ALMS: Enttäuschung für Audi

Veröffentlicht am: 16. März 2008Von

Ingolstadt/Sebring – Der Audi R10 TDI ist in seiner Klasse auch nach 22 Renneinsätzen ungeschlagen. Aber Porsche war in diesem Jahr das Maß der Dinge. Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Das Rennen war sehr enttäuschend für uns. Wir hatten zu viele technische Probleme."

Audi muss sich in Sebring mit einem Klassensieg begnügen

  • Unerwartete Probleme verhindern Gesamtsieg
  • Eindrucksvolle Aufholjagd in der Schlussphase
  • Plätze drei und sechs in der Gesamtwertung

Bei Halbzeit des Rennens lagen beide Audi R10 TDI an der Spitze des Feldes. Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner hatten 40 Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegen Dindo Capello, Allan McNish und Tom Kristensen, als an ihrem R10 TDI der rechte Turbolader und die vorderen Bremsscheiben gewechselt werden mussten. 16 Runden Verlust brachten das rein deutsche Fahrertrio um die Siegchance. Ein Ausrutscher in der Abenddämmerung und mehrere Stop-and-Go-Strafen kosteten weitere Zeit.

Das Schwesterauto mit der Startnummer 1, das von der Pole Position ins Rennen gegangen war, verlor in der spannenden Hitzeschlacht bereits in der Anfangsphase durch eine Stop-and-Go-Strafe 30 Sekunden. Zu Beginn der achten Stunde musste die Schubstrebe der rechten Vorderradaufhängung fixiert werden, eine knappe Stunde später wurde der Tausch der vorderen Bremsscheiben nötig.

Mit knapp vier Runden Rückstand starteten Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish eine beeindruckende Aufholjagd, die sie wieder in dieselbe Runde mit den Siegern und noch auf den dritten Gesamtrang nach vorne brachte. Lediglich 67 Sekunden fehlten am Ende zum Gesamtsieg – fast zehn Minuten stand der R10 TDI außerplanmäßig an der Box.

Stimmen nach dem Rennen in Sebring

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Das Rennen war sehr enttäuschend für uns. Wir hatten zu viele technische Probleme, die wir nun aussortieren müssen. Das führte dazu, dass wir nicht so schnell fahren konnten, wie wir es uns vorgenommen hatten. Auch Fahrer und Team waren heute nicht fehlerfrei, wodurch wir uns einige Strafen eingehandelt haben. Wir waren hier einfach nicht auf dem Level, auf dem wir sein wollten. Daran müssen und werden wir sofort arbeiten."

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #1): "Es war ein großes, klassisches Rennen, in dem permanent etwas passierte. Wir hatten mehrere Probleme, die uns den Sieg gekostet haben. Unsere Freunde aus Frankreich von Peugeot waren sehr schnell, das müssen wir realistisch sehen. Glückwunsch an die ‚Postboten aus Stuttgart‘ – sie haben keine Fehler gemacht und daher den Sieg verdient. Wir haben gekämpft und alles versucht, den Rückstand noch wettzumachen. Aber drei Runden Rückstand waren angesichts der noch verbliebenen Zeit einfach zu viel."

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #2): "Wir hatten den Speed, um das Rennen zu gewinnen. Wir lagen ja auch eine ganze Zeit lang vorne. Dann kamen leider die Probleme – erst bei uns, dann auch beim Schwesterauto. Das ist natürlich bitter. Die Punkte, die wir geholt haben, sind wichtig für die Meisterschaft. Aber wir wollten hier einen Gesamtsieg herausholen."

Das Ergebnis in Sebring

1. Dumas/Bernhard/Collad (Porsche) 351 Rd. in 12:01.39,587 Std.
2. Franchitti/Leitzinger/Lally (Porsche) + 1.02,084 Min.
3. Capello/Kristensen/McNish (Audi R10 TDI ) + 1.07,697 Min. (1. LM P1)
4. Smith/Dyson (Porsche) – 1 Rd.
5. Brabham/Sharp/Johansson (Acura/Honda) – 2 Rd.
6. Luhr/Rockenfeller/Werner (Audi R10 TDI) – 18 Rd. (2. LM P1)
7. Lienhard/Theys/Lammers (Porsche) -18 Rd.
8. O’Connell/Magnussen/Fellows (Chevrolet) – 23 Rd.
9. Field/Field/Berry (Lola) – 24 Rd. (3. LM P1)
10. Beretta/Gavin/Papis (Chevrolet) – 31 Rd.

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