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FB VW Golf 1.0 – 3-Zyl. 115 PS

Veröffentlicht am: 18. Januar 2016Von
IMG 7944 VW Golf 1.1 115PS 150Ein Golf ist ein Golf – oder? Wir haben ja hier schon den GTI, GTD, GTE, Variant und sogar den Golf R vorgestellt. Auch das Downgrade zum 1.2-Liter Golf haben wir gefahren. Jetzt der 1.0-Liter. Muss das sein? Nur ein Liter Hubraum. Da war ja mein Käfer von 1967 mit 1,2-Liter besser motorisiert. Ja, das muss sein, unbedingt, denn das nur 1-Liter große „Motörchen“ zaubert aus 3-Zylindern 115 PS und soll mit 4,5 Litern Benzin auskommen. Geht das? Wir geben die Antworten.

Klar, ein Golf

IMG 7940 VW Golf 1.1 115PS 350Der erste Eindruck: Klar, ein Golf. Nicht tiefer, keine Schweller, nix deutet auf einen Spargolf hin. Am Heck das TSI-Zeichen und vorne, an den Seiten der „zarte“ Hinweis auf BlueMotion. Innen alles wie immer, gute VW-Qualität. Aber das kann man bei einem Grundpreis von etwa 22.000 Euro auch erwarten.

Dann mal los. Erst einmal besonnen, weil der Golf ja als Sparkünstler glänzen will und da muss der Redakteur auch helfen: Ein leichter Gasfuß spart schon mal einen halben Liter E10 oder Super. Der 3-Zylinder Golf läuft ruhig, kein Schütteln oder Ruckeln ist zu spüren, was man sonst gern merkt, wenn die Zylinderzahl ungerade ist.

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Ausstattung

Bei den Extras langt Volkswagen auch schon mal richtig hin. Klar, wir wollen am Navigationssystem nicht meckern, großes Display – gute Zielführung. Aber über 2.500 Euro für das Navigationssystem „Discover Pro“, dafür müssen „Normalsterbliche“ auch einen Monat lang arbeiten. Insgesamt fast 10.000 Euro sind als Extras verbaut.

Schade, die Geschwindigkeitsregelanlage inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer für 215 Euro war leider nicht vorhanden. Die würde ich auf jeden Fall ordern, weil man so vielleicht noch einen halben Liter Kraftstoff mehr sparen könnte.

Auf die rot markierten Extras könnte man ggf. verzichten.

Golf Comfortline TSI BlueMotion 1,0 l TSI 85 kW (115 PS) 6-Gang

22.150,00

 

Pacific Blue Metallic

560,00

Sonderausstattungen

 
 

„Blind Spot“-Sensor „Plus“ mit Ausparkassistent, inkl.
Spurhalteassistent „Lane Assist“

895,00

 

4 Türen inkl. elektrischer Fensterheber hinten

900,00

 

Ambientebeleuchtung

185,00

 

Außenspiegel elektrisch einstell-, anklapp-, beheizbar,
Umfeldbeleuchtung, Beifahrerspiegelabsenkung, Memory

180,00

 

Geschwindigkeitsregelanlage inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer

215,00

 

Klimaanlage „Climatronic“

380,00

 

Licht-und-Sicht-Paket

335,00

 

Multifunktions-Lederlenkrad, beheizbar

325,00

 

Multifunktionsanzeige „Premium“ mit mehrfarbigem Display

155,00

 

Navigationssystem „Discover Pro“

2.515,00

 

Rückleuchten, dunkelrot und Kennzeichenbeleuchtung in LED-Technik

245,00

 

Seitenairbags hinten inkl. Proaktives Insassenschutzsystem

525,00

 

Telefonschnittstelle „Business“

485,00

 

Verkehrszeichenerkennung

320,00

 

Winterpaket

310,00

 

Xenon-Scheinwerfer

885,00

 

Fahrzeugpreis (inkl. MwSt)

31.565,00 EUR

 

Ca. 26.000 EUR

Der 115 PS Golf im Alltag

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Golf Comfortline TSI BlueMotion 1,0 l TSI 85 kW (115 PS) 6-Gang, 22.150 Euro

Auch hier gilt, ein Golf ist ein Golf. Wir sind vom Kia Sorento auf den Golf umgestiegen. Krasser kann ein Wechsel nicht sein. Auf der einen Einfahrt der mächtige SUV, auf der anderen der „zierlich“ wirkende Golf. Der natürlich gar nicht klein ist. Wir waren oft mit 5 Personen unterwegs und der Kinderwagen passte problemlos in den Kofferraum.

Beeindruckt hat immer, wenn es mal schnell gehen musste, z.B. weil die Autoschlange bis zum Horizont reichte und die Kraftfahrer einen idealen Abstand zum Vordermann einhielten – hatte der Golf fast Schwierigkeiten, die Kraft auf die Straße zu bringen. Bei nasser Straße drehten dann schon mal GTI-like (früher ein Zeichen von Sportlichkeit) die Reifen durch.

Überrascht hat uns das 1-Liter Triebwerk mit seiner kurzen Übersetzung und seinem starken Sprint im ersten und zweiten Gang. Das dreht der Motor zügig bis in den roten Bereich hoch, sogar noch im dritten Gang.

Das 1.0-TSI Triebwerk

Natürlich ist das 1.0-Liter-Triebwerk Euro6 eingestuft und leistet 200 Nm Drehmoment (2.000 – 3.500 1/min). Für den Sprint auf 100 km/h benötigt der Golf knapp 10 Sekunden (9,7 sec). Der Direkteinspritzer ist mit einem Turbolader ausgestattet, denn nur so sind eine hohe Leistung (115 PS) und ein niedriger Verbrauch möglich. Der Golf 1.0 Liter ist mit nur 99 h/km CO2 in der Effizienzklasse A eingestuft und wird nur von dem Diesel-Kollegen (BlueMotion Technology) mit 110 PS (A+) geschlagen.

Der Golf mit 150 PS TSI mit aktives Zylindermanagement (ATC), das Triebwerk haben wir im VW Polo Blutec getestet, ist je nach Ausstattung mit B – A eingestuft. Damit gibt es wohl zurzeit das sauberste Triebwerk im VW Konzern.

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Long-Run

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Auf Minimalrunde haben wir einen respektablen Wert von 4,6 l/100 km erzielt

Natürlich macht der 3-Zylinder mit 115 PS auch auf dem Long-Run eine gute Figur. Bei sparsamer Fahrweise haben wir nach 80 Kilometern eine Restweite von 810 km angezeigt bekommen. Aber das ist wohl eher ein Wert für die Landstraße. Auf der BAB sollte man schon mit etwa 6 bis 7 l/100 km rechnen, was dann bei einem Tankvolumen von 50 Litern immer noch eine Reichweite von 700 bis 800 Kilometern bedeutet.

Wie erwähnt, haben wir schmerzlich den Tempomaten vermisst, so dass wir mit der „Sägezahn-Methode“ versucht haben, regelmäßig niedrige Kraftstoffverbräuche herauszufahren. Sägezahn bedeutet, dass man mit leichtem Gasfuß beispielsweise auf 130 km/h beschleunigt und dann vorsichtig Gas wegnimmt bis auf eine Geschwindigkeit von 120 km/h.

Die versprochenen 204 km/h hat der Golf mehrfach mit 210 km/h (gem. Tacho im 5. Gang) überboten. Bis 160 km/h geht es richtig zügig voran. Bis 180 km/h ist es OK, aber dann – wie erwartet – etwas zäh.

Kraftstoffverbrauch

Die Angaben des Hersteller innerorts/außerorts/kombiniert: 5,3/3,8/4,3 – sind wie immer ambitioniert. Hier sollte der Gesetzgeber mal endlich für eine Änderung sorgen. Denn freiwillig wird kein Hersteller ein anderes Meßverfahren einführen, weil er dann schlechtere Werte für seine Werbung hat.

Die Vorgabe 3,8 l/100 km außerorts ist nicht zu schaffen. Aber mit leichten Gasfuß und maximal 80 km/h auf der Minimalrunde haben wir einen respektablen Wert von 4,6 l/100 km erzielt. Bitte beachten, für einen kleinen Dieselmotor sind Werte unter 5 l/100km kein Problem. Wir testen aber hier ein Benzintriebwerk.

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

68

5,5

Super-Spar

15

58

4,6

Landstraße sparsam

42

64

4,9

Landstraße normal

58

65

5,9

BAB sparsam

54

108

5,5

BAB normal

47

133

7,3

BAB schnell

16

177

14,1

Stadt

17

26

6,0

Stadt, Start&Stopp aus

17

26

6,9

1. Tankstopp

705

68

6,1

2. Tankstopp

Testverbrauch nach 1.014 km, 69 km/h, 6,0 l/100 km

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Sondermodell ALLSTAR

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Typisch Golf, alles übersichtlich

Zur Zeit gibt es das Sondermodell Golf ALLSTAR (21.350 Euro*, mit 4 Leichtmetallräder „Linas“ 6,5 J x 16 in Schwarz, Oberfläche glanzgedreht, 3D Plakette „ALLSTAR“ auf B-Säule, Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht, Multifunktions-Lederlenkrad (3 Speichen)) usw. mit einem Preisvorteil von 3.600 Euro und 5 Jahren Garantie – serienmäßig. Mit dem 1.2 TSI BlueMotion-Triebwerk (85 PS) und 4,9 l/100 km. 5 Jahre Garantie: Gut so! Denn das vermissen wir bei den deutschen Herstellern schon lange.

Den Golf würden wir auch gerne mal als Erdgasfahrzeug (CNG) vorstellen, der dann mit einem 1.4 TGI BlueMotion 110 PS TSI Triebwerk ausgestattet ist und 27.525 Euro kostet. Das CNG-Triebwerk haben wir bei Seat Leon vorgestellt, der bei Seat TGI heißt.

Fazit

Der Golf ist ein Golf – und damit hat er eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die ihres gleichen sucht. Als GTE, GTI, GTE und R sorgt er für Kribbeln, Gänsehaut und Emotion. Als 1.0-Liter sorgt er für Vortrieb und das gute Gefühl auch sparsam unterwegs sein zu können. Fazit: Sparsam und schnell geht! Gratulation nach Wolfsburg.

Das nächste Testfahrzeug ist der Hyundai Veloster Turbo. Rückblick auf den 140 PS Veloster. Als wir damals den nur 140 PS starken Sportler getestet haben, haben wir Hyundai angefleht noch 40 bis 60 PS draufzulegen. Unser Flehen wurde erhört. Der Testwagen glänzt jetzt als Turbo mit Direkteinspritzer und 186 PS. Ist er ein Gegner für den Kia cee’d GT, GTI und Co? Wir geben – wie immer – die Antworten.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 01-2016

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Fotos © 2016 Redaktionsbüro Kebschull

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