Nicht nach Dakar

Veröffentlicht am: 26. Dezember 2008Von
Wolfsburg (26. Dezember 2008). Mit Platz zwei erzielte Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers bei der Rallye Dakar 2006 die bisher beste Platzierung eines Fahrzeuges mit Diesel-Antrieb.


8 Tage bis zur Rallye Dakar 2009 in Argentinien und Chile       

Giniel de Villiers: "Wir haben das beste Paket für die ’Dakar’ geschnürt"          

Wenn es bei der ersten "Dakar" durch Südamerika (03. bis 18. Januar) um den ersten Diesel-Sieg überhaupt bei diesem Marathon-Klassiker geht, zählt der Südafrikaner gemeinsam mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Race Touareg mit 280-PS-TDI-Motor einmal mehr zum Favoritenkreis. Im Kurzinterview spricht der 36-Jährige aus Stellenbosch über die anstehenden Strapazen bei der 9.578 Kilometer langen Wüstenrallye durch Argentinien und Chile, die intensiven Vorbereitungen sowie die Chancen auf den Sieg – und über eine ganz besondere Belohnung im Ziel.

Die "Dakar" gilt als größte Herausforderung im Motorsport, als Härteprüfung für Mensch und Material. Was braucht man, um sie siegreich zu meistern?

Giniel de Villiers: "Drei Dinge sind wichtig. Erstens: Man muss sich bestmöglich vorbereiten und man darf nichts, wirklich gar nichts dem Zufall überlassen. Das gilt für das Team ebenso wie für das Material, Fahrer und Beifahrer. Die Rallye Dakar ist ein echter Mannschaftssport. Eine andere Sache ist, dass man über die gesamten 15 Wettbewerbstage immer die richtigen Entscheidungen treffen muss. Ein kleiner Fehler – und die Rallye kann vorzeitig beendet sein. Und zu guter Letzt braucht man noch das Quäntchen Glück, dass die Dinge sich zu seinen Gunsten entwickeln."

Welche Chancen hat Volkswagen auf einen Sieg bei der "Dakar"?

"Ich glaube fest daran, das Volkswagen allerbeste Chancen auf den ‚Dakar‘-Sieg hat. Wir haben mit dem Race Touareg ein schnelles, ausgereiftes und sehr zuverlässiges Auto. Ich denke, die Fahrer/Beifahrer-Paarungen sind ebenfalls perfekt vorbereitet. Wir haben das ganze Jahr über unsere Hausaufgaben gemacht und das beste Paket geschnürt."

Was ist das Besondere an der Premiere der Rallye Dakar in Südamerika?

"Im Vorfeld ist es sehr schwierig einzuschätzen, wie die ‚neue Dakar‘ tatsächlich aussieht, was für Herausforderungen sie bietet. Es gibt viele Unbekannten in diesem Jahr, beispielsweise, wie das Terrain beschaffen ist. Nach allem, was man hört, wird es noch härter als in den Jahren zuvor sein. Die Etappen sind lang, die Hitze ist größer als in Afrika und es erwarten uns viele Passagen mit hohen Sanddünen. Ich bin mir also sicher, dass die Organisatoren eine einzigartige Rallye auf die Beine gestellt haben."

Eine der Unbekannten ist die extreme Höhe, die bei den beiden Anden-Überquerungen zu bewältigen ist. Was ist daran das Besondere?

"Der Aspekt Höhe ist tatsächlich etwas ganz Neues für alle Teams. Wir werden auch bis auf 4.700 Meter über Normalnull fahren – da wird nicht nur für die Motoren der Sauerstoff knapp. Auch die Fahrer und Beifahrer müssen für diese Verhältnisse vorbereitet sein. Ich denke, dass Volkswagen angesichts der Tests mit dem Race Touareg in der Klimakammer auf der technischen Seite nichts dem Zufall überlassen hat. Gleiches gilt für die uns Piloten und Co-Piloten. Wir haben viel Wert auf die körperliche Fitness gelegt. Denn nur mit perfekten physischen Voraussetzungen hat man auch die nötige Konzentration, Fehler zu vermeiden."

Die Vorbereitung auf die "Dakar" ist abgeschlossen. Wie verbringen Sie die Zeit, bis es am 03. Januar in Buenos Aires über die Startrampe geht?

"Um ehrlich zu sein, stehen nach dem anstrengenden Fitness-Programm jetzt das erste Mal ein paar Tage an, an denen ich relaxen kann. Am 28. Dezember fliege ich von Kapstadt nach Buenos Aires. Dort haben wir genügend Gelegenheit, uns an die Zeitverschiebung zu gewöhnen, mit unseren Rallye-Fahrzeugen die Technische Abnahme zu durchlaufen und unseren PR-Verpflichtungen nachzugehen."

Sie kommen aus einer der besten Wein-Regionen Südafrikas. Die Rallye-Route führt auch durch Mendoza, wo die besten Weine Südamerikas entstehen. Gibt es eine Chance für Sie, das zu genießen?

"Während wir im Wettbewerb sind, sicher nicht. Schließlich ist der nächste Tag immer der schwerste. Ganz besonders gilt dies für die Etappe von Mendoza nach Valparaíso, auf der die Route über die Anden führt. Aber vielleicht habe ich Gelegenheit, eine Flasche Wein dort zu kaufen und mitzunehmen. Und wenn wir das erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben – also den ‚Dakar‘-Sieg – werden wir sie im Ziel öffnen und in vollen Zügen genießen."

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