VDI -Getriebe in Fahrzeuge

Veröffentlicht am: 30. Juni 2009Von
„Elektromobilität wird künftig ein wesentlicher Baustein nachhaltiger Mobilitätskonzepte sein, aber bis dahin wird der konventionelle Motor das dominierende Antriebskonzept bleiben…“, so Verkehrsexperte Matthias Wissmann.

Internationaler VDI-Kongress „Getriebe in Fahrzeugen“

Wissmann: Nachhaltigkeit stärken – mit Elektromobilität und konventionellen Antrieben

Frankfurt am Main/Friedrichshafen, 30. Juni 2009.    „Elektromobilität wird künftig ein wesentlicher Baustein nachhaltiger Mobilitätskonzepte sein, aber bis dahin wird der konventionelle Motor das dominierende Antriebskonzept bleiben. Otto- und Dieselmotor sind noch lange nicht am Ende der Optimierung angekommen. Die deutsche Automobilindustrie wird deshalb die konventionellen Antriebe verbessern und gleichzeitig alternative Antriebe weiter zur Serienreife führen.“ Das erklärte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), heute beim internationalen Kongress „Getriebe in Fahrzeugen“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in Friedrichshafen.

„Gerade in der Krise wird unsere Industrie weiterhin auf Forschung und Innovation setzen, um bezahlbare individuelle Mobilität auch zukünftig sicherzustellen“, so Wissmann weiter. Mobilität nachhaltig zu sichern, sei die herausragende Aufgabe der Fahrzeughersteller und Zulieferer. Die Abschätzung des Mobilitätsbedarfs der kommenden Jahre mache deutlich, dass – trotz der derzeitigen Abflachung des Wachstums aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise – mit einem deutlichen Wachstum des Transportbedarfs zu rechnen sei, erläuterte der VDA-Präsident.

„Daher ist es geboten, den Verkehrsträger Nummer 1, das Automobil, so effizient und umweltverträglich und darüber hinaus so sicher wie nur möglich zu gestalten. Nur so kann die Automobilindustrie ihre Spitzenstellung bei der Ingenieurskunst und ihre Innovationsfähigkeit erhalten“, sagte Wissmann. „Und nur durch diese Innovationsfähigkeit kann das Ziel der nachhaltigen Mobilität erreicht werden. Denn beides bedingt einander.“ In diesem Zusammenhang lobte der VDA-Präsident die Einrichtung eines Programms der Bundesregierung, das mit einem Projektumfang von 500 Mio. Euro die Entwicklung alternativer Antriebe beschleunigen soll.

Wissmann hob in seiner Rede beim VDI-Kongress hervor, dass die derzeitige Krise nicht das Ende der individuellen Mobilität bedeute. „Sie ist nicht das Ende des Automobils, und sie ist nicht das Ende der Automobilindustrie mit ihrer Schlüsselstellung für Produktion und Beschäftigung am Standort Deutschland. Wir werden auch nach dieser Krise noch attraktive Autos entwickeln, fertigen und verkaufen – und wir werden dies erfolgreich tun.“

„Der Dreiklang von Umweltprämie, Kfz-Steueraussetzung und Kfz-Steuerreform erfüllt die von der Politik zugewiesene Aufgabe der Stabilisierung der Inlandsnachfrage“, erläuterte Wissmann die aktuelle Marktsituation in Deutschland. Die Maßnahmen verstärkten die Pkw-Inlandsnachfrage angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise – insbesondere in den unteren und mittleren Segmenten, stellte der VDA-Präsident dar, erinnerte aber gleichzeitig an die problematischen Seiten der Umweltprämie: „Ein Instrument wie die Umweltprämie ist auch mit Nebenwirkungen und Nachteilen verbunden. Dazu gehört die ungleiche Erfolgsverteilung, weil sich die geschaffene Nachfrage im Schwerpunkt auf die in- und ausländischen Hersteller von kleineren Fahrzeugen und auf Wagen der Kompaktklasse beschränkt“, so Wissmann.

Darüber hinaus wies Wissmann erneut auf die schwierige Situation der Zulieferunternehmen hin. „Wir müssen feststellen, dass der von der Bundesregierung aufgespannte Schutzschirm für die Kreditinstitute seinen Zweck nur unzureichend erfüllt. Es mag ja sein, dass die Banken ihre Eigenkapitalbasis stärken und ihr Geschäft wieder auf sicherere Füße stellen können, aber der eigentliche Sinn des Schutzschirms ist doch, die Kreditversorgung der Realwirtschaft zu sichern. Dies ermöglicht erst eine positive wirtschaftliche Entwicklung, ein Abbremsen des negativen Trends beim Bruttoinlandsprodukt und schließlich ein Wiederbeleben von Nachfrage und Produktion“, sagte Wissmann.

In der Automobilindustrie, speziell bei den Zulieferunternehmen, komme diese Zielsetzung jedenfalls nur teilweise an. Manche Unternehmen hätten mit der Kreditversorgung zu kämpfen, erfahren Kürzungen ihrer Kreditlinien und Verteuerungen der Konditionen, führte der VDA-Präsident aus. „Dabei ist in der derzeitigen Situation vielfach sogar ein Ausweiten der Kreditlinien notwendig. Da ziehen manche Banken einfach nicht in genügender Weise mit, obwohl doch im Rahmen des Konjunkturprogramms die KfW für einen größeren Teil der Risiken in Anspruch genommen werden kann. Die Banken müssen sich jetzt ihrer Verantwortung stellen“, forderte Wissmann abschließend.

 

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