Audi siegt in Zandvoort

Veröffentlicht am: 15. Mai 2011Von
Großes Motorsport-Wochenende für Audi: Wenige Stunden nach einem Vierfacherfolg des Audi R8 LMS beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring holte Le-Mans-Sieger Mike Rockenfeller in Zandvoort (Niederlande) für Audi den ersten Saisonsieg in der DTM 2011.

Erster DTM-Sieg für Le-Mans-Sieger Mike Rockenfeller

  • Auch Martin Tomczyk im Vorjahres-A4 auf dem Podium
  • Fünf Audi-Piloten auf den acht Punkterängen

Für Audi war es der fünfte Erfolg in Zandvoort seit dem werksseitigen DTM-Comeback im Jahr 2004, für Mike Rockenfeller der erste Triumph in der populärsten internationalen Tourenwagen-Rennserie. Der Le-Mans-Sieger von 2010 legte den Grundstein mit einem perfekten Start, mit dem er sich zwischen Bruno Spengler und Jamie Green schob. Mit einem frühen ersten Boxenstopp gelang es "Rocky", auch Spengler zu überholen. Anschließend gelang es ihm, mit einem perfekt abgestimmten A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline bis zu drei Sekunden Vorsprung herauszufahren und das Tempo an der Spitze zu kontrollieren.

"Ich bin erleichtert", erklärte der 27-Jährige. "Das Rennen in Hockenheim war frustrierend. Doch wir haben das Problem gefunden und es hier perfekt umgesetzt. Danke an mein Team und Audi: Beide Stopps und die Strategie waren super und mein Auto richtig schnell. Am Ende konnte ich sogar auf Nummer sicher gehen."

Martin Tomczyk aus dem Audi Sport Team Phoenix sorgte mit seinem dritten Platz dafür, dass in Zandvoort zwei Audi-Piloten auf dem Podium standen. Der mit Abstand schnellste Fahrer eines Vorjahreswagens verlor beim ersten Boxenstopp Zeit, arbeitete sich anschließend aber wieder nach vorne und verdrängte sieben Runden vor dem Ziel Jamie Green mit einem sehenswerten Manöver von Rang drei. "Mein Auto war super vorbereitet und wahnsinnig schnell", sagte Tomczyk. "Ich kam mir phasenweise fast vor wie in einer anderen Liga. Es ist schön, mit einem 2008er-Auto vorne in der Meisterschaft mitkämpfen zu können." Der Audi-Pilot schloss in der vorletzten Runde sogar noch zu Tabellenführer Bruno Spengler auf, konnte diesen jedoch nicht mehr überholen.

Timo Scheider sammelte als Fünfter wertvolle Punkte. Der amtierende Formel-3-Champion Edoardo Mortara (Audi Sport Team Rosberg) fuhr als Sechster schon bei seinem zweiten DTM-Rennen in die Punkteränge und war damit der beste DTM-Neuling im Starterfeld.

Eine bemerkenswerte Leistung zeigte auch Mattias Ekström: Der Schwede kämpfte sich nach dem enttäuschenden Qualifying vom 16. Startplatz auf Rang acht nach vorne und holte so noch einen Punkt. Oliver Jarvis komplettierte die Top Ten.

Miguel Molina und Rahel Frey beendeten das Rennen auf den Positionen 15 und 17. Filipe Albuquerque rutschte am Start in der berühmt-berüchtigten Tarzanbocht ins Kiesbett und musste seinen Audi A4 DTM anschließend mit einem beschädigten Wasserkühler abstellen.

"Trotz des nicht so optimalen Qualifyings wussten wir, dass wir eine gute Performance haben", erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir waren optimistisch, auch aus der zweiten Startreihe gewinnen zu können. Das haben wir geschafft. Unsere Autos waren heute insgesamt sehr schnell – dank der tollen und harten Arbeit der gesamten Mannschaft. ‚Rocky’ ist ein souveränes Rennen gefahren. Martin (Tomczyk) hat toll angegriffen. Vor ‚Edo’ Mortara ziehe ich den Hut: Er hat schon bei seinem zweiten DTM-Rennen Punkte geholt. Und auch ‚Eki’ haben wir gut nach vorne gebracht. Es war insgesamt eine super Leistung!"{mospagebreak}

 Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Unsere Autos waren heute ganz einfach wieder genauso schnell wie schon vor dem Qualifying. Das haben wir mit einer sehr aggressiven Strategie umgesetzt. Mike (Rockenfeller) ist ein perfektes Rennen gefahren. Martin (Tomczyk) hat gezeigt, was in ihm steckt. Er war schnell, aggressiv und hat trotzdem ganz sauber gekämpft. Wir haben auch Mattias (Ekström) von Startplatz 16 noch in die Punkteränge gebracht. ‚Edo’ Mortara hat in seinem zweiten DTM-Rennen schon Punkte geholt. Timo (Scheider) war mit seinem Auto nicht so glücklich und hat mit Platz fünf eher Schadensbegrenzung betrieben. Aber insgesamt war es eine tolle Vorstellung von Audi."
 
Mike Rockenfeller (E-POSTBRIEF Audi A4 DTM #9), Platz 1
"Das Rennen war einfach perfekt. Ich habe nach dem Warm-up gar nicht damit gerechnet. Aber mein Ingenieur und meine Mechaniker haben fürs Rennen genau an den richtigen Schrauben gedreht. Das Auto war so, wie ich es haben wollte – einfach fantastisch. Der Grundstein war, am Start gleich an einem Mercedes vorbeizugehen. Und der frühe erste Stopp: Dadurch hatte ich genug Luft zu Bruno (Spengler). Danach konnte ich das Rennen kontrollieren. Ich fühle mich fast schon ein bisschen erlöst: Es hat lange gedauert, endlich in einem A-Auto zu sitzen. Nach einem guten Qualifying, aber schlechten Rennen in Hockenheim war das genau die richtige Antwort. Die zehn Punkte sind wichtig. Ich genieße das heute. Und dann schauen wir, in Österreich von Anfang an noch stärker zu sein."
 
Martin Tomczyk (Schaeffler Audi A4 DTM #14), Platz 3
"Nach dem gestrigen Qualifying war die Zielrichtung nach vorne. Wir hatten bei den Long-runs gesehen, dass mein Auto sehr schnell ist. Jetzt hieß es vorrangig, eine gute Strategie zu haben. Die hatten wir auch. Nur leider habe ich beim ersten Boxenstopp Zeit verloren, weil es mit Oliver (Jarvis) sehr eng war und ich mit dem Losfahren warten musste. Glücklicherweise konnte ich die Zeit auf der Strecke wieder aufholen und sehr schnelle und konstante Rundenzeiten fahren. Der zweite Boxenstopp war perfekt getimt. Ich war anschließend schnell genug, zu Jamie (Green) aufzuschließen und ihn zu überholen. Auch an Bruno (Spengler) kam ich noch ran. Leider war das Rennen etwas zu früh aus … Aber mit Position drei für mich und dem Sieg durch ‚Rocky’ hätte es heute besser kaum laufen können!"

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