Nichts als heißer Dampf

Veröffentlicht am: 6. Juli 2008Von
… entweicht einem Wasserstoffauto. Gut für die Umwelt. Aber hat diese Technologie überhaupt eine Chance? Wie teuer ist eigentlich ein Kubikmeter Wasserstoff? Oder anders herum gefragt: Wie teuer ist das Fahrzeug auf 100 Kilometer? Schwierige Fragen, auf die es noch keine Antwort gibt. Noch kämpft man mit der Technik.

Daimler erhöht den Druck: mehr Reichweite für Brennstoffzellenfahrzeuge

  • Erste A-Klasse F-CELL „plus“ mit 700-bar-Technologie im Alltagsbetrieb
  • Fahrt von der Hauptstadt Berlin zum Magdeburger Umweltforum

Die Daimler AG hat jetzt die ersten Fahrzeuge ihrer bestehenden Brennstoffzellenflotte von 350- auf 700-bar-Technologie umgestellt. Dank des höher komprimierten Wasserstoffs lässt sich deren Reichweite dadurch um bis zu 70 Prozent steigern. Erste Bewährungsprobe für eine so ausgestattete A-Klasse F-CELL „plus“ war die Fahrt von der Hauptstadt Berlin zum Magdeburger Umweltforum. Dabei stellte das Fahrzeug unter realen Verkehrsbedingungen seine Alltagstauglichkeit unter Beweis.

Mit bis zu rund 270 – statt anfänglichen 160 Kilometern – pro Tankfüllung steigt der Aktionsradius mit der 700-bar-Technologie bereits bei der aktuellen Fahrzeuggeneration um bis zu 70 Prozent. Bei der B-Klasse F-CELL, deren Kleinserienproduktion in 2010 startet, wird die Reichweite sogar bei rund 400 Kilometern liegen. „Damit kommen diese Brennstoffzellenfahrzeuge ebenso weit, wie Autos mit Verbrennungsmotor und sind somit absolut alltagstauglich“, so Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter Fahrzeugaufbau und Antrieb, Forschung und Vorentwicklung bei der Daimler AG.

B-Klasse F-CELL – die nächste Generation

Die neue Generation des Brennstoffzellenantriebs ist wesentlich kompakter und zugleich leistungsfähiger und voll alltagstauglich. Die technische Basis bildet das optimierte Brennstoffzellen-System, das Mercedes-Benz 2005 im Forschungsfahrzeug im F 600 HYGENIUS vorgestellt hat. Diese sehr kompakte Brennstoffzelle arbeitet wesentlich effizienter als vorherige Generationen. Der neu konzipierte „Stack“ ist rund 40 Prozent kleiner, entwickelt aber 30 Prozent mehr Leistung sorgt für 16 Prozent weniger Verbrauch. Darüber hinaus zeichnet sich das System durch gute Kaltstartfähigkeit aus. Dies ermöglichen Innovationen wie der elektrische Turbolader für die Luftversorgung und das neue Be- und Entfeuchtungssystem.

Der Elektromotor entwickelt eine Spitzenleistung von 100 kW/136 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmeter. Damit erfüllt die B-Klasse F-CELL hohe fahrdynamische Anforderungen, die über dem Niveau eines Zweiliter-Benziners liegen. Dennoch verbraucht der emissionsfreie Brennstoffzellen-Antrieb des familiengerecht konzipierten Kompaktwagens umgerechnet nur 2,9 Liter Kraftstoff (Diesel-Äquivalent) je 100 Kilometer.

Mit rund 4 Millionen emissionsfrei zurückgelegten Kilometern verfügt die Daimler AG mit ihrer Brennstoffzellenflotte über mehr Daten, Know-how und Erfahrungen als jeder andere Hersteller und betreibt mit rund 100 Fahrzeugen die größte Brennstoffzellenflotte weltweit: Konzeptfahrzeuge, Pkw, Transporter und Citaro Stadtbusse werden von Kunden im Alltagsbetrieb getestet.

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