Porsche mit dem Doppel?

Veröffentlicht am: 5. Oktober 2009Von
Porsche hat die Chance in der Grand-Am Series die Fahrermeisterschaft in der GT-Klasse und die Herstellerwertung für sich zu buchen.

Grand-Am Series, 12. Lauf in Miami, USA

  • Porsche im Finale mit doppelter Titelchance

Stuttgart. Im Saisonfinale der amerikanischen Grand-Am Series auf dem Homestead Miami Speedway geht Porsche am Samstag mit einer doppelten Titelchance an den Start: Nach vier Saisonsiegen stehen Dirk Werner (Kissenbrück) und Leh Keen (USA) im Porsche 911 GT3 Cup von Farnbacher Loles Racing vor dem Gewinn der Fahrermeisterschaft in der GT-Klasse. Und auch in der Herstellerwertung ist Porsche der Sieg kaum noch zu nehmen.

Ihre souveräne Tabellenführung sicherten sich Dirk Werner und Leh Keen mit ihren Erfolgen in Millville, Watkins Glen, Mid-Ohio und Daytona. Dazu kamen noch Podiumsplätze in Laguna Seca und beim zweiten Rennen in Watkins Glen. In Florida wollen sie ihre starke Saison mit dem Titelgewinn krönen. „Wir haben das ganze Jahr über konstant gute Leistungen gezeigt und die meisten Siege geholt. So gesehen hätten wir es auf jeden Fall verdient, die Meisterschaft zu gewinnen“, sagt Dirk Werner. Ihr Punktevorsprung ist komfortabel – rein theoretisch würde ihnen der 26. Platz zum Titelgewinn reichen, unabhängig davon, was ihre Verfolger machen. Und das, so der Porsche-Pilot, „sollten wir hinkriegen.“

Insgesamt sind sechs 911 GT3 Cup in Miami am Start. Damit stellt Porsche in der GT-Klasse, die den Zuschauern nach Ansicht von Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen „trotz nach wie vor ungelöster Reifenprobleme eine spannende Meisterschaft bot“, das mit Abstand stärkste Kontingent.

In der Prototypenklasse (DP) setzt Penske Racing auch im Finale einen Porsche Riley mit der Startnummer 12 für die Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) ein. Zwei der von einem 510 PS starken Porsche-Sechszylindermotor angetriebenen Boliden bringt das Kundenteam Brumos Racing an den Start. Im Cockpit der Nummer 59 wechseln sich Joao Barbosa (Portugal) und JC France (USA) ab. David Donohue (USA) und Darren Law (USA) streben mit der Nummer 58 auf dem 3,7 Kilometer langen Speedway einen erfolgreichen Abschluss der Saison an, die für sie mit dem Sieg beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen in Daytona so viel versprechend begonnen hat.

Timo Bernhard und Romain Dumas sind in diesem Jahr noch ohne Sieg. Nach zwei dritten Plätzen in Millville und Watkins Glen sowie Rang zwei in Montreal haben die zweifachen Gewinner der American Le Mans Series mit der Grand-Am Series deshalb noch eine Rechnung offen. „Der erste Sieg wäre ein schöner Abschluss“, sagt Timo Bernhard. „Wir waren schon ein paar Mal nahe dran, doch aus den verschiedensten Gründen hat es nicht geklappt. Durch die vielen Reglementänderungen kam in diese Saison einfach keine Kontinuität rein.“

Der Verdruss über die Regelwächter, die den Porsche Riley nach seinem Auftakterfolg in Daytona immer wieder einbremsten, zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. „Die zahlreichen Änderungen im Reglement für Fahrzeuge mit Porsche-Motor haben die Meisterschaft für unsere Teams schon früh unnötig und nicht nachvollziehbar gestört“, stellt Porsche-Sportchef Hartmut Kristen fest. „Das haben die Teams in diesen ohnehin schweren Zeiten nicht verdient.“

Das Rennen in Miami startet am Samstag, 10. Oktober, um 13.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) und geht über 250 Meilen.{mospagebreak}

Daten und Fakten

Das ist die Grand-Am Series

In der Grand American Rolex Sports Car Series werden 2009 zwölf Rennen in den USA und Kanada gefahren. Traditioneller Saisonhöhepunkt sind die 24 Stunden von Daytona. Die meisten Rennen gehen über die Distanz von 250 Meilen. Das Starterfeld bilden zwei Fahrzeugklassen: Daytona Prototypen und GT-Fahrzeuge. Sie starten mit einer Ausnahme zusammen, werden aber getrennt gewertet.

Daytona Prototypen (DP): Die Chassis der Fahrzeuge liefern Spezialhersteller wie Riley. Aus Gründen der Chancengleichheit dürfen Automobilhersteller keine eigenen Teams einsetzen, sondern nur Motoren bereitstellen. Die Porsche-Teams Penske Racing und Brumos Racing sind mit dem Porsche 3,99-Liter-Sechszylinder und einem Riley-Chassis am Start. Der Motor leistet in der Spezifikation für Daytona Prototypen rund 510 PS. Das Mindestgewicht der Fahrzeuge beträgt 1.021 Kilogramm.

Grand Touring (GT): Die GT-Klasse entspricht aktuell etwa der FIA GT3-Kategorie. Der Porsche 911 GT3 Cup ist einer der erfolgreichsten Rennwagen in dieser Klasse. Chancengleichheit soll über die Reifengrößen, Drehzahl und Gewicht gewährleistet werden. Das Mindestgewicht beträgt zwischen 1.043 und 1.270 Kilogramm.

Die ausgeglichenen Starterfelder sorgen für abwechslungsreiche und spannende Rennen. Porsche hat die GT-Meisterschaft in neun Jahren sieben Mal gewonnen, zuletzt 2007 durch Dirk Werner im Porsche 911 GT3 Cup von Farnbacher Loles Racing, und ist damit einer der erfolgreichsten Hersteller in der Geschichte der Grand-Am Series. Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister holte 2006 den Titel in der Prototypen-Klasse.

 

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