Halbzeit Dakar
Volswagen mit drei Fahrzeugen vorn
Wolfsburg (09. Januar 2009). Volkswagen führt die Rallye Dakar nach sieben von 14 Etappen vor dem Ruhetag am Samstag mit drei Race Touareg an. Bei einem Führungswechsel übernahmen Carlos Sainz/Michel Périn (E/F) am siebten Tag auf dem Weg von Mendoza in Argentinien nach Valparaiso in Chile die Spitze. Nur neun Sekunden dahinter liegt der vorherige Spitzenreiter, ihre Teamkollegen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D). Auf Platz drei der Gesamtwertung folgen Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) in einem weiteren Race Touareg mit 280 PS starkem TDI-Dieselmotor.
Carlos Sainz gelang bei der ersten Anden-Überquerung auf einer schwierigen Etappe der dritte Tagessieg bei der "Dakar"-Premiere in Südamerika und damit die Rückkehr an die Spitze der Gesamtwertung, nachdem die Prüfung witterungsbedingt von 419 auf 243 Kilometer verkürzt worden war und nächtlicher Regen für tückische Bedingungen sorgte. Für einen Doppelerfolg auf dieser Etappe sorgte Mark Miller mit der zweitbesten Zeit und seiner bisherigen Bestleistung bei dieser von Beginn an höchst anspruchsvollen Ausgabe des legendären "Dakar".
Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz verloren ihre Führung, weil sie im schlammigen Gelände durch einen Reifenschaden und Sichtprobleme Zeit einbüssten und somit das Ziel als Sechste ereichten. Nach ihrem großen Zeitverlust am Vortag erkämpften sich Dieter Depping/Timo Gottschalk im vierten Race Touareg den zwölften Tagesrang, im Gesamtklassement belegen die beiden Deutschen die achte Position.
Die Zwischenbilanz von Volkswagen nach sieben Etappen: Fünf Tagessiege und fünf Führungstage gingen an Volkswagen, die den Wettbewerb vor dem seit 2001 bei der "Dakar" ungeschlagenen Seriensieger Mitsubishi dominiert. Nach dem Ruhetag am Samstag, der vor allem zur gründlichen Wartung der Rallye-Fahrzeuge genutzt wird, beginnt ab Sonntag die zweite Hälfte des Wüstenklassikers, auf dem weitere sieben Etappen mit 4.622 Kilometern Gesamtlänge bevorstehen.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Wir können mit der erste Rallye-Woche wirklich zufrieden sein. Der Race Touareg ist schnell und zuverlässig. Volkswagen belegt Platz eins, zwei und drei in der Gesamtwertung. Wir haben weiterhin alle vier Autos im Rennen. Das ist eine gute Zwischenbilanz, mehr nicht. Denn wir wissen, dass noch sehr harte Etappen auf uns zukommen. Vor allem müssen wir die volle Konzentration bewahren. Wir dürfen nicht nachlassen – aber wir sind bisher schon sehr gut im Plan."
#301 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
"Unter sehr schwierigen Bedingungen lief der Race Touareg perfekt und wir haben wieder die Führung übernommen. Der Tagesabschnitt war sehr schnell, der Boden allerdings sehr matschig, nachdem es in der Nacht geregnet hatte. Zudem waren die Strecken voller Schlaglöcher. Es war sehr knifflig heute. Umso schöner ist das Ergebnis."
#305 – Giniel de Villiers (ZA), 6. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
"Leider fielen wir heute durch mehrere Kleinigkeiten ein wenig zurück, sodass wir nun neun Sekunden hinter der Spitze liegen. Anfangs mussten wir einen Reifen wechseln. Irgendwann war der Scheibenwaschwasser-Behälter leer. Der Scheibenwischer musste den Matsch ohne diese Hilfe entfernen und gab dabei auf. So mussten wir unter schwierigen Sichtverhältnissen ins Ziel fahren."
#307 – Dieter Depping (D), 12. Platz Tages- / 8. Platz Gesamt-Wertung
"Die Techniker und Mechaniker haben exzellente Arbeit geleistet und Timo (Gottschalk) und mir nach dem Defekt am Vortag wieder einen perfekten Race Touareg zur Verfügung gestellt. Dafür müssen wir allen danken. Es ist sensationell, wie das ganze Team arbeitet. Es war sehr schwierig, von weit hinten zu starten und auf diesen engen Strecken zu überholen. Dennoch sind wir an Dutzenden Autos vorbeigefahren."
#308 – Mark Miller (USA), 2. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
"Das ist eine unglaublich schwierige Rallye Dakar, die ihrer Tradition alle Ehre macht. Der Regen auf dem feinen Fech-Fech-Sand bedeutete, dass wir wie auf Eis fuhren. Uns Fahrern wird sehr viel abverlangt. Bei diesen Bedingungen lief der Race Touareg einmal mehr perfekt. Und das Zwischenergebnis für Volkswagen ist natürlich traumhaft."{mospagebreak}
Drei Fragen an Fabrice van Ertvelde, Renningenieur von Giniel de Villiers
Sie sind als Renningenieur für den Race Touareg von Giniel de Villiers technisch verantwortlich. Was war die positivste Erkenntnis der ersten Rallye-Dakar-Woche?"Es ist schön, anhand der Ergebnisse sehen zu können, dass wir ein gutes Auto auf die Räder gestellt haben. Ein Auto, mit dem wir die Rallye Dakar anführen können. Schön, auch, dass Giniel und Dirk das Auto auf den ersten sechs Etappen in einem tadellosen Zustand wieder bei uns ablieferten. Sie nehmen wirklich Rücksicht auf das Auto und somit auch auf ihre Mechaniker."
Giniel de Villiers ist gut in die Rallye Dakar gestartet. Gibt das der Service-Crew und auch den Ingenieuren mehr Selbstvertrauen oder vielleicht mehr Motivation?"Selbstvertrauen eher nicht. Motivation aber sehr wohl. Wenn das Auto, für das man verantwortlich ist, Etappen gewinnt und die Rallye anführt, dann gibt das jedem, der daran mitwirkt, einen Extra-Schub Leistungsvermögen. Jeder weiß, dass Konzentration ein sehr wichtiges Gut ist. Sie fällt aber jedem in der Crew leichter, wenn das Ergebnis der eigenen Arbeit sportlich positiv ausfällt."
Die Rallye Dakar zeigt nun ihre harte Seite. Kann man als Techniker die Belastungen an den Einsatzfahrzeugen nach den Etappen ablesen?"Sicher kommen die Autos mit ein paar Kratzern im Lack und ein bisschen Buschwerk im Kühler in die Biwaks zurück. Das ist normal. Doch abgesehen davon hat es an Giniels Auto auf den ersten sechs Etappen wirklich kein einziges außergewöhnliches oder gar größeres technisches Problem gegeben. Das liegt zum einen an seiner besonnenen Fahrweise, zum anderen ist die Ausfallquote, wenn man mal links und rechts des Volkswagen Serviceplatzes schaut, extrem hoch. Die Ergebnisse stimmen, also ist der Race Touareg ein schnelles und zuverlässiges Auto. Sein Zustand nach den Etappen zeigt auch, dass er extrem hart im Nehmen ist."
Stand nach Etappe 07, Mendoza (RA) – Valparaíso (RCH); 243/816 km WP 7/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 7; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F); Volkswagen Race Touareg 2; 2:35.27 Std. (1.); 23:42.40 Std.
2. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 2; 2:43.15 Std. (6.) + 9 Sek.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) ;Volkswagen Race Touareg 2; 2:39.08 Std. (2.) + 13.53 Min.
4. Nani Roma/Lucas Cruz Senra (E/E); Mitsubishi Racing Lancer; 2:41.04 Std. (4.) + 29.16 Min.
5. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA); Hummer; 2:39.40 Std. (3.) + 1:08.21 Std.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); Nissan Navara; 2:49.23 Std. (8.) + 2:39.32 Std.
7. Ivar Tollefsen/Quin Evans (N/GB); Nissan Navara; 2:56.30 Std. (11.) + 2:59.21 Std.
8. Dieter Depping/Timo Gottschalk (D/D); Volkswagen Race Touareg 2; 3:00.28 Std. (12.) + 4:47.43 Std.
9. René Kuipers/Filipe Palmeiro (NL/P); BMW X3; 3:23.18 Std. (22.) + 4:59.51 Std.
10. Tonnie van Deijne/Wouter Rosegaar (NL/NL); Mitsubishi L200; 2:55.56 Std. (10.) + 5:30.18 Std.
Und so geht’s weiter …
Samstag, 10. Januar: Ruhetag Valparaíso (RCH). Am achten Tag der Rallye Dakar stehen die Rallye-Fahrzeuge: Der einzige Ruhetag der härtesten Rallye der Welt ist jedoch allenfalls für Fahrer und Beifahrer eine Erholung. Die Mechaniker widmen sich in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso einem ausführlichen Service an den Fahrzeugen, die Piloten stehen im Mittelpunkt des großen Medieninteresses.
Die Rallye Dakar im TV
10. Januar
18:45 – 19:05 Uhr RTL RTL aktuell
23:00 – 23:30 Uhr Eurosport Highlights
01:30 – 02:00 Uhr Eurosport Highlights (Wiederholung)
11. Januar
18:45 – 19:05 Uhr RTL RTL aktuell
19:30 – 19:45 Uhr Eurosport Zieleinlauf live
23:00 – 23:45 Uhr Eurosport Highlights live
00:45 – 01:30 Uhr Eurosport Highlights (Wiederholung)