualifyings in 3:19,733 Minuten. Jani teilt sich den gut 662 kW (900 PS) starken Prototypen mit der Startnummer 2 mit Romain Dumas (FR) und Marc Lieb (DE). Timo Bernhard (DE) erzielte mit einer Runde in 3:20,203 Minuten im Schwesterauto die zweitbeste Rundenzeit. Bernhard wechselt sich im innovativen Hybrid-Rennwagen mit der Startnummer 1 mit Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) ab.

In Le Mans werden drei jeweils zweistündige Qualifyings ausgetragen. Die beste in diesen insgesamt sechs Stunden mit einem Auto gefahrene Rundenzeit entscheidet über den Startplatz. Aufgrund der instabilen Witterung ist noch nicht absehbar, welche Bedeutung dem ersten Qualifying vom Mittwoch zukommt, das auf trockener Strecke stattfand. Die Session war für rund 13 Minuten unterbrochen, ohne dass die Zeit nachgefahren wurde. Viele gelbe Flaggen und Zwischenfälle beeinträchtigten die Zeitenjagd.

Das zweite Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans findet am Donnerstag von 19:00 bis 21:00 Uhr statt, das dritte und letzte wird anschließend wiederum bei Dunkelheit von 22:00 bis 00:00 Uhr ausgetragen.

Im einzigen freien Training, ausgetragen am Mittwoch von 16:00 bis 20:00 Uhr, hatte das Porsche Team nach vier Stunden die Plätze eins und zwei belegt. Die schnellsten Runden fuhren Jani (3:22,011 min) und Hartley (3:22,550 min). Wiederkehrender Regen und mehrere Unfälle führten während der vier Trainingsstunden zu Unterbrechungen.

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Stimmen nach dem ersten Qualifying:

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Le Mans ist der Wahnsinn. Gänsehaut puuuuur

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Platz 1 und 2 im ersten Qualifying könnten noch größere Bedeutung erlangen, denn die Wetterprognosen für morgen sind unsicher. Wir haben den heutigen Tag fehlerfrei abgespult, und unsere Porsche 919 Hybrid sind bei ihren schnellsten Runden jeweils auf langsamere Auto aufgelaufen. Vor diesem Hintergrund können sich beide Fahrzeuge noch verbessern, daher blicken wir dem zweiten und dritten Qualifying am Donnerstag sehr optimisch entgegen.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Das war für uns ein erfolgreicher Start in die Rennwoche. Unsere Fahrer haben alle die vom Reglement vorgeschriebenen fünf Pflichtrunden bei Dunkelheit absolviert. Beide Autos liefen ohne jegliche technische Probleme. Wir konnten unser Programm absolvieren – so weit es die Wetterkapriolen und die zahlreichen Zwischenfälle auf der Strecke zuließen – und haben Antworten zu allen noch offenen Punkten gefunden. Es freut uns natürlich, dass wir nach dem ersten Qualifikationstraining die beiden ersten Plätze belegen. Neel und Timo waren super schnell und sind kein unnötiges Risiko eingegangen – obwohl beide auf ihren besten Runden im Verkehr aufgehalten wurden. Das gesamte Team hat hochkonzentriert gearbeitet und einen super Job gemacht. Wir hoffen, dass die Woche so weitergeht.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1

Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau):

(9 Teilnahmen, Gesamtsieg 2010, Gesamtzweiter 2015, GT-Klassensieg 2002)

„Das Qualifying war sehr aufregend. Ich bin zwei Versuche gefahren, beide wären gute Runden geworden – doch ich lief jedes Mal in der Porsche-Kurve auf zwei langsamere Autos auf und habe viel Zeit verloren. Bis dahin war ich sehr zufrieden, eine Bestzeit lag in Reichweite. Aber hier eine freie Runde zu erwischen, ist immer wie ein Lotteriespiel. Auf jeden Fall haben wir wieder viele Sachen für das Rennen gelernt, auch darauf kommt es an.“

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Brendon Hartley (26, Neuseeland):

(4 Teilnahmen, Gesamtzweiter 2015)

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In Le Mans werden drei jeweils zweistündige Qualifyings ausgetragen

„Timo hat zu Beginn des Qualifyings eine mega Runde angefangen. Die ersten Sektoren waren Bestzeiten, aber im letzten Abschnitt hatte er mehrfach richtig Pech, als ihm andere im Weg standen. Aber das ist hier in Le Mans mit 60 Autos auf der Strecke immer die Geschichte des Qualifyings, und wir haben ja morgen noch zwei weitere Sitzungen. Es war gut, das erste Mal in diesem Jahr wieder bei Dunkelheit auf dieser einzigartigen Rennstrecke zu fahren. Bei uns läuft alles rund, und die Plätze eins und zwei heute sind schon mal eine starke Teamleistung.“

Mark Webber (39, Australien):

(4 Teilnahmen, davon 1998 und 1999 ohne Renneinsatz, Gesamtzweiter 2015)

„Die meisten Dinge, die auf unserem Plan standen, konnten wir heute abarbeiten. Jetzt liegt nur noch ein Trainingstag vor uns, bevor es richtig losgeht. Ich denke, dass wir jetzt genug trainiert haben. Wir freuen uns immer mehr auf das Rennen. Das Boot steht kurz davor, den Hafen zu verlassen.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2

Romain Dumas (38, Frankreich):

(15 Teilnahmen, Gesamtsieg 2010, 3. Platz 2007, 5. Platz 2015, GTE-Klassensieg 2013)

„Ich hatte bei meinen Nachtrunden leider sehr viele Zonen, in denen ich langsam fahren musste. Es war aber auf jeden Fall eine gute Übung fürs Rennen, ich freue mich auf morgen.“

Neel Jani (32, Schweiz):

(7 Teilnahmen: Qualifyingrekord und 5. Platz gesamt 2015)

„Es war wirklich schwierig, heute Abend im Qualifying eine freie Runde zu finden. Es herrschte enorm viel Verkehr, einige Autos waren extrem langsam unterwegs. Ich glaube, niemand konnte heute eine richtig gute Runde fahren. Im Moment hat es für uns gereicht, um die vorläufige Poleposition zu holen, aber es wäre noch einiges gegangen. Wir fühlen uns sehr wohl mit unserem Auto.“

Marc Lieb (35, Ludwigsburg):

(10 Teilnahmen: 5. Platz gesamt 2015, Klassensiege GTE 2013, GT2 2010, GT 2005)

„Im zweiten Stint gab es deutlich weniger Gelbphasen, trotz starkem Verkehr konnte ich freier fahren. Auf jeden Fall haben wir heute einen Schritt nach vorne gemacht, das erste Qualifying lief gut für uns. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich höhere Tagestemperaturen auf die Performance auswirken. Es liegen noch zwei Qualifying-Sitzungen vor uns, deshalb dürfen wir die Zeiten von heute nicht zu hoch bewerten.“

Startaufstellung

Ergebnis Qualifying

1. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) 3.19,733 Min.
2. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 3.20,203 Min.
3. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) 3.20,737 Min.
4. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) 3.21,903 Min.
5. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R18) 3.22,780 Min.
6. di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18) 3.22,823 Min.
7. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion-AER) 3.26,586 Min.
8. Heidfeld/Piquet/Prost (Rebellion-AER) 3.27,348 Min.
9. Kaffer/Trummer/Webb (CLM-AER) 3.34,168 Min.
10. Stevens/Rast/Rusinov (Oreca-Nissan) 3.36,605 Min

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Fotos © 2016 Porsche Motorsport

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