Blog: E wie Erfolg
Vier Augen sehen mehr
Mercedes bleibt dem vier Augengesicht der E-Klasse weiterhin treu. Trotzdem haben die Designer den neuen kantigen Stil der Marke gut umsetzen können. Die runden Formen haben ausgedient. Es ist wie in der Mode, alle Trends kommen und gehen alle paar Jahre. Die Truppe rund um Gordon Wagener hat den Werbeslogan eines bekannten Schokoladenherstellers in der E-Klasse neu definiert. Quadratisch – Praktisch – Chick. Die Aerodynamiker haben es auch gut verstanden die Karosse, trotz vieler Ecken und Kanten, zu einem in der Klasse sagenhaften niedrigen Cw-Wert von nur 0,25 zu formen. Auch Mercedes folgt dem Trennt, das Tagfahrlicht in Form von LEDs in der Stoßstange zu integrieren. Die Platzierung und Form machen den Anschein, als hätte der Besitzer die Lampen im Zubehör erworben und dann montiert. Schade. BMW und Audi ist da eindeutig individueller und professioneller.
In Sachen Fußgängerschutz ist Mercedes mit der neuen E-Klasse nun auch auf Augenhöhe des Citroen C6 angekommen. Aktive Motorhaubenscharniere schützten nun Passanten beim Aufprall mit dem Kopf auf die Motorhaube und den darunter liegenden Motor. Ein Federmechanismus hebt die relativ weiche Haube an, um so mehr Platz zum harten Motor zu bieten. Die Franzosen haben dieses Feature schon vor über vier Jahren in ihre obere Mittelklasse eingebaut. Beim C6 funktioniert die Anhebung der Motorhaube über eine Pyrotechnische Sprengkapsel. Laut Mercedes kann diese Entriegelung vom Fahrer an Ort und Stelle wieder rückgängig gemacht werden um Kosten zu sparen. Jedoch wird ein Werkstattaufenthalt nach einem solch harten Unfall wohl unumgänglich sein.
Der Innenraum ist komplett überarbeitet. Im Kombiinstrument finden sich nun fünf analoge Anzeigen, die den Fahrer mit allen wichtigen Informationen versorgen. Auch das gab es schon damals in den Baureihen R129 und W140. Das aufgesetzt wirkende LCD-Display erinnert eher an ein nachträglich eingebautes Taxameter – liegt aber gut im Sichtbereich des Fahrers. Bei der Polsterung wurde auch wieder auf alt Bewährtes zurückgegriffen. Die gefüllten Sitzpfeifen, je nach Ausstattung in Längs-, oder Querausrichtung, ergeben einen angenehmes Sitzgefühl. Die Zubehörliste ist Mercedestypisch groß. Jeder Kunde kann sich seine persönliche E-Klasse zusammenstellen. Schade ist, dass es einige Extras nur in Verbindung mit einer bestimmten Ausstattungslinie gibt. Ansonsten wirkt das Mobiliar hochwertig und aufgeräumt.
Eine interessante Funktion ist auch der Müdigkeitsassistent. Er soll den Fahrer bei länger geschlossenen Augenliedern durch ein akustisches Warnsignal wach halten. Dieses Extra kann auch dazuführen, dass der Fahrer sich bei längerer Fahrt zu sehr darauf verlässt, und die eigenen Warnsignale des Körpers ignoriert. Schlafstudien haben gezeigt dass, das der Mensch, ab einer gewissen Müdigkeit, jedes von außerhalb kommende Signal ignoriert.
Die Entwickler von Mercedes haben ein mit der neuen E-Klasse wieder ein hochkarätiges Innovationspaket geschnürt. Sie haben aktuelles Design mit neuer Technik auf ein neues Level gebracht. Die Mitbewerber müssen sich anstrengen um gleich-, bzw. vorbeizuziehen. Eine neue Runde im Kampf um die Gunst der Käufer hat begonnen. Mercedes ist gut aufgestellt.
Foto (c) Pressefoto Mercedes-Benz♦