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(4) Fahrer jetzt Transportmanager

Veröffentlicht am: 6. Juli 2014Von
 MG 4588 sft 2014 150Nach dem Einfädeln in die Autobahn ordnet sich der Fahrer des Mercedes-Benz Future Truck 2025 in den fließenden Verkehr auf seiner Spur ein. Er erreicht die vorgegebene Geschwindigkeit von 80 km/h. Das System bietet ihm dann den „Highway Pilot“ an. Diesen aktiviert der Fahrer und das Fahrzeug wechselt in den autonomen Modus. Der Fahrer bekommt als Bestätigung eine entsprechende Information „Highway Pilot aktiv“.

 

Autonomes Fahren in der Praxis

 MG 4526 Dr Berhard 350Nach dem Einfädeln in die Autobahn ordnet sich der Fahrer des Mercedes-Benz Future Truck 2025 in den fließenden Verkehr auf seiner Spur ein. Er erreicht die vorgegebene Geschwindigkeit von 80 km/h. Das System bietet ihm dann den „Highway Pilot“ an. Diesen aktiviert der Fahrer und das Fahrzeug wechselt in den autonomen Modus. Der Fahrer bekommt als Bestätigung eine entsprechende Information „Highway Pilot aktiv“.

Der Future Truck 2025 ist je nach Verkehrssituation losgelöst unterwegs, denn zu seiner Führung durch den Verkehr wird kein vorausfahrendes Fahrzeug benötigt – er agiert im Wortsinne – in seiner Fahrspur – autonom. Der Mercedes-Benz Future Truck 2025 funktioniert unabhängig von anderen Verkehrsteilnehmern durch die Vernetzung, nicht durch eine Verkettung mit einem Leitfahrzeug.

Fährt ein anderes Fahrzeug voraus, kann sich der Lkw im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeit automatisch an dessen Tempo orientieren und den vorgegebenen Sicherheitsabstand halten. Das Ein-scheren weiterer Fahrzeuge – etwa eines Pkw von der Überholspur vor einer Autobahnausfahrt – ist deshalb jederzeit gefahrlos möglich. Auch hier ist der Sicherheitsabstand jederzeit gewährleistet – der Future Truck 2025 passt sich seiner Umgebung perfekt an.

Autonom unterwegs: Fahren und Arbeiten zugleich

Sobald der Fahrer das „Highway Pilot“-System aktiviert hat, kann der Fahrer den Fahrersitz um 45 Grad nach rechts in eine Arbeits- oder Ruheposition schwenken. Im Cockpit der Zukunft mit einer gänzlich neu gestalteten Mittelkonsole im Stil eines Büro-Arbeitsplatzes steht ihm jetzt ein portabler Rechner mit Touchscreen-Oberfläche für andere Tätigkeiten sowie die Kommunikation mit der Umwelt zur Verfügung. Das neue Cockpit gibt ihm außerdem erheblich mehr Bewegungsfreiheit.

Vernetzt mit allen Verkehrsteilnehmern

Bereits vor der Abfahrt hat die Disposition mithilfe von Telematiksystemen den aktuellen Transportauftrag an das Fahrzeug über-mittelt und dem Fahrer über das integrierte Display angezeigt. Die Zieladresse wird an die Navigationsapplikation in der Daten-Cloud weitergegeben. Aufgrund der Echtzeitinformation der miteinander vernetzten Fahrzeuge auf der Straße kalkuliert der Navigationsrechner die effizienteste Route.

Die Vernetzung zwischen den Fahrzeugen ermöglicht, dass sowohl der Truck mit seinem Leitrechner als auch sein Fahrer ständig über die vor ihm liegende Route informiert sind. Gleiches gilt für alle wesentlichen Geschehnisse hinter dem Lkw – etwa einem sich nähernden Einsatzfahrzeug im Umfeld eines Staus. Die Steuerung des autonomen Lkw ist in der Lage, auf derlei Ereignisse zu reagieren und die Spur kurzfristig zu verlassen. Dem Fahrer stehen unterwegs fortlaufend weitere Informationen wie Restlenkzeit, Reichweite oder favorisierte Raststätten und Autohöfe entlang seiner Route zur Verfügung.

Auch im Future Truck 2025 ist der Fahrer der Chef in der Kabine. Er muss jederzeit in der Lage sein, wieder manuell die Verantwortung zu übernehmen. Daher überwachen zwei Kameras den Fahrerplatz und ein Sensor den Sitz.

Nicht vorgesehen sind autonome Überholmanöver, der Fahrer über-nimmt dies selber. Gleiches gilt für das Verlassen der Autobahn oder Fahrbahnwechsel an Verzweigungen. 

Vor einer Deaktivierung des „Highway Pilot“ wird der Fahrer vor-ausschauend zunächst optisch informiert und in der Folge akustisch gewarnt, damit er seinen Truck manuell übernehmen kann. Dies könnte nötig sein bei einer Situationsänderung, die eine erhöhte Überwachung oder eine Übernahme der Fahrzeugführung erfordert wie beispielsweise in Baustellen oder bei Hindernissen auf der Fahrbahn. Ohnehin ist das autonome Fahren eine „Kann“-Funktion – der Fahrer ist jederzeit frei in seiner Entscheidung, den Lkw selbst zu steuern oder dies der Technik zu überlassen.

Frühzeitig vor Erreichen seiner Ausfahrt wird der Fahrer auf die bevorstehende Änderung hingewiesen. Er aktiviert das Rückfahren des Sitzes in die Fahrposition – er übernimmt wieder unmittelbar das Kommando über den Lkw, ähnlich dem Pilot eines Flugzeugs vor der Landung.

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Vom Fahrer zum Transportmanager – Premiere im Cockpit der Zukunft

Bereits heute entlasten komfortabel eingerichtete und klimatisierte Fahrerhäuser, Assistenzsysteme wie der Abstandshalte-Assistent, der Stop-and-Go-Assistent sowie vollautomatisierte Getriebe den Fahrer.

Dr. Ing. Klaus Ruff, stellvertretender Leiter Prävention bei der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG Verkehr) stellt klar: „Der Arbeitsalltag der Lkw-Fahrer ist anspruchsvoll und anstrengend: Daueraufmerksamkeitsdruck und Monotonie auf langen Fahrstrecken, das oft unübersichtliche und dichte Verkehrsgeschehen, der Verkehrslärm, Tag- und Nacht-schichten sind nur einige Stichworte. Moderne Assistenzsysteme entlasten den Fahrer und tragen damit zu mehr Verkehrssicherheit bei. Trotz vermehrtem Verkehrsaufkommen und trotz Steigerung der Transportleistung um ca. 80 Prozent im Güterkraftverkehr ist die Zahl der bei Lkw-Unfällen getöteten und schwerverletzten Verkehrsteilnehmer um knapp die Hälfte vermindert worden. Es spricht viel dafür, dass die Weiterentwicklung der Assistenzsysteme und ihre intelligente Vernetzung diesen positiven Trend zukünftig fortführen werden.“

Längst haben sie großes Vertrauen in diese entlastenden Assistenzsysteme entwickelt und nutzen sie ganz selbstverständlich. Denn unregelmäßige Arbeitszeiten, sitzende Tätigkeit und psychische Belastungen fordern diese Berufsgruppe überdurchschnittlich und setzen die Lkw-Fahrer hohen gesundheitlichen Risiken aus. Mercedes-Benz minimiert mit seinen vorbildlich ausgestatteten Lkw bereits heute diese Berufsrisiken und ist damit nicht nur branchenweit, sondern im gesamten Nutzfahrzeugbau Vorreiter in puncto ergonomischer und komfortabler Cockpitgestaltung sowie hoher aktiver Sicherheit dank intelligenter Assistenz- und Telematiksysteme. Ein Vorsprung, der auch den Weg zum autonomen Fahren bahnt.

Autonomes Fahren entlastet den Fahrer vom Fahren „müssen“ in vielen Situationen, vor allem auf ermüdenden und häufig eintönigen Fernstrecken. Da der Lkw seine Geschwindigkeit selbst regelt und sich per Navigations-App ebenfalls selbstständig den optimalen Weg sucht, weil Spedition, Verlader und Ladungsempfänger fortlaufend in Echtzeit über Standort, Fahrtverlauf und die voraussichtliche Ankunftszeit informiert sind, wird der Fahrer vom Zeitdruck entlastet. Er macht heute einen großen Teil seiner Arbeitsbelastung aus.

Dr. Ing. Klaus Ruff: „Das autonome Fahren verändert zwangsläufig auch das Berufsbild des Lkw-Fahrers. Er gewinnt Zeit für andere Beschäftigungen als das unmittelbare Steuern des Lkw: Büroarbeiten, soziale Interaktion, Entspannungsphasen. Das autonome Fahren wird für den Fahrer abwechslungsreicher, weniger belastend und kann so den Beruf des Fernfahrer attraktiver amchen. Ob es das aktuell große Problem des Fahrermangels löst, wird die Zukunft zeigen.“

Rollen des Büro im Future Truck 2025

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Lkw und Fahrer verschmelzen beim autonomen Fahren mehr denn je zu einem Team, zu einer sinnvollen, schlagkräftigen und hoch wirtschaftlichen Kombination von Mensch und Maschine

Durch den Mercedes-Benz Future Truck 2025 wird der Fahrer nicht nur von monotonen Tätigkeiten entlastet, er gewinnt auch Zeit für andere Aufgaben und die Kommunikation mit seiner Umwelt. Zu diesem Zweck wechselt der Fahrer vom Arbeitsplatz Lenkrad zum Arbeitsplatz Büro. Denkbar ist die Übernahme von Tätigkeiten, die bisher der Disposition vorbehalten sind oder dem sozialen Kontakt mit Freunden, Familie und Kollegen dienen. Insbesondere selbst-fahrende Unternehmen können künftig Bürotätigkeiten bei Bedarf bequem unterwegs erledigen. Keine Arbeit mehr am Abend, am Wochenende und kein Delegieren an andere Personen. Konnektivität und Vernetzung sind die Zauberwörter. Das „Highway Pilot“-System ist auf Wunsch immer „on“. Die Abrechnung des letzten Transportauftrages oder die Vorsteuererklärung vom letzten Monat während der Fahrt erledigen – in Zukunft keine Fantasie mehr, sondern Realität.

Die Übernahme anderer Tätigkeiten wird das Berufsbild des Lkw-Fahrers deutlich verändern. Hieraus ergeben sich Aufstiegsmöglichkeiten von der reinen Fahrtätigkeit zum Transportmanager. Für Verlader und die Kunden einer Spedition wird der Fahrer damit vom Transporteur und Maschinenbediener zum qualifizierten Transportmanager, eine Aufwertung für den gesamten Berufsstand. Der Beruf des Lkw-Fahrers wird attraktiver – autonomes Fahren ist deshalb auch eine klare Antwort auf den Fahrermangel.

Ebenso kann der Fahrer über elektronische Medien während der Fahrt bequem mit anderen Personen kommunizieren. So kann er zum Beispiel mit anderen Fahrern Verabredungen für eine Pause treffen, Termine vereinbaren, Informationen über Verkehrssituationen oder Be- und Entladestellen einholen oder private Dinge erledigen. Die vielfältigen Möglichkeiten von sozialen Aktivitäten sind ein weiteres wichtiges Plus im Rahmen des autonomen Fahrens.

Dazu zählt auch die Möglichkeit, dass der Fahrer während der Fahrt einen Parkplatz bei einer Raststätte oder einem Autohof buchen kann. Er hat die Möglichkeit, sich schon unterwegs im Internet die aktuelle Speisenkarte anzuschauen, kann einen Waschraum reservieren und zeitgenau sein Essen vorbestellen. Er bekommt all das quittiert, einschließlich Parkplatznummer und Uhrzeit.

Das deutlich entspanntere Fahren wird sich positiv auf die Gesundheit der Fahrer auswirken. Stressfaktoren der reinen Fahrtätigkeit auf den Fernstraßen Europas werden deutlich herabgesetzt. Durch den Wechsel der Position während des autonomen Fahrens ist der  

Fahrzeugführer auch nicht mehr in einer starren Position an das Lenkrad gebunden, sondern er gewinnt Bewegungsmöglichkeiten bis hin zu entspannenden Lockerungsübungen während der Fahrt.

Lkw und Fahrer verschmelzen beim autonomen Fahren mehr denn je zu einem Team, zu einer sinnvollen, schlagkräftigen und hoch wirtschaftlichen Kombination von Mensch und Maschine.

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Video auf Youtube

Mercedes-Benz Future Truck 2025

(2) Mercedes-Benz Future Truck 2025

(3) Mercedes-Benz Future Truck 2025

(4) Logistik – Vom Fahrer zum Transportmanager

2007 – Future Transportation

Fotos © 2014 Redaktionsbüro Kebschull, Daimler Pressefotos

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