Holger Mertens

Licht und Schatten bei BMW

Veröffentlicht am: 6. Mai 2010Von
[5-2010] Automobilhersteller investieren viel Geld in ihre Qualitätssicherung. Sie schulen Mitarbeiter aus Ihren Werkstätten und versuchen so dem Kunden eine ordentliche Leistung zu verkaufen. Da sollten gerade die großen Autohäuser eine Vorreiterrolle spielen. Doch leider weit gefehlt, wie mein aktuelles Beispiel zeigt.


Große Autowerkstätten und deren Qualität

Holger MertensIn Bonn haben wir eine BMW-Niederlassung (NL). Da wir in der Familie einige BMWs besitzen, haben wir leider durch die Bank sehr schlechte Erfahrungen mit dieser Niederlassung gemacht. Des Weiteren kommt noch dazu, dass genau diese Werkstatt beim letzten Werkstättentest von Auto Motor und Sport mit Abstand den schlechtesten Schnitt gemacht hat, den eine Werkstatt bei diesen Tests je gemacht hatte. Von acht eingebauten Fehlern haben die acht nicht gefunden

Wer jetzt gedacht hätte, die Herren würden jetzt kleine Brötchen backen, der sei getäuscht. Die sind weiterhin auf einem so hohen „Ross“ und die Qualität der Arbeiten lässt nach wie vor zu wünschen übrig – mal ganz abgesehen von den Preisen.

Aktuelles Beispiel: Wir hatten uns vor etwa einem Jahr einen BMW X3 Halbjahreswagen zugelegt. Diesen haben wir in Paderborn bei einem BMW-Händler gekauft.

Das Auto lief ursprünglich im Werk als internes Leihfahrzeug. Bei BMW ist es dann so, dass beispielsweise die Navi-DVD beim Auswurf gesperrt ist – also eine Art Diebstahlschutz im Mietwagenmodus. Der Händler, der uns das Auto verkauft hat, hätte vor der Übergabe diese Sperre herausnehmen müssen. Fehler vom Händler in Paderborn, ganz klar. Da ich aber keine Lust hatte, nur wegen des Entsperrens etwa 500 Kilometer zufahren, dachte ich, lass ich die DVD gerade bei der NL-Bonn entsperren.

Pustekuchen. Die wollten für ca. 3 Minuten Arbeit 50 € haben. Mit der Begründung: <<…hätten Sie das Auto bei uns gekauft, hätten wir das beim Kauf einer neuen DVD umsonst machen>>.

Ich erwähnte, dass wir unter anderem eine Werkstatt suchen, die in Zukunft an diesem Wagen auch Inspektionen durchführen sollten. Aber auch dieses Argument half nicht, die Herren davon zu überzeugen diese Arbeit günstiger zu machen.

Wir sind dann unverrichteter Dinge zum nächsten Händler gefahren. Er ist zwar etwa fünf Km weiter weg, aber dort waren unsere Erfahrungen etwas anderer Natur. Wir trugen also unser Anliegen vor und dass wir immer noch eine Werkstatt suchten, die uns in Zukunft Inspektionen an diesem Fahrzeug machen sollten.

Der Wagen wurde mit etwa 20 min Wartezeit in die Werkstatt gefahren. Die DVD wurde entsperrt, ein neues Update der Navi-Software wurde installiert und wir bekamen noch einen Kaffee – das alles kostenlos! Natürlich gab es dann 20 € für die Kaffeekasse.

Daraufhin haben wir eine Woche später noch einen Snapin-Adapter für das I-Phone gekauft und einbauen lassen – und 15% Rabatt bekommen. Die haben jetzt einen neuen Kunden!

Eine Werkstatt darf sich nicht auf seinem langjährigen Bestehen ausruhen, sondern muss jeden Tag aufs Neue ihr bestes geben. Das muss der kleine „Hinterhofschrauber“ genauso machen, der kämpft immer wieder für seinen Ruf.Es mag durchaus Ausnahmen geben, aber der Trennt geht bei den großen Autohäusern leider genau in die falsche Richtung.

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