24h-Rennen Nürburgring 2016 – morgens…
Mercedes dominiert die 24h auf dem N’Ring
- Fünffach-Führung von Mercedes-AMG und Wetterkapriolen zu Rennbeginn auf der Nürburgring-Nordschleife
- Zwischenstand nach Rennunterbrechung und Re-Start: Mercedes-AMG GT3 nach 17 Rennrunden auf den Plätzen 1, 2, 3, 4, 5, 8, 22 und 32
Typisches Eifelwetter hat zu einem kuriosen Auftakt des 44. ADAC Zurich 24h-Rennen Nürburgring geführt: Nachdem am Nachmittag auf trockener Strecke gestartet wurde, kam es nach 45 Rennminuten zu Starkregen und Hagel in einigen Streckenabschnitten. Die Wetterkapriolen führten zu zahlreichen Unfällen. Leichte Beschädigungen hatten dabei unter anderem auch zwei der acht Mercedes-AMG GT3 im Feld zu verzeichnen, die aber in der folgenden Rennunterbrechung vollständig behoben werden konnten.
Bereits vor der roten Flagge hatten die Teams mit dem Mercedes-AMG GT3 eine souveräne Vorstellung geboten und dabei ihre guten Startpositionen verteidigt – allen voran Maro Engel (GER) im AMG-Team BLACK FALCON #9, der seine Führung behauptete, und damit auch beim Re-Start von der Pole-Position startete. In dem Rennen, das um 20:05 Uhr wieder freigegebenen wurde, sorgte anhaltender Regen für eine Fortsetzung der schwierigen Bedingungen, mehrere Gelb-Phasen und Verschiebungen im Klassement. Bereits kurz nach dem Re-Start büßte dabei auch das Pole-Fahrzeug #9 mit Maro Engel (GER), Yelmer Buurman (NED), Hubert Haupt (GER) und Dirk Müller (GER) Positionen ein und rangiert aktuell auf dem dritten Platz.
HARIBO Racing Team-AMG stark
Am besten mit den tückischen Bedingungen kam das HARIBO Racing Team-AMG zurecht. Startfahrer Maximilian Götz im Fahrzeug #88 eroberte in der 17. Runde die Führung. Das Fahrzeug, das sich Götz mit Lance David Arnold (GER), Uwe Alzen (GER) und Jan Seyffarth (GER) teilt, wird gefolgt vom Mercedes-AMG GT3 #30 des AMG-Team HTP Motorsport mit Startfahrer Dominik Baumann (AUT) sowie Maximilian Buhk (GER), Thomas Jäger (GER) und Stefan Mücke (GER). Das zweite Fahrzeug (#8) des HARIBO Racing Team-AMG hatte Startfahrer Uwe Alzen zwischenzeitlich ebenfalls in die Führung pilotiert. Aktuell rangiert das Fahrzeug, das die identische Besatzung hat wie die #88, auf dem vierten Platz.Die Fünffach-Führung der Merceds-AMG GT3 macht das von Platz vier gestartete AMG-Team HTP Motorsport #29 mit Christian Hohenadel (GER), Marco Seefried (GER), Christian Vietoris (GER) und Renger van der Zande (NED) komplett. Der von Platz vier gestartete Hohenadel wurde durch einen Dreher hinter die Top-Ten zurückgeworfen, führte das Fahrzeug jedoch wieder auf den fünften Rang zurück.
Vom zehnten Startplatz aus machte Bernd Schneider (GER) im AMG-Team BLACK FALCON #4 auf dem nassen Kurs schnell Positionen gut: Rang acht für den AMG Markenbotschafter und Adam Christodoulou (GBR), Manuel Metzger (GER) und Doppelstarter Maro Engel (GER). Ebenfalls gut im Rennen liegt auch der Mercedes-AMG GT3 #75 des MANN-FILTER Team ZAKSPEED: Sebastian Asch (GER), Kenneth Heyer (GER), Daniel Keilwitz (GER) und Startfahrer Luca Ludwig (GER) rangieren auf dem 22. Platz. Der BLACK FALCON #14 mit Abdulaziz Al Faisal (KSA), Indy Dontje (NED), Rob Huff (GBR) und Gerwin Schuring (NED) liegt auf dem 32. Platz.
Jochen Bitzer, Leiter AMG Kundensport: „Das war ein turbulenter Start in das 24-Stunden-Rennen. Ich bin sehr zufrieden, dass unsere Fahrer mit dem Mercedes-AMG GT3 bei diesen schwierigen Bedingungen so umsichtig unterwegs sind. Die Strecke wird jetzt immer trockener und wir werden weiter angreifen.“
Platz |
Startnummer |
Fahrzeug / Team |
Fahrer |
Runden |
1. |
88 |
Mercedes-AMG GT3 / HARIBO Racing Team-AMG |
Uwe Alzen, Lance David Arnold, Maximilian Götz, Jan Seyffarth |
17 |
2. |
30 |
Mercedes-AMG GT3 / AMG-Team HTP Motorsport |
Dominik Baumann, Maximilian Buhk, Thomas Jäger, Stefan Mücke |
17 |
3. |
9 |
Mercedes-AMG GT3 / AMG-Team BLACK FALCON |
Yelmer Buurman, Hubert Haupt, Dirk Müller, Maro Engel |
17 |
4. |
8 |
Mercedes-AMG GT3 / HARIBO Racing Team-AMG |
Uwe Alzen, Lance David Arnold, Maximilian Götz, Jan Seyffarth |
17 |
5. |
29 |
Mercedes-AMG GT3 / AMG-Team HTP Motorsport |
Christian Hohenadel, Marco Seefried, Christian Vietoris, Renger van der Zande |
17 |
* vorbehaltlich der Bestätigung des Veranstalters
Aus dem Porsche-Lager
- 24 Stunden Nürburgring – Zwischenbericht nach 8 Stunden
Porsche 911 GT3 R auf dem Weg nach vorne
Stuttgart. Mit einer sehenswerten Aufholjagd hat der vom Porsche-Werksteam Manthey Racing eingesetzte 911 GT3 R bei den 24 Stunden Nürburgring den Anschluss an die Spitze geschafft. Der Däne Michael Christensen, der sich den Elfer mit der Startnummer 912 mit Richard Lietz (Österreich), Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) teilt, liegt nach acht Rennstunden auf der legendären Nordschleife auf dem fünften Platz. Bevor das Rennen am Nachmittag wegen eines heftigen Unwetters mit Regen und Hagel für drei Stunden unterbrochen werden musste, wurde der 911 GT3 R noch auf Position 14 geführt. Doch nach dem Re-Start machte Jörg Bergmeister bis zum nächsten Boxenstopp acht Plätze gut.„Das war ein sehr turbulenter Stint. Erst die langen Einführungsrunden, dann die Gischt und reichlich Aquaplaning“, sagte Jörg Bergmeister, nachdem er den 911 GT3 R an Frédéric Makowiecki übergeben hatte. „Die Bedingungen waren wirklich kritisch. Doch als es anfing abzutrocknen, wurde das Auto immer besser und ich konnte einige Positionen gut machen.“
Das Porsche-Werksteam hatte einen schwierigen Start in die 44. Auflage des Eifelklassikers. Im 911 GT3 R mit der Startnummer 911 schlug der Brite Nick Tandy bereits in der zweiten Runde in die Leitplanken ein. Das Auto war nach einem Unfall im Top-30-Qualifying von den Manthey-Racing-Mechanikern in einer Nachtschicht repariert worden und war erst kurz vor dem Warm-up am Samstagmorgen wieder einsatzbereit. Der Le-Mans-Gesamtsieger ging deshalb nur von Startplatz 29 ins Rennen und hatte bereits acht Konkurrenten überholt, als er im Bereich Hohe Acht von der Strecke abkam.
Kurz darauf setzte ein heftiges Unwetter ein. Zahlreiche Autos rutschten von der regenüberfluteten Strecke, einige Abschnitte waren durch Hagelkörner auf der Piste unpassierbar. Das Rennen wurde deshalb um 16.20 Uhr mit der roten Flagge unterbrochen. Erst um 19.20 Uhr erfolgte der Re-Start. Für Nick Tandy und seine Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Patrick Pilet (Frankreich) und Kévin Estre (Frankreich) gab es allerdings keine zweite Chance.
„Wir haben den Schaden begutachtet, die Reparatur hätte aber zu lange gedauert“, sagte Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser. „Dafür läuft der 911 GT3 R mit der Nummer 912 wie ein Uhrwerk.“
BMW meldet…
- 24h Nürburgring – 22.00 Uhr
- Racing statt Regen: Auch nach dem Re-Start verläuft das 24-Stunden-Rennen für die BMW Teams turbulent.
Nach dem Re-Start setzten sich zunächst nacheinander Jörg Müller (DE) im Schubert Motorsport BMW M6 GT3 mit der Nummer 18 und Markus Palttala (FI) am Steuer der Startnummer 22 von ROWE Racing an die Spitze. Müller büßte nach einem frühen Reifenwechsel zunächst Plätze ein, arbeitete sich danach aber wieder bis auf den ersten Platz nach vorn. In der 17. Runde sorgte ein technischer Defekt im Bereich des Antriebsstrangs dafür, dass Müller den BMW M6 GT3 abstellen musste. Das Auto wurde zurück in die Garage von Schubert Motorsport gebracht.
Palttala verlor nach einem Reifenschaden ebenfalls einige Positionen und machte anschließend wieder Boden gut. Nach dem Wechsel auf Trockenreifen und mit Richard Westbrook (GB) im Cockpit belegt die Nummer 22 Rang 20.
Wegen eines Elektronik-Problems konnte Philipp Eng (AT) im #23 BMW M6 GT3 erst verspätet ins Renngeschehen nach dem Neustart eingreifen und fiel ebenfalls zurück. Nach einer Aufholjagd liegt das zweite Fahrzeug von ROWE Racing bereits wieder auf Position 19. Die beiden BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport belegen nach sechseinhalb Stunden die Plätze 21 (#999) und 39 (#101).
In der Cup-5-Klasse für BMW M235i Racing Fahrzeuge haben Michael Schrey (DE), Alexander Mies (DE), Emin Akata (DE) und Dries Vanthoor (BE) vom Team Bonk Motorsport die Führung inne.
Stimmen der Fahrer nach sechseinhalb Stunden:
Markus Palttala (ROWE Racing, #22 BMW M6 GT3):
„Wir wollten es ruhig angehen lassen und kein Risiko eingehen. Dann lief es trotzdem richtig gut. Ich konnte am Schubert-Auto vorbeigehen und hatte anschließend freie Sicht. Das war fantastisch. Allerdings habe ich die Mercedes nicht hinter mir halten können. Ich weiß nicht, was danach den Reifenschaden ausgelöst hat. Wir haben einige Minuten verloren, aber es hätte auch schlimmer kommen können, wenn das an einer anderen Stelle passiert wäre.“Philipp Eng (ROWE Racing, #23 BMW M6 GT3):
„Aufgrund eines Problems ist mein Motor am Start der Formationsrunde nicht angesprungen. Die Jungs haben super gearbeitet, um den Fehler zu beheben. Dann bin ich dem Feld hinterher gefahren. Die Bedingungen beim Re-Start waren immer noch sehr tückisch. Je mehr die Strecke dann abtrocknete, desto besser wurde unsere Balance. Also ging es für uns Schritt für Schritt wieder nach vorn. So wollen wir natürlich weitermachen.“
Jörg Müller (Schubert Motorsport, #18 BMW M6 GT3):
„Zuerst habe ich Vibrationen im Auto gespürt. Erst dachte ich, es wäre ein Reifenschaden. Dann hatte ich jedoch keine Leistung mehr, und es hat zu qualmen begonnen. Irgendetwas am Antriebsstrang ist kaputtgegangen. Das ist sehr schade, denn wir waren richtig gut unterwegs.“
#100 BMW M6 GT3, Schubert Motorsport, Platz 5
John Edwards (US), Jens Klingmann (DE), Lucas Luhr (DE), Martin Tomczyk (DE)
#23 BMW M6 GT3, ROWE Racing, Platz 7
Alexander Sims (GB), Philipp Eng (AT), Maxime Martin (BE), Dirk Werner (DE)
Linktipps
Live-Timing auf Motorsport-Total.com:
Hagel und Mega-Unfälle, Bild-Video:
Fotos © 2016 Mercedes Motorsport, BMW Motorsport, Porsche Motorsport