Felix Sutschek

Golf GTI Cabrio

Veröffentlicht am: 26. September 2012Von
Felix Sutschek09-2012 – Rot. Die Farbe unseres Testwagens passt wunderbar zu dem Mythos vom Erdbeerkörbchen. Die guten alten Golf Cabrios sahen alle noch nach Erdbeerkörbchen aus, das lag an dem Überrollbügel in der Mitte.


Golf GTI Cabrio – das rasende Erdbeerkörbchen

Felix SutschekNach dem Golf IV Cabrio gab’s dann erst mal kein Golf Cabrio mehr. Jetzt aber dann doch wieder ein Golf Cabrio. Und als Krönung ein GTI Cabrio. 210PS in einem Golf Cabrio, da ist der Spaß sicher nicht allzu weit entfernt…

Das GTI Cabrio kämpft mit den gleichen Problemzonen wie das normale Golf Cabrio. Eine winzige Öffnung für den Kofferraum und ein Aussehen über das man streiten kann. Das Stoffdach ist mit Blechteilen versehen und damit deutlich stabiler als die seiner Vorgänger. So ist es auch gleichzeitig die Persenning. Nerviges Gefummele kann diesbezüglich also entfallen. Willkommen in der Moderne.

Beim Einsteigen fällt sofort das Karo-Muster der Sitze auf. Schöne historische Anleihen. Dass der Sitzplatz hinten nicht nur schwer zu erreichen, sondern auch recht beengt ist, wird nicht wirklich wundern. Dafür bekommt man hier auch am meisten Frischluft, wenn man mal offen fährt.

Vorne ist alles wie gehabt. Gute, straffe und sportliche Sitze mit vernünftigen Seitenwangen. Hochwertige Materialien überall, wobei im Testwagen einige der Knöpfe und Bedienelemente nicht ganz so satt verarbeitet waren, wie wir das von VW sonst gewohnt sind. Das Display in der Mittelkonsole spiegelt beim offen Fahren, so dass man es kaum noch ablesen kann. Dazu gesellen sich diverse Bedien-Ungereimtheiten. Dass der Gurt für Fahrer und Beifahrer weiterhin aus der „B-Säule“ kommt und nicht in den Sitz integriert ist macht den Sitz günstiger, das Gurt-Anlegen im Cabrio aber noch umständlicher. 

Frischluft in zehn Sekunden

Dass das Verdeck bis 30 km/h elektrisch öffnet ist schön, warum man aber den Hebel so lange betätigen muss, bis das Verdeck ganz geöffnet ist, blieb dem Schreiber dieser Zeilen unerklärlich. Gleiches beim Schließen des Verdecks. Oder beim Öffnen / Schließen der Scheiben über die Fernbedienung (den Schlüssel). Was das GTI Cabrio auch nicht kann: über die Fernbedienung (Schlüssel) das Verdeck öffnen und schließen. Schade, das ist für einen eingefleischten Cabrio-Fahrer sicher verschmerzbar, aber zum Posen vor der Eisdiele ist so eine Funktion sehr wichtig.

Beim Fahren ist das GTI Cabrio ein echter Spaßbringer. Zwar hat sein DSG nur sechs, statt der mittlerweile üblichen sieben Fahrstufen, aber das kann man verschmerzen. Der sechste ist lang genug übersetzt. Der Motor macht Laune, dreht willig hoch und klingt meistens gut. Im Schiebebetrieb allerdings nervt er mit unnötigem Gebrumme, vor allem Innerorts. Da ist der GTI zu wenig laut um sportlich zu klingen und zu laut um nicht zu nerven. Würde die Elektronik das DSG einfach etwas früher einen Gang runterschalten wäre das Gebrumme weg. Eindeutiger Fall für Verbesserungspotenzial. Das Fahrwerk liegt gut und satt, wirkt sportlich ohne zu übertriebener Härte zu neigen. Dass es sich um ein Cabrio handelt stört auch nicht wirklich, auf der Landstraße kann man keine Verwindungen oder Torsion feststellen. Es knarzt auch nichts, alles so wie es sein soll. Die Lenkung ist für ein Cabrio gut, für einen Sportwagen aber etwas zu „matschig“.

Die Bremsanlage beißt zu wie ein Kampfhund und lässt das GTI Cabrio nach kurzen Bremswegen zum Stehen kommen, das ABS regelt sehr feinfühlig. Und bei flotter Fahrt macht der Motor noch mehr Laune. Und was das GTI-Cabrio richtig gut kann: Kavalierstarts!

Fazit

Das GTI Cabrio ist ein gutes Auto mit nur wenig Verbesserungspotential. Es kann beides, flotte Hatz oder gemütliches Cruisen.

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Fotos © 2012 Redaktionsbüro Kebschull

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