Lisa

Meine Woche

Veröffentlicht am: 28. Oktober 2007Von

10-2007 – Vom Emsland, Holland und Hamburg und warum ein Laptop wichtig ist: Es ist schön auf dem Dorf. Von Lisa van Zoest (3 1/2 Jahre).

Das Leben ist sehr spannend

VON LISA VAN ZOEST

LisaWenn man drei Jahre alt ist, ist das Leben sehr spannend. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu entdecken, zu lernen – das Leben ist wirklich aufregend. Ich wohne im südlichen Emsland, es ist nicht weit nach Holland. Da fahre ich gern hin. Opa sagt immer: „Bei uns ist das Leben noch in Ordnung“. Was er damit meint, weiß ich nicht. Aber hier ist es wirklich schön. Wenn wir eine Runde gehen, so nennen wir die Spaziergänge, dann trifft man Kühe, Pferde, Ziegen, Schafe. In der Stadt gibt es so etwas angeblich nicht. Ich war schon oft in einer großen Stadt, zum Beispiel in Bochum oder Hamburg. Da habe ich keine Kühe gesehen, die aber auch nicht vermisst. In Hamburg sind wir immer mit einem großen Schiff gefahren. Das war richtig toll. Opa hat zweimal im Jahr lange in Hamburg zu tun. Dass er so lange weg ist, finde ich blöd. Dass wir ihn aber in Hamburg besuchen, das ist echt klasse.

Warum, ist zurzeit mein Lieblingswort. Ich spreche es meist mehr wie Varum aus. Man kann die Erwachsenen damit so schön nerven. Lisa zieh Deine Jacke an. Warum? Draußen ist es kalt. Warum? Weil keine Sonne scheint. Warum? Weil es auch mal regen muss. Warum? Damit die Bäume und die Wiese wachsen kann. Warum? Spätestens dann, wissen die schlauen Erwachsen keine Antwort mehr. Und so etwas hat jahrelang auf einer Uni studiert. Ist doch klar. Die Frage kann selbst ich ganz einfach beantworten. Die Wiese muss wachsen, damit die Tatta (meine Tante) oder der Opa den Rasenmäher benutzen kann. Sonst würde der ja sinnlos in der Garage herum stehen. War doch ganz einfach. Dass die Erwachsenen da nicht drauf gekommen sind? 

Ich habe sogar schon einen Laptop. Ein schönes Wort. Das kann ich schon ganz lange sprechen. Mama, Papa, Hita, Opa, Theo (unser Hund), Laptop, waren so die ersten Worte. Mein Laptop ist angeblich ziemlich alt. Aber der funktioniert ganz prima. Ich schreibe dort immer LISA. Die Buchstaben müssen aber alle groß sein, das ist wichtig. Ich kann auch malen. Das geht ja kinderleicht. Es soll Erwachsene geben, die das angeblich nicht können. Aber sonst so schlau daherreden. Uns Kleine wie blöd behandeln und dann noch nicht einmal LISA auf dem Laptop schreiben können. Das habe ich schon gern. Ich klicke mit der Maus auf eine Farbe und dann geht es los. Linien, Kreise, alles ganz einfach. Mit dem Farbeimer mache ich das dann bunt. Blau finde ich gut, noch besser ist aber gelb.

Wenn ich das Bild auf Papas oder Opas Laptop mache, schicken wir das Gemälde dann als eMail an Opa Hardy. Eigentlich ist es ja mein Uropa. Aber Uropa hört sich blöd an. Ist doch auch ganz einfach. Mein Opa Gerd, heißt Opa – und mein Uropa: Opa Hardy. Ist doch ganz einfach. Die Erwachsenen sind aber manchmal kompliziert. Mein Opa hat über solche Dinge eine Menge Bücher geschrieben. Ein Buch finde ich besonders toll. Es ist noch schöner als meine Bilderbücher, weil ich in diesem Buch abgebildet bin. Auch Theo, unser Hund ist dort zu sehen. Die Seite kann ich ganz schnell aufschlagen. Ist ja auch ganz leicht.

Emsbüren 26. Mai 2007

Lisa ist 3 Jahre, genauer fast 3 ½ und die Enkelin von Gerd Kebschull Buchautor und freier Journalist

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