Blog: SL-Traum
Der Stern steht für Qualität – … es ist nicht alles SL was glänzt
Er mag zwar der beliebteste Roadster sein, doch von der Qualität spricht hier niemand. Ich bezweifle, dass ein gros der Leute, die bei der Abstimmung beteiligt waren, niemals einen SL gefahren respektive besessen haben. Das soll nicht arrogant klingen, aber ich fahre jetzt genau ein Jahr einen SL, und muss sagen, es ist nicht alles SL was glänzt. Die überaus reichhaltige Ausstattung hat so ihre Tücken – und wenn dann auch noch Mitte der neunziger Jahre jemand an der Spitze des Konzerns hingeht und den Rotstift ansetzt, heißt das nichts Gutes. Diesen Rotstift bekommt man dann im gesetzten Alter eines Autolebens voll zu spüren, in dem die zu billig produzierten Gimicks das Zeitliche segnen. Die gesalzene Rechnung gibt es dann beim freundlichen Mercedes-Händler Postwendend. Das ist leider auch eine Möglichkeit, langfristig die Kunden an die Werkstatt zu binden.
Die Konstrukteure sollten sich lieber wieder an den Wurzeln des Kürzels „SL“ (sportlich / leicht) orientieren, und echte Sportwagen bauen. Aktuelles Beispiel im negativen Sinne ist der Kollos SL600. 2.045Kg wiegt er fahrfertig. Ein 300SL von 1953 wog ganze 1.295Kg, wobei der Fahrspaß der beiden Fahrzeuge auf einem Level liegen dürfte.
Der gerade in der Planung befindliche Retro-Flügeltürer, wird hoffentlich genau diese Tugenden wieder ineinander vereinen. Rassige Sportwägen mit einer Spritze Leichtigkeit umhüllt vom Hauch der frühen fünfziger Jahre. So werden Träume gemacht.