Schweden-Rundreise mit dem Skoda Octavia
Eigentlich wollten wir schon vor sechs oder sieben Jahren mal eine Schweden-Rundreise starten. Aber dann haben wir „gekniffen“, wegen der Mücken. In diesem Jahr hat es geklappt. 3.333 Kilometer von Emsbüren über Kiel – Oslo – Sundborn – Südschweden – Kiel und zurück.
Schweden ist ein Traum
Natürlich wollten wir Schweden sehen, die vielen Seen, Flüsse und Inseln erleben. Aber der eigentliche Auslöser war die Fährverbindung von Kiel nach Oslo. Etwa acht Monate lang habe ich um 19:30 die StenaLine Laboe passieren gesehen. Da kommt schon Fernweh auf. Im letzten Herbst war dann klar, dass auch die Familie mit so einer Fähre mal in den Norden wollte.StenaLine oder ColorLine
Die einen sagen, die ColorLine wäre etwas eleganter und auch teurer. Wichtiger Tipp: Wenn möglich nicht am Samstag oder Sonntag fahren, weil man dann einen Wochenendaufschlag zahlen muss. Im Internet eine 3-Personen Kabine mit 5m-Auto gebucht (Wochenende), mit Kreditkarte bezahlt. Das ging sehr schnell und war sehr professionell.
Man sollte besser früher als zwei Stunden vor dem Ablegen sich in die Schlange einreihen, damit der Urlaub auch stressfrei beginnt. Bei uns verlief alles bestens. Seekrank wurde keiner.
An Bord dann die positive Überraschung. Die erwartete kleine 3-Mann-„Kammer“ war geräumig, die Betten gemütlich und der Nassraum ein nettes kleines Bad. Wir haben Innenkabine gebucht und waren Mittschiffs, das war gut, denn es sollte ein „fetter“ Sturm aufkommen.
Machen wir es kurz. Wir haben es uns an Bord gut gehen lassen. Obwohl man munkelte das Windstärk 8-9 gewesen wäre, haben wir die Reise als sehr angenehm verbucht.
Sundborn
Von Oslo nach Sundborn haben wir eine Zwischenstation in einem „Pensionat“, also in einer Pension gemacht. Sundborn ist ein kleiner verträumter schwedischer Ort, der deshalb so oft besucht wird, weil dort Carl Larsson (ein schwedischer Maler) gelebt und gearbeitet hat. Das Museum ist auf jeden Fall eine Reise wert, weil man erlebt, wie die Leute damals gelebt haben und für einen Car-Larsson-Fan natürlich ein MUSS.Südschweden
Auf dem Weg nach Südschweden haben wir noch drei Tag in der Nähe von Norrköpingen verbracht. Zu Schweden gehören 221.800 Inseln – die Zahl haben wir dreimal nachrecherchiert, weil wir es nicht glauben konnten. Aber jeder Schwede wohnt irgendwie am Wasser oder hat maximal drei Kilometer bis zum Meer, einem See oder einem Fluss oder wohnt auf einer dieser 221.800 Inseln. Das ist schon cool.
Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch einer Elchfarm, um dort eine Elchsafari zu machen. Elche sind gefühlt mindestens so groß wie Pferde. Im Elchpark lassen sie sich gern von den Touristen füttern. Was wir nicht wussten, es sind gute Schwimmer und können sogar drei Minuten unter Wasser tauchen. Der Rundkurs war 3.300 m lang und dieser konnte, wer wollte, auch mehrfach befahren werden.
Die Ferienhäuser in Südschwede werden meist von Privatleuten vermietet. Wir waren daher nicht in einer Ferienhäuser-Anlage. Im Internet stand, dass man im Sommer auch mal seinen Nachbarn sehen kann. Unser Ferienhaus am See Immeln in der Nähe von Arkelstorp war auf einem 3.500 qm großen Grundstück versteckt. Man musste wirklich suchen. Bis zum See waren es nur 12 bis 15 Minuten zu Fuß. Der See ist ein Traum, leicht moorig, aber sehr sauber.
Gegen Abend wurde es in Südschweden für die Terrasse etwas zu frisch. Das hatte aber den Vorteil, dass man nachts gut schlafen konnte. Schweden und die vielen Mücken…wir haben sie kaum erlebt.
Schweden, ein Traum für Autofahrer
Als wir mit der CollorLine in Oslo ankamen, haben wir uns über die geringe Verkehrsdichte gewundert. OK, es war an einem Sonntag gegen 10 Uhr. In München, Berlin oder einer anderen Großstadt in Deutschland, wäre sicherlich schon mehr auf den Straßen los.In Schweden gab es nie einen Stau, irgendwie kaum Baustellen und alle sind diszipliniert die vorgeschriebenen 40 km/h im Ort, außerhalb je nach Beschilderung 80 bis 100 km/h und auf den Autobahnen maximal 130 km/h gefahren.
Übrigens, wenn 70 km/h vorgeschrieben war, konnte man die auch durch kleine Ort fahren. Es ist aber sinnvoll, auch wenn nicht vorgegeben, die Geschwindigkeit von etwa 60 kM7h zu drosseln.
Auf der Landstraße daher meist 80 km/h und mit Tempomat rollen lassen. Jetzt werden einige sagen, klar, da sind dann 4,9 l/100 km kein Kunststück. Aber wir waren mit drei Personen unterwegs und hatten für mindestens vier Gepäck dabei. Da sind 4,9 Liter pro 100 km nach Testende ein sehr guter Wert. Rekord war ein Streckenabschnitt von 207 Kilometer mit einem Schnitt von 72 km/h und einem Verbrauch von 4,3 l/100 km.
Es war noch nicht der neue Skoda Octavia mit Euro 6. Vermutlich wird der neue noch etwas sparsamer sein.
Internet in Schweden
Ich habe irgendwo mal gelesen, es ist nicht wichtig, was man mitnimmt in den Urlaub, sondern was man zurücklassen kann. OK, es geht auch mal zwei Wochen ohne Internet, aber man will ja auf einer Pressefahrt mindestens jeden Tag einmal twittern und auf G+ einen Post loswerden. Bis auf das Pensionat und die Woche im Ferienhaus hatten wir WLan. Dennoch waren wir froh, dass wir im Vorfeld eine 3 GB-SIM-Karte für 42 Euro gekauft haben. Direkt vor Ort kann man in einer Großstadt natürlich auch eine Karte für deutlich weniger Geld kaufen (ca. 18 bis 20 Euro).
Die Netzabdeckung ist im Vergleich zu Deutschland vorbildlich. Mit unserer SIM-Karte hatten wir sogar im Ferienhaus, 8 Kilometer von Arkelsdorp, immer eine stabile 3G-Verbindung.
Auf den Spuren des Landarztes
Zurück ging es dann über drei Brücken und zweimal Maut zahlen bis in die Nähe von Schleswig. Am nächsten Tag gab es noch eine Überraschung für die Mitfahrer.
Ich hatte mal recherchiert, wo denn der Landarzt gewohnt hat. Deekelsen hieß der Ort in der Serie. Die Drehorte waren aber in der Umgebung von Kappeln (s.a. touristikverein-kappeln.de und ostseefjordschlei.de). Das war schon cool auf der Treppe des Landarzthauses zu sitzen. Noch besser hat uns der Kräuterkarten von dem etwas verschrobenen und liebenswertem Kräuterdoktor Hinnerksen gefallen.
Der Kreis hat sich dann geschlossen, als bei einem Mittagessen in Kiel, im Olympiayachthafen in Schilksee, dann mit etwas Verspätung gegen 15 Uhr die ColorLine uns zugerufen hat: Kommt mal wieder.
Fazit
Der Skoda Octavia hat einen richtig guten Job gemacht. 4,9 l/100 km im Schnitt, wobei wir dann auf der Rückfahrt nach Emsbüren auch mal 205 km/h gefahren sind. Elchsafari ist ein MUSS für Schweden. Die Seen, das Licht in Schweden – ein Traum. Sicher werden wir wieder kommen. Aber Norwegen ist zu kurz gekommen. Daher spätestens im übernächsten Jahr heißt es wieder Leinen los mit der ColorLine nach Oslo aber dann an der Westküste entlang wieder Richtung Süden.
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- Fahrbericht Skoda Octavia – Schweden
Fotos © 2015 Redaktionsbüro Kebschull