Innovationen auf der IAA

Veröffentlicht am: 16. September 2011Von
„Innovation – sie wird hier auf der IAA sichtbar sein. Die Nationale Plattform Elektromobilität hat gute Arbeit geleistet", so Angela Merkel.


Merkel: Innovation wird hier auf der IAA sichtbar

IAA 2011"Wir haben auch Anreize gesetzt, mit denen wir hoffen, die Elektromobilität in Deutschland in Gang zu bringen, ohne dabei dauerhafte Subventionstatbestände zu schaffen, z. B. die zehnjährige Befreiung von der Kfz-Steuer für alle, die vor Ende 2015 ein Elektroauto kaufen, die Einführung eines Wechselkennzeichens für die Zweitwagennutzung – damit spart man eine Versicherungsprämie –, Sonderparkflächen und vieles andere mehr. Ich möchte mich bei der Automobilindustrie für die gute Zusammenarbeit in dieser Nationalen Plattform bedanken. Wir mussten uns sehr aufeinander zubewegen, manches ist noch zu tun, aber ich glaube, hier hat sich gezeigt: Gemeinsames, kohärentes Handeln von Politik und Wirtschaft zahlt sich aus“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede zur feierlichen Eröffnung der 64. IAA Pkw in Frankfurt am Main vor zahlreichen hochrangigen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Gewerkschaft und Gesellschaft.

Auf der IAA seien neue Antriebstechnologien zu besichtigen. „Die Vorgaben der Bundes-regierung und der Europäischen Union zur Reduktion der Emissionen stehen immer im Dienst des Klimaschutzes. Aber wir haben auch ein Prinzip: Es soll jedem die Freiheit gelassen werden, sich das Auto auszuwählen, das am besten zu ihm passt. Für welche Antriebsart und welches Modell sich der Käufer entscheidet, ist seine Sache. Mobilität war, ist und bleibt ein Ausdruck von Individualität. Das ist auch der Grundsatz, nach dem wir handeln. Deshalb betone ich auch mit Blick auf manche sachlich nicht korrekte Kritik: Die Verbrauchskennzeichnungs-verordnung bringt uns mehr Transparenz, sie schafft einen Überblick über Effizienzunterschiede innerhalb einer jeweiligen Klasse. Vergleiche zwischen verschiedenen Klassen sind dabei nicht das Thema. Das muss auch noch einmal ganz deutlich gesagt werden“, so die Bundeskanzlerin weiter. Nach der feierlichen Eröffnung der 64. IAA Pkw folgte der traditionelle Messerundgang der Bundeskanzlerin. Angela Merkel wurde dabei begleitet von Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie zahlreichen hochrangigen Vertretern derAutomobilindustrie.{mospagebreak}

Angela Merkel auf dem BMW Stand

Im „Blitzlichtgewitter“ der vielen Fotographen und Kamerateams betrat Angela Merkel die Halle 11, die erste Station ihres Rundgangs. Dort wurde sie von Norbert Reithofer, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, begrüßt. Reithofer zeigte der Bundeskanzlerin vor allem den i3 Concept, ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug, das 2013 auf den Markt kommt und im Werk Leipzig endmontiert wird. Die Bundeskanzlerin nahm auf dem Beifahrersitz Platz und lobte das „gute Sitzgefühl“ und die Leichtgängigkeit der Türen.

In Halle 9 erwartete Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, die Bundeskanzlerin und führte sie zur roten Coupé-Studie Evos Concept. Das Hybrid-Auto erlaubt einen konkreten Ausblick auf die erstmals global ausgerichtete Design-Philosophie künftiger Fahrzeug-Generationen von Ford. Erste Modelle, die wesentliche Designelemente des Evos aufweisen, kommen bereits Anfang 2012 auf den Markt. Karl-Friedrich Stracke, Vorsitzender des Vorstandes der Adam Opel AG, präsentierte in Halle 8 den Opel Ampera, das erste Serienauto mit Range-Extender, das, so Stracke, im November in den Handel kommt. Anschließend stand der Besuch des Bosch-Standes in Halle 8 auf dem Programm. Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, erläuterte Angela Merkel die vielfältigen Innovationsschritte, die Bosch bei der CO2-Reduzierung durch Elektromobilität vornimmt.

Die Bundeskanzlerin hatte sich bewusst für einen Besuch in der „Halle der Elektromobilität“ (Halle 4.0) entschieden, in der erstmals die gesamte Wertschöpfungskette des Ecosystems Elektromobilität zu sehen ist. Am Stand von Streetscooter wurde sie von Arndt G. Kirchhoff, VDA-Vorstandsmitglied und Geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff-Gruppe, sowie Prof. Dr. Achim Kampker, RWTH Aachen, begrüßt.

Kirchhoff wies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit von innovativen Zulieferern und Wissenschaft hin, Prof. Kampker erläuterte den Streetscooter, eine Elektroauto-Studie, die eine Reichweite von bis zu 130 Kilometer habe und als Stadtfahrzeug konzipiert sei. Die Post habe bereits einen Entwicklungsauftrag erteilt. Der Kunde könne das E-Auto kaufen, allerdings sei die Batterie im Kaufpreis nicht enthalten. Vielmehr solle diese im Rahmen eines Servicepakets geleast werden.

Fiat und Schaeffler Gruppe

John Elkann, Präsident des Fiat-Konzerns, erläuterte Frau Merkel die neue Modellgeneration des Fiat Panda. Die wichtigste Rolle beim Antrieb spielt der neue Zweizylinder-Benziner (Twin-Air), der in verschiedenen Versionen zum Einsatz kommt.

Am Stand der Schaeffler Gruppe (Halle 5.1) begrüßten Maria-Elisabeth Schaeffler sowie Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schaeffler Gruppe, die Bundeskanzlerin und erklärten ihr die Optimierungspotenziale, die das Unternehmen bei Komponenten für klassische Antriebe, Hybrid- und Elektrofahrzeugen nutze.

Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, zeigte im eigens für die IAA 2011 errichteten Audi-Pavillon der Bundeskanzlerin das Audi A2 Concept, ein Elektroauto mit extremem Leichtbau. Das Fahrzeug könne die elektrische Energie über Induktion laden, somit sei ein Ladekabel nicht erforderlich. Zudem habe Audi mit dem Q5, dem A6 und dem A8 Hybridfahrzeuge im Programm, rein elektrisches Fahren sei damit bereits bis zu einer Distanz von drei Kilometern möglich.

Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, präsentierte Angela Merkel in Halle 3 die Weltpremiere von Volkswagen, den VW up!, einen pfiffigen Kleinwagen für urbane Mobilität, der Platz für vier Personen bietet und dessen Kaufpreis im vierstelligen Bereich liegen wird. Bei Porsche, ebenfalls Halle 3, stellte Porsche-Vorstandsvorsitzender Matthias Müller der Bundeskanzlerin die Weltpremiere des Porsche 911 vor und wies auf den deutlich niedrigeren Verbrauch gegenüber dem bisherigen Modell hin.

Den Abschluss des Messerundgangs bildete die Festhalle, wo Frau Merkel von Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, begrüßt wurde. Zetsche zeigte der Bundeskanzlerin das Forschungsfahrzeug F125!, das den Blick technologisch weit nach vorn richtet. Zudem erläuterte der Daimler-Vorstandsvorsitzende Frau Merkel die verschiedenen Antriebsoptionen für die neue B-Klasse: klassischer Verbrennungsmotor, Range-Extender, Brennstoffzelle. Zetsche wies darauf hin, dass die Infrastrukturinvestitionen für Wasserstoff vergleichsweise günstig seien. Die Bundeskanzlerin zeigte sich nach ihrem Rundgang beeindruckt von der Innovationskraft der deutschen Hersteller und Zulieferer.

Foto © Adam Opel, Gerd Kebschull

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