F1: BMW Sauber

Veröffentlicht am: 31. Januar 2010Von
Der BMW Sauber C29 ist startklar für die neue Saison. In diesem Jahr gibt es keine Unterstützung aus dem Hause BMW. Trotzdem ist das Team optimistisch den sechsten Rang in der Konstrukteursweltmeisterschaft wieder zu erreichen.


Vorstellung des BMW Sauber C29 in Valencia Hinwil/Valencia

31. Januar 2010. Am heutigen Sonntag, einen Tag vor dem Beginn der offiziellen Formel-1-Testfahrten, präsentierte das BMW Sauber F1 Team den C29 mit Ferrari-Motor auf der spanischen Rennstrecke Ricardo Tormo in Cheste bei Valencia. Schlank und hungrig startet das Schweizer Team von Peter Sauber in die FIA Formel- 1-Weltmeisterschaft 2010.

Der sechste Rang in der Konstrukteursweltmeisterschaft des Vorjahres ist die Ausgangsbasis. Ziel ist es, sich trotz des reduzierten Budgets und des geringeren Personalstandes auf diesem Niveau zu etablieren. Das erfordert Umdenken und maximale Effizienz. In den Piloten Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa wurden ein Youngster und ein Routinier verpflichtet. Der 23-jährige Japaner Kobayashi empfahl sich mit zwei starken Grands Prix 2009 und hat sich bereits seine ersten WM-Punkte erkämpft. De la Rosa (38) hat bisher 71 Grands Prix bestritten. Dabei hat er sich seinen Platz in den Statistiken für Podestplätze und schnellste Rennrunden verdient. Außerdem bringt er wertvolle Erfahrung aus sieben Jahren als Test- und Ersatzpilot in einem Top-Team mit. Teamchef und -eigentümer Peter Sauber sagt: „Wir haben sehr intensive Monate hinter uns, in denen wir erst um das Überleben des Teams kämpften und anschließend eine solide Aufstellung für die Zukunft erarbeitet haben. Die technische Vorbereitung des Fahrzeugs für 2010 lief seit dem Frühjahr 2009 ungebremst durch alle Wirren nach Plan. Die Fahrerkombination aus einem Nachwuchsmann und einem erfahrenen Piloten hat bei uns Tradition. Wir haben sehr gute Erfolge damit erzielt. Pedro hat über viele Jahre in einem Spitzenteam auf höchstem technischen Niveau gearbeitet. Von dieser Erfahrung können wir als Team profitieren, und das gilt auch für den jungen Kamui, der mich vor allem in Abu Dhabi 2009 beeindruckt hat.“

Für De la Rosa erfüllt sich eine lang gehegte Hoffnung: „Endlich darf ich mich wieder als richtiger Rennfahrer fühlen. Ich habe den Wettkampf extrem vermisst. Gleichzeitig habe ich viel gelernt über Technik und Prozesse, was ich jetzt einbringen will.“ Kobayashi fiebert seiner ersten vollen Formel-1-Saison entgegen: „Ich bin sehr stolz, dass Peter Sauber mir dieses Vertrauen entgegenbringt. Ich will ihn auf keinen Fall enttäuschen. Am Ende soll er auch stolz auf mich sein.“

Struktur

Peter Sauber (66) wird als Teamchef bei den Rennen vor Ort sein. In der Fabrik in Hinwil hat Monisha Kaltenborn (38) als Managing Director die Führung des operativen Geschäfts übernommen. Willy Rampf (56) ist im April 2010 exakt zehn Jahre Technischer Direktor des Teams und zeichnet auch für das Fahrzeug der kommenden Saison verantwortlich.

Fahrzeug Rampf erklärt: „Bei der Entwicklung des BMW Sauber C29 konnten wir einerseits aufbauen auf den Erfahrungen des Vorjahres und der positiven Entwicklung im letzten Saisondrittel. Andererseits forderten das im Reglement verankerte Nachtankverbot und die reduzierte Reifenbreite an der Vorderachse massive Neuerungen.“ Aufgrund der länger bauenden Kraftstoffzelle wuchs die gesamte Wagenlänge. Die schmaleren und somit stärker strapazierten Vorderreifen verlangen zusätzlich eine Verlagerung des Gewichts nach hinten.

Auffällig filigran und hoch angesetzt ist die Fahrzeugnase des C29. Ebenfalls gut

erkennbar ist ein sehr langer Unterschnitt beim Übergang vom Chassis in den Unterboden. Diese und weitere aerodynamische Maßnahmen dienen auch der optimalen Anströmung des Doppel-Diffusors. Weitere Veränderungen verlangten die Integration des Ferrari-Motors und vor allem des Ferrari-Getriebes als tragendes Bauteil.

Boxenstopps

Durch das Nachtankverbot wird eine traditionelle Stärke des Teams in der neuen Saison noch wichtiger: schnelle Boxenstopps. Bisher wurde die Dauer eines Stopps maßgeblich von der Dauer des Tankvorgangs bestimmt. Dieser Zeitrahmen entfällt nun – es kommt allein auf die flinken Mechaniker an.

Das BMW Sauber F1 Team profilierte sich mehrfach als schnellste Servicecrew. 19 Grands Prix stehen auf dem Programm – so viele wie 2005 in der bisher längsten Formel-1-Saison der Geschichte. Die Mannschaft aus Hinwil geht sowohl die Renneinsätze der Saison 2010 als auch die Metamorphose vom Werks- zum Privatteam mit Respekt und Ehrgeiz an.

 

 

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