(3) Kraftübertragung / Fahrwerk

Veröffentlicht am: 9. September 2008Von
Bei der Kraftübertragung stellt Audi, die führende Marke auf diesem Technik-Feld, eine breite Palette Hightech-Lösungen zur Wahl. Die Kräfte der Motoren fließen auf die Vorderräder oder den Allradantrieb quattro, der sich mit einer asymmetrisch-dynamischen Verteilung der Momente so sportlich wie nie zuvor präsentiert.


Alle Getriebe im A6 – die Sechsgangschaltgetriebe, die Sechsstufen-Automatik tiptronic und das stufenlose Automatikgetriebe multitronic – zeichnen sich durch leichte Bedienung, hohen Wirkungsgrad und präzise Funktion aus.

Zwei Varianten: Die Schaltgetriebe 

Bei den Motoren bis 140 kW (190 PS) und beim 3.0 TDI übertragen serienmäßig Sechsgang-Handschaltgetriebe die Motorleistung. Beim 2.0 TFSI und bei den beiden 2.0 TDI sind sie fest an den Frontantrieb gekoppelt. Beim 2.8 FSI mit 140 kW (190 PS) und beim 2.7 TDI arbeiten sie auf Wunsch auch mit dem quattro-Antrieb zusammen, beim 3.0 TDI ausschließlich.

Zahlreiche Maßnahmen senken die innere Reibung im Getriebe, was den ohnehin hohen Wirkungsgrad weiter verbessert. Eine spezielle Lagerung der Schaltgabeln koppelt den Schalthebel von den Schwingungen der Kraftübertragung ab. Der Fahrer spürt keine Vibrationen – was er wahrnimmt, ist präzise Schaltbarkeit auf kurzen und klar definierten Wegen. Bei allen handgeschalteten Varianten des A6 ist eine Schaltanzeige ins Display des optionalen Fahrerinformationssystems integriert. Sie zeigt den eingelegten Gang an; falls ein anderer sinnvoller wäre, präsentiert sie ihn als Empfehlung.

Vielseitig: Die multitronic

Das stufenlose Automatikgetriebe multitronic steht auf Wunsch für alle Varianten mit Frontantrieb zur Verfügung; beim 2.8 FSI mit 162 kW (220 PS) ist es Serie. Die multitronic bringt die Vorteile eines Schaltgetriebes und einer Wandler­automatik zusammen, mit ihrer hochkomfortablen und dynamischen Arbeitsweise bietet sie sportlichen Antriebskomfort. Und sie lässt den Motor stets im Bereich seines optimalen Wirkungsgrads arbeiten – ein großer Vorteil in Sachen Effizienz.

Zahlreiche Verbesserungen an der Geometrie der Bauteile, an der Lagerung der Wellen und am Aufbau der Ölpumpe senken die ohnehin geringe Verlustleistung der multitronic weiter. Der neue Variator optimiert die Spreizung – das Verhältnis der größten zur kleinsten Übersetzung wurde von 6,25 auf 6,73 erweitert. Mit der größten Übersetzung beschleunigt der A6 kraftvoll, mit der kleinsten läuft er bei niedrigen Drehzahlen hocheffizient; dank der verkürzten Anfahrübersetzung spurtet er aus dem Stand vehement los. Mit seiner adaptiven Steuerung passt sich das Getriebe dem Stil des Fahrers und den Gegebenheiten der Strecke an.

Im Fahrmodus D kommt die bewährte stufenlose Auslegung zum Tragen. Per Tastendruck kann der Fahrer das dynamische Sportprogramm aktivieren, das mit kürzeren Übersetzungen arbeitet. Beim Beschleunigen sorgt das Dynamische Schaltprogramm dafür, dass über fest programmierte Kennlinien „gestuft“ in sieben Gängen geschaltet wird – ein eindrucksvoll sportlicher Vorgang. Im Tipp-Modus, der dritten Betriebsart, kann der Fahrer von Hand nach Belieben zwischen den sieben festen Gängen wechseln – per Wählhebel oder optional mit Schaltwippen hinter dem Lenkrad.

Komfort-Automatik: Die tiptronic

Audi koppelt die komfortable Sechsstufen-tiptronic fest an den quattro-Antrieb. Sie steht für alle Allrad-getriebenen A6-Varianten zur Wahl, den 2.8 FSI mit 140 kW (190 PS) ausgenommen. Das klassische Automatikgetriebe mit Sportprogramm und zusätzlicher manueller Ebene wurde im Bereich des Verteilergetriebes und beim Wandler intensiv überarbeitet.

Der Drehmomentwandler ist mit einem neuartigen, zweistufigen Torsionsdämpfer bestückt, der es erlaubt, über weite Strecken mit geschlossener Überbrückungs­kupplung zu fahren, was den Wirkungsgrad erhöht und den Kraftstoffverbrauch senkt. Bei stehendem Fahrzeug trennt eine geregelte Anfahrkupplung das Getriebe vom Motor, auch wenn die Fahrstufe D noch eingelegt ist. Sobald der Fahrer die Bremse löst, schließt sich die Kupplung.

In der jüngsten Entwicklungsstufe arbeitet die tiptronic extrem dynamisch; sie reagiert schnell und schaltet in kurzer Zeit, ohne Abstriche am hohen Komfort der Gangwechsel zu machen. Beim Hochschalten reduziert das Steuergerät das Motor-Drehmoment um bis zu 80 Prozent, beim Rückschalten sorgt es für einen definierten Stoß Zwischengas.

Überlegen: Der quattro-Antrieb

Für die Motorisierungen ab 140 kW (190 PS) im Audi A6 steht der permanente Allradantrieb quattro bereit, entweder optional oder – beim 3.0 TFSI, beim 4.2 FSI und beim 3.0 TDI – serienmäßig. Das Plus an Traktion, Fahrdynamik, Fahrsicherheit und Geradeauslauf ergibt den sprichwörtlichen Vorsprung durch Technik. Die quattro-Modelle fahren sich unter allen Witterungsbedingungen souverän stabil, zudem eignen sie sich ideal als Zugfahrzeuge. Mit Ausnahme des 2.8 FSI mit 140 kW (190 PS) und Handschaltung kommt die neueste Generation der Technologie mit asymmetrisch-dynamischer Momentverteilung zum Einsatz.

Das Herz des quattro-Antriebs ist ein selbstsperrendes Schneckenradgetriebe; dieses Mittendifferenzial arbeitet rein mechanisch und damit verzögerungsfrei. Seine Sperrwirkung setzt nur unter Last ein, beim Bremsen und in Kurven lässt es Drehzahlunterschiede zu. Im normalen Fahrbetrieb schickt es die Kräfte zu 40 Prozent auf die Vorderachse und zu 60 Prozent auf die Hinterachse – das erlaubt ein sportliches, leicht heckbetontes Handling. Beim handgeschalteten 2.8 FSI mit 140 kW (190 PS) beträgt die Verteilung 50:50.

Bei Bedarf – etwa wenn ein Rad durchzudrehen beginnt – leitet das Differenzial blitzschnell den Großteil der Momente an jene Achse, die die niedrigeren Drehzahlen, also die bessere Traktion aufweist. Es kann bis zu 65 Prozent der Kräfte nach vorne und bis zu 85 Prozent nach hinten leiten, dadurch kommt der A6 im Grenzbereich oft ohne Bremseingriffe des Stabilisierungssystems ESP aus. Falls einmal ein Rad einer Achse durchdrehen sollte, regelt es die Elektronische Differenzialsperre EDS per Bremseneingriff ab, was jedoch selten nötig ist.{mospagebreak}

Das Dynamikfahrwerk

Das Dynamikfahrwerk des A6 nutzt die Audi-typische Vierlenker-Vorderachse und die spurgesteuerte Trapezlenker-Hinterachse – eine Kombination, die bei den Frontantrieb- wie den quattro-Varianten zum Einsatz kommt. In wesentlichen Komponenten sind die Aufhängungen aus Aluminium gefertigt, das reduziert die ungefederten Massen entscheidend. Mit seinem präzisen Handling, zu dem auch die Geschwindigkeits-abhängige Lenkung servotronic einen großen Beitrag leistet, ist der Audi A6 das sportlichste Auto seiner Klasse.

Beim Feinschliff des Fahrwerks verfolgten die Audi-Ingenieure zwei Ziele – den ohnehin hohen Komfort noch weiter zu steigern und dabei die Sportlichkeit zu bewahren. Gelöst wurde diese Aufgabe durch neue Stoßdämpfer an der Vorderachse, die einen größeren Durchmesser und ein optimiertes Ventilsystem aufweisen, sowie durch ein verbessertes Ansprechverhalten der Federn.

Audi liefert auf Wunsch das S line Sportpaket plus. Neben zahlreichen Features für den Innenraum enthält es eine Reihe dynamischer Komponenten. Das S line Sportfahrwerk der quattro GmbH legt die Karosserie um 30 Millimeter tiefer. Die Aluminium-Gussräder haben entweder das Format 8J x 18 mit Reifen der Dimension 245/40 oder die Größe 8,5J x 19 mit Reifen im Format 255/35. Hinter den großen Rädern sitzt eine 17-Zoll-Bremsanlage für den 2.8 FSI und 2.7 TDI. Neben dem S line Sportfahrwerk steht auch ein Sportfahrwerk mit einer Tieferlegung um 20 Millimeter zur Wahl.

Perfekte Synthese: Die adaptive air suspension

Auf Wunsch liefert Audi den A6 mit der Luftfederung adaptive air suspension – sie erlaubt die perfekte Synthese aus sportlichem Handling und souveränem Federungskomfort. Die Luftfederbälge bestehen aus einem mehrlagigen Elastomer-Werkstoff; axial eingearbeitete Fäden aus Polyamid sorgen für die Festigkeit. Die dünnwandigen und damit weichen Bälge verhelfen dem A6 zu exzellenten Abrolleigenschaften und sensiblem Ansprechen.

Die adaptive air suspension regelt die Karosserie auf drei Höhenniveaus ein – für den Normalbetrieb, für die Autobahn und für unebenes Terrain –, die um insgesamt 30 Millimeter differieren. In der tiefen Stufe, in der der Schwerpunkt um 15 Millimeter abgesenkt ist, verbessert sich die Fahrstabilität des A6 weiter, während der Kraftstoffverbrauch sinkt. Die Luftfederung integriert die Funktion einer Niveauregulierung: Bei hohem Gesamtgewicht wird Luft in die Federn gepumpt, bei Entladung abgelassen. So bleibt die Karosserie auf einer konstanten Trimmlage, unabhängig von der Beladung.

Die adaptive air suspension ist mit einer aktiven Regelung für die Stoßdämpfer kombiniert. Der Fahrer kann am MMI-Terminal drei Charakteristiken – von sehr sportlich bis komfortabel – wählen. Der automatic-Modus stellt die perfekte Allround-Einstellung dar. Geschmeidiges Anfedern und souveräner Langstreckenkomfort kennzeichnen die Einstellung „comfort“. In der Einstellung „dynamic“ ist die Performance dem stahlgefederten Sportfahrwerk ebenbürtig. In sämtlichen Wählbereichen passen sich die Dämpfer adaptiv an die Gegebenheiten der Straße und an den Stil des Fahrers an.

Neuer Look: Die Aluminiumräder

Völlig neu gezeichnet präsentieren sich die Leichtmetallräder für den A6. Mit acht Typen ist die Auswahl breit, wobei jetzt alle Räder eine einheitliche Kappe zur Abdeckung der Schrauben tragen. Die Vierzylinder-Versionen und der 2.8 FSI mit 140 kW (190 PS) rollen auf Gussrädern im Format 7J x 16 im Sechsspeichen-Design. Für den 2.8 FSI mit 162 kW (220 PS) und den 2.7 TDI kommen Schmiedeleichtbauräder mit sechs Doppelspeichen zum Einsatz, ihr Format lautet 7,5J x 16. Der 3.0 TDI, der 3.0 TFSI und 4.2 FSI haben Räder der Größe 7,5J x 17 im Siebenarm-Design. Optional stehen fünf weitere Räder mit 17 und 18 Zoll Durchmesser zur Wahl. Zusätzlich bietet Audi exclusive weitere sieben Raddesigns in 18 bzw. 19 Zoll an. Serienmäßig ist der A6 mit dem Reifen­reparaturset ausgestattet; optional ist ein vollwertiges Reserverad bestellbar.

Die Reifendruckkontrollanzeige der zweiten Generation, die Audi optional einsetzt, ist eine intelligente Lösung. Anders als ein konventionelles indirekt messendes System erfasst sie, an welchem Rad ein Druckverlust auftritt – sie beobachtet die Torsionsschwingungen, die durch die Anregungen von der Straße entstehen. Im Fall eines Druckverlusts ändert sich die Steifigkeit des Reifens und damit seine charakteristische Eigenfrequenz. Die Lösung von Audi ist Software-basiert, anders als direkt messende Systeme benötigt sie weder Batterien noch Wartung.

In Verbindung mit der Kontrollanzeige kombiniert Audi auf Wunsch einige der 17-Zoll-Räder mit Reifen mit Notlaufeigenschaften, die dem „Runflat“-Standard entsprechen. Spezielle Gummielemente in ihrem Inneren ermöglichen es, selbst bei totalem Druckverlust und halb beladenem Fahrzeug noch 50 Kilometer Strecke mit maximal 80 km/h zurückzulegen.

Die Bremsanlage des A6 entspricht dem hohen Potenzial der Motoren. Die meisten Varianten verfügen über eine 16 Zoll-Anlage, der 3.0 TDI quattro, 3.0 TFSI quattro und der 4.2 FSI quattro erhalten 17- Zoll-Bremsen. Die großen Scheiben bleiben auch bei hoher Belastung standfest, das Pedalgefühl ist sportlich straff, bei exzellenter Dosierbarkeit.

Das elektronische Stabilisierungsprogramm ESP bringt eine Reihe von Zusatzfunktionen mit – es bremst die Scheiben bei Nässe trocken, aktiviert bei Notbremsungen die Warnblinkanlage und beruhigt einen Anhänger, der sich aufzuschaukeln droht, durch gezielte Impulse. Ein kurzer Druck auf die Taste schaltet die Antriebsschlupfregelung ASR aus – das kann im Schnee wichtig sein, um anfahren zu können. Ein längerer Druck deaktiviert das ESP ganz.

Auch die elektromechanische Parkbremse im A6 weist spezielle Stärken auf. Sie erleichtert das Anfahren an Steigungen, indem sie selbsttätig den optimalen Zeitpunkt zum Lösen wählt. Wenn der Fahrer sie in einer Notsituation betätigt, bringt sie Verzögerungswerte von 8 m/s2 auf – viel mehr als eine konventionelle Handbremse. Nicht zuletzt entsteht durch den Entfall des Hebels viel Platz auf dem Mitteltunnel des A6.

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