Oticon Sumo

(3) Unsichtbar und doch da

Veröffentlicht am: 27. Oktober 2007Von

Oticon SumoHörgeräte haben ein schlechtes Image – assoziieren sie „alter Mensch“, hört schlecht, Randgruppe. Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus – nur wer mit dieser Beeinträchtigung offensiv umgeht, gehört wieder dazu, steht Mitten im Leben.

HighTech am Ohr 

Menschen, die schlecht hören, sind anstrengend. Man muss ständig laut reden, viele Sätze wiederholen. Oft merkt man, dass der Gegenüber den Satz oder den Zusammenhang akustisch nicht verstanden hat, sich aber schämt, schon wieder zu fragen: „Wie bitte?“

Oticon SyncroSobald man das erste Hörgerät am Ohr hat, fragt man sich: „Warum habe ich das nicht schon viel eher gemacht?“ Man streicht über ein Hemd oder einen Pullover und hört es plötzlich rascheln. Ein schönes Geräusch, ein gutes Gefühl. Eigentlich ist man schon beim ersten Gerät überzeugt, dass ist genau das richtige. Toll, abends wird der kleine Hebel am Hörgerät umgestellt und der Fernseher kann leise weiter laufen. Man braucht sich nicht mehr so stark zu konzentrieren, sondern kann den Film oder die Sendung mit Genuss verfolgen.

Unsichtbar

„Fällt Dir an mir etwas auf?“, kommt dann irgendwann die Frage eines Hörgeräteträgers. „Nein“, so lautet oft die Antwort. Die Hörgeräte sind nur noch so klein wie ein 1-Cent-Stück, schmiegen sich ergonomisch geformt unauffällig hinter das Ohr. Der Draht oder der dünne Schlauch, der in das Ohr führt, ist so schmal und unauffällig, dass man schon sehr genau hinsehen muss, um etwas zu erkennen.

Die neue Situation im Restaurant: Die Hintergrundgeräusche sind laut, der Gegenüber schwer zu verstehen. Man fasst sich unauffällig ans Ohr, drückt einen kleinen Knopf oder stellt einen Hebel um und schon signalisiert ein zweimaliger Piepton, dass jetzt das Interviewprogramm aktiviert ist. Die Hintergrundgeräusche werden weggefiltert, der Gegenüber ist klar und deutlich zu hören.

Dipl.-Ing. Horst Warncke (47), Technischer Leiter der Firma Oticon: „Unser Oticon Delta, braucht diese manuelle Umstellung nicht, weil das Gerät ständig und automatisch die Geräuschsituation analysiert. Dabei werden Rückkopplungen (Pfeiffen), Windgeräusche und andere störende Geräusche unterdrückt. Gleichzeitig wird mit einer Spracherkennung gearbeitet. Eine künstliche Intelligenz steuert alle Funktionen im Gerät und ist zum Beispiel in der Lage, die eingebauten Richtmikrofone auf einen Sprecher auszurichten. Der Schall wird von Miniaturlautsprechern direkt vor dem Trommelfell abgegeben. Damit ist es möglich, dass die Delta-Geräte mit sehr wenig Verstärkung arbeiten, die Sprache „schwebt“ praktisch über dem unterdrückten Lärm. Eine Leichtigkeit des Hörens wird so erreicht.“Oticon

Ein Piepton signalisiert: Batteriewechsel. Kein Problem. Zwei Reservebatterien sollte man stets dabei haben. Bateriewechselhebel zurück geschwenkt, die alte Batterie herausgerückt, an der neuen, den Aufkleber entfernt, eingesetzt – umgeklappt, fertigt. Das geht schneller als ein Boxenstopp in der Formel 1.

Wer dennoch Bedenken hat, an dem filigranen Gerät etwas zu beschädigen: Der Akustiker hilft gern und kostenlos. Da man die Geräte in der Regel vor oder nach dem Frühstück einschaltet und vor dem zu Bett gehen ausschaltet, kann man die Uhr danach stellen, wann ein Batteriewechsel fällig wird. Bei meinem Gerät sind es genau zwei Wochen und vier Tage. Vorsichtshalber habe ich den Wechsel auf dem Kalender mit einem B (für Batteriewechsel) gekennzeichnet. Natürlich hat man immer zwei Reserve-Batterien parat.

Denn, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, wieder mitten im Leben zu stehen, wieder alles zu hören, will man diese Situation nicht mehr missen.♦

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