RS Spyder erneut auf Pole

Veröffentlicht am: 18. Mai 2008Von
Salt Lake City – Beim vierten Lauf der American Le Mans-Serie im Miller Motorsports Park nahe Salt Lake City (US-Bundesstaat Utah) starten die beiden Audi R10 TDI des Teams Audi Sport North America aus der dritten und der vierten Startreihe. Marco Werner holte als Gesamtsechster für Audi die Pole Position in der LM P1-Klasse. Frank Biela fuhr im Qualifying die achtbeste Zeit.

Knappe Zeitabstände beim Qualifying bei Salt Lake City

  • Marco Werner holt Pole Position in der LM P1-Klasse

Bei glühender Hitze erlebten die Zuschauer eines der spannendsten und engsten Qualifyings in der Geschichte der US-Sportwagen-Serie, in dem die Führung immer wieder wechselte und die schnellsten neun Prototypen am Ende innerhalb einer Sekunde lagen. Das Team Audi Sport North America zeigte dabei eine deutlich stärkere Leistung als im Vorjahr, als der Audi R10 TDI im Qualifying fast drei Sekunden auf die leichteren LM P2-Fahrzeugen verlor. Dieses Mal fehlten zur Pole Position lediglich 0,540 Sekunden.

Frank Biela legte gleich zu Beginn des Qualifyings eine Bestzeit von 1.31,797 Minuten vor – die bis dahin absolut schnellste Zeit des Wochenendes. Um die Reifen für das Rennen zu schonen, wurde Biela nach nur zwei fliegenden Runden wieder an die Box beordert. Anschließend wurde die Strecke jedoch immer schneller und Biela noch bis auf Startplatz acht durchgereicht.

Marco Werner begann das Qualiying mit einer Aerodynamik-Variante mit weniger Abtrieb, mit der er nicht an die Zeit von Biela herankam. Erst nach dem Umbau auf eine Aerodynamik-Variante mit mehr Abtrieb steigerte sich der Deutsche auf 1.31,590 Minuten und Startplatz sechs.

Beim vorangegangenen Rennen in Long Beach feierte Audi ebenfalls aus der dritten und der vierten Startreihe einen Doppelsieg. Das Rennen in Salt Lake City wird am Sonntag um 13:05 Uhr Ortszeit (21:05 Uhr in Deutschland) gestartet und führt über eine Distanz von 2:45 Stunden.

Stimmen nach dem Qualifying in Salt Lake City

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #2): "Wir haben uns mit unserem Setup ein bisschen verrannt, dass dann aber im Qualifying wieder richtiggestellt – allerdings erst, nachdem der Peak der Reifen schon weg war. Trotzdem: Wir sind viel dichter an der Spitze dran als im vergangenen Jahr. Das wird morgen bestimmt ein spannendes Rennen, auf das ich mich sehr freue."

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): "Von der Rundenzeit, die wir im Qualifying gefahren sind, waren wir zuvor weit weg. Das heißt, wir haben einen guten Schritt gemacht. Fünf Zehntel bis zur Spitze sind nicht viel. Ich ärgere mich etwas, dass ich mich vor dem Qualifying nicht durchgesetzt habe, denn ich wollte die zweite Aerodynamik eigentlich von Anfang an fahren. Stattdessen haben wir mit der alten Aerodynamik-Variante begonnen, danach war der Peak der Reifen weg. Vielleicht wären die fünf Zehntel noch drin gewesen. Startplatz sechs ist enttäuschend. Aber wir haben einen guten Schritt vorwärts für das Rennen gemacht."

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): "Ich hatte zwei fliegende Runden, in der zweiten war meine Rundenzeit da. Dass sich die Zeiten so lange verbessern, hätte ich nicht gedacht – und unser Renningenieur wohl auch nicht. Deshalb haben wir aufgehört, sicherlich etwas zu früh. Die Frage ist, wie viel noch drin gewesen wäre. Ganz nach vorne wären wir aber nicht gekommen, denn meine Runde war gut."

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): "Ich bin für das Rennen zuversichtlich. Das Auto ist mit vollem Tank sehr gut und sehr schnell. Alles sieht gut aus, nur die Startposition ist nicht so toll, obwohl Frank (Biela) im Qualifying wirklich einen guten Job gemacht hat. Im vergangenen Jahr waren wir hier viel weiter von der Pole Position entfernt."

Dave Maraj (Team Direktor Audi Sport North America): "Ich bin erfreut, dass wir uns während des ganzen Wochenendes permanent gesteigert haben. Wir sind viel näher dran als im vergangenen Jahr und ich hoffe auf ein gutes Rennen."{mospagebreak}

Die Startaufstellung in Salt Lake City

1. Dumas/Bernhard (Porsche), 1.31,050 Min.

2. de Ferran/Pagenaud (Acura/Honda), 1.31,189 Min.

3. Fernandez/Diaz (Acura/Honda), 1.31,342 Min.

4. Brabham/Sharp (Acura/Honda), 1.31,352 Min.

5. Maassen/Long (Porsche), 1.31,462 Min.

6. Luhr/Werner (Audi R10 TDI), 1.31,590 Min. (1. LM P1)

7. Franchitti/Leitzinger (Porsche), 1.31,683 Min.

8. Biela/Pirro (Audi R10 TDI), 1.31,797 Min. (2. LM P2)

9. Herta/Fittipaldi (Acura/Honda), 1.31,903 Min.

10. Smith/Dyson (Porsche), 1.32,356 Min.{mospagebreak}

Daten und Fakten

Das ist die American Le Mans Series

Die American Le Mans Series (ALMS) wurde 1999 ins Leben gerufen. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden elf Rennen in den USA und Kanada gefahren. Die traditionellen Höhepunkte sind die 12 Stunden von Sebring und das 1000-Meilen-Rennen „Petit Le Mans“ in Road Atlanta. Die meisten Rennen dauern 2:45 Stunden. Die ALMS ist das amerikanische Gegenstück zur in Europa beheimateten Le Mans Series (LMS).

Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien: Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in vier Klassen eingeteilt:

Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 925 Kilogramm (in der LMS: 750 PS/900 Kilogramm).

Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 475 PS (bei Saugmotoren) und 800 Kilogramm Mindestgewicht (in der LMS: 475 PS/825 Kilogramm). In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.

Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem hohen Mindestgewicht von 1.125 – 1.325 Kilogramm (in der LMS: 650 PS/1.125 – 1.325 Kilogramm).

Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 – 1.325 Kilogramm (in der LMS: 450 bis 470 PS/1.125 – 1.325 Kilogramm). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.

Alle Rennwagen starten gleichzeitig, werden aber nach Klassen getrennt gewertet. Dieses System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in den Klassen LMP1 und LMP2 für Fahrer, Chassis- und Motorenhersteller, Teams und Reifenlieferanten vergeben, in den Klassen GT1 und GT2 für Fahrer, Automobilhersteller und Teams. Porsche gewann mit dem RS Spyder sowohl 2006 als auch 2007 die Meistertitel für Fahrer (Sascha Maassen/Lucas Luhr bzw. Timo Bernhard/Romain Dumas) sowie für Hersteller Chassis, Hersteller Motor und Team (Penske Racing).

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