Porsche GT2

(4) GT2: Design und Aerodynamik

Veröffentlicht am: 28. September 2007Von

Der neue 911 GT2 bringt seine Bestimmung als reinrassiger Seriensportwagen und Topmodell der aktuellen Sportwagen-Modelle auch optisch zum Ausdruck. Das markante Design mit großen Lufteinlässen im Bugteil sowie dem charakteristischen Heckflügel lässt auf den ersten Blick das Performance-Potenzial des neuen 911 GT2 erkennen.

Gut in Form

Porsche GT2Das neue Bugteil greift die Designsprache des aktuellen 911 Turbo auf und bezieht die weiterentwickelten GT-spezifischen Merkmale wie den großen Luftein- sowie die zusätzlichen Luftauslässe mit ein. Beim 911 GT2 entfallen daher die beim 911 Turbo serienmäßigen Nebelscheinwerfer und schaffen Platz für breit ausgestellte äußere Kühllufteinlässe. Diese versorgen die Wärmetauscher mit zusätzlicher Kühlluft. Die in die Lufteinlässe horizontal integrierten Lamellen unterstützen das eigenständige Erscheinungsbild des neuen 911 GT2. Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Scheinwerferreinigungsanlage gehören zur Serienausstattung, wobei auf die dynamische Leuchtweitenregulierung verzichtet werden konnte: Aufgrund der straffen Fahrwerkabstimmung reduziert sich die beladungsabhängige Einfederung auf ein Minimum. Die gesetzlich vorgeschriebenen Toleranzbereiche zur Veränderung der Scheinwerferkegel werden auch ohne Leuchtweitenregulierung eingehalten.

Ein weiteres markantes Designmerkmal ist der zusätzliche Luftauslass vor dem Kofferraumdeckel, der die Abluft des Mittenkühlers nach oben ableitet. Dadurch verbessert sich nicht nur die Kühlerdurchströmung. Zusätzlich unterstützt die Luftführung den aerodynamischen Abtrieb an der Vorderachse. Eine breite schwarze Spoilerlippe schließt das Bugteil nach unten ab.

Große Räder und markanter Heckflügel

Durch seine klassische Silhouette ist auch der neue 911 GT2 auf den ersten Blick als Mitglied der Elfer-Baureihe erkennbar. Für eine Differenzierung in der Seitenansicht sorgen vor allem die gegenüber dem 911 Carrera um zirka 25 Millimeter tiefere Fahrzeuglage, der muskulöse Heckflügel sowie das Design der GT2-Räder. Die Form der seitlichen Lufteinlässe hinter den Türen entspricht dem aktuellen 911 Turbo und sorgt für eine effiziente Luftzufuhr zu den Ladeluftkühlern. Der in die Lufteinlässe integrierte horizontale Steg verleiht der Seitenansicht einen dynamischen Akzent und greift die Designsprache der stegförmigen LED-Blinkleuchten im Bugteil erneut auf. Eine für den neuen 911 GT2 eigenständig entwickelte Schwellerblende in schwarzem Kunststoff schützt die unteren Flanken vor Steinschlag und gibt der Seitenansicht ein muskulöses Erscheinungsbild. Die seitlich in der Heckverkleidung integrierten Öffnungen für die Auslasskanäle der Ladeluftkühler wurden speziell für den neuen 911 GT2 in eigenständiger Kiemen-Optik ausgeführt. Sie runden den dynamischen Gesamteindruck der Seitenansicht ab und unterstützen eine effiziente Durchströmung der Ladeluftkühler.

Durch Ihre spezielle Formgebung mit zehn Speichen und großen Öffnungsquerschnitten zwischen den Radspeichen ermöglichen die GT2-Räder nicht nur eine effiziente Bremsenkühlung, sondern auch einen ungehinderten Blick auf die serienmäßige PCCB-Bremsanlage mit groß dimensionierten Keramik-Bremsscheiben und gelb lackierten Bremssätteln.

Der feststehende Heckflügel ist ein traditioneller Bestandteil der GT-Modelle innerhalb der 911-Baureihe und neben dem Bugteil eines der markantesten Designmerkmale des 911 GT2. Neben seiner funktionalen Formgebung verleiht der Heckflügel dem neuen Hochleistungssportwagen die typisch kraftvolle Erscheinung. Neu sind Formgebung und Position der Staudrucksammler (Ram Air) zur Versorgung des Motors mit Verbrennungsluft, die seitlich in die Flügelstützen integriert sind.

Die Heckverkleidung mit integrierten Einzelendrohren wurde speziell für den 911 GT2 entwickelt. Passend zur Buglippe und zu den Schwellerblenden ist der untere Bereich schwarz lackiert. Ein weiteres charakteristisches Designmerkmal sind die zusätzlichen, kiemenförmigen Luftauslassöffnungen im Bereich der Endrohre. Sie unterstützen die Wärmeabfuhr aus dem Motorraum und von den Endschalldämpfern.

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Vorbildlicher cw-Wert

Porsche GT2Die formalen Besonderheiten des 911 GT2 dienen überwiegend der Optimierung der Aerodynamik und Thermodynamik. Die erreichten Verbesserungsmaßnahmen sind umso beeindruckender, da sowohl an der Vorder- wie auch an der Hinterachse ein deutlicher Abtrieb zu verzeichnen ist. Dadurch wird ein stabiles Fahrzeugverhalten auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten ermöglicht. Aufwändige Abstimmungsarbeiten im Windkanal und die gezielte Nutzung der im Rennsport gesammelten Erfahrungen machten es möglich, trotz des hohen Kühlluftbedarfs, des für Abtrieb sorgenden Frontspoilers und des Heckflügels einen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,32 zu erreichen. Zum Vergleich: Das Vorgängermodell hatte einen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,34. Damit steht der neue 911 GT2 mit an der Spitze seiner Fahrzeugklasse.

Zu diesem guten Ergebnis tragen unter anderem die Gestaltung des Bugteils, der Radhausschalen, des Heckdeckels, des Heckflügels sowie des Heckteils und des Unterbodens wesentlich bei. Durch die neue Bugverkleidung mit separater Spoilerlippe und die obere Abluftführung des Mittenkühlers wird der unter das Fahrzeug gelangende Luftstrom deutlich reduziert. Kühlluftöffnungen führen die hinter den seitlichen Wasserkühlern austretende Luft direkt zur Bremsanlage.

Der neue und eigenständig gestaltete, feststehende Heckflügel ist eines der markantesten Merkmale des neuen 911 GT2. Dimensionierung und Formgebung haben einen maßgeblichen Anteil daran, aerodynamischen Abtrieb an der Hinterachse zu erreichen. Abgeleitet vom Heckflügel des Vorgängermodells mit den charakteristischen Flügelenden – den so genannten Sideplates – wurde beim neuen GT2 die komplette Flügelkontur überarbeitet und im hinteren Bereich durch eine integrierte Spoilerlippe ergänzt.

Die Fahrzeugtieferlegung um zirka 25 Millimeter dient neben der Absenkung des Schwerpunkts gegenüber dem aktuellen 911 Carrera auch zur Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften. Durch diese Maßnahme wird die Fahrzeugstirnfläche und der unter das Fahrzeug gelangende, Auftriebskräfte erzeugende, Luftstrom reduziert. Wie beim 911 Turbo ist der Unterboden beim neuen 911 GT2 großflächig verkleidet. Integrierte Luftführungen zur zusätzlichen Bremsenkühlung an der Hinterachse verbessern das Bremsverhalten bei hoher Belastung.

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