Rallye: Marcus Grönholm

Veröffentlicht am: 14. September 2007Von
  • Mit 30 WM-Laufsiegen zählt der Finne zu den Größten dieses Sports
  • Zweifacher Weltmeister will die WM-Bühne mit drittem Titel verlassen

BP FORD PILOT MARCUS GRÖNHOLM BEENDET SEINE RALLYE-KARRIERE MIT SAISONENDE 2007

KÖLN, 14. September 2007 – Eine Legende sagt Adieu: Marcus Grönholm tritt Ende der Saison 2007 vom aktiven Rallye-Sport zurück. Auch sein Beifahrer Timo Rautiainen, mit dem der 39-jährige BP Ford Pilot bis heute zwei Weltmeistertitel und 30 WM-Läufe gewinnen konnte, wird seine Karriere beenden. Am Steuer seines Ford Focus RS WRC 07 verteidigt das finnische Duo aktuell eine Zehn-Punkte-Führung in der Fahrerwertung und besitzt alle Chancen auf einen dritten WM-Titel.

BP Ford liegt nach elf von 16 Saisonläufen in der Konstrukteurs-Tabelle mit 46 Punkten Vorsprung an der Spitze. „Diese Entscheidung ist mir unglaublich schwer gefallen“, erläutert Grönholm. „Der Rallye-Sport hat mein Leben für so viele Jahre geprägt. Ich bin mir sicher, wenn die neue WM-Saison im Januar mit der Rallye Monte Carlo beginnt, dann werde ich mich komisch fühlen, nicht mit der von Partie zu sein. Aber die Zeit, meinen Helm an den Nagel zu hängen, ist gekommen. Ich wollte immer aufhören, so lange ich noch in der Lage bin, Rallyes zu gewinnen. Darum möchte ich mit dieser Entscheidung nicht warten, bis es zu spät ist.“

Grönholms WM-Karriere kam vergleichsweise spät ins Rollen: Der vierfache finnische Meister schaffte erst 1999 den Durchbruch auf höchster Ebene. Bereits ein Jahr später, in seiner ersten vollen Weltmeisterschafts-Saison, sicherte er sich seinen ersten Fahrertitel – ein Erfolg, den er 2002 wiederholen konnte. Anfang 2006 wechselte der schlaksige Skandinavier mit dem trockenen Humor zu BP Ford, wo er einen Traumstart hinlegte und gleich die ersten beiden Läufe in Monaco und Schweden gewann. Mit sieben Saisonsiegen – seiner persönlichen Bestmarke – verhalf er Ford zum ersten Titelgewinn in der Konstrukteurs-Wertung seit 27 Jahren.

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2007 hat Marcus Grönholm bereits fünf WM-Rallyes gewonnen, darunter auch sein Heimspiel in Finnland. Vor eigenem Publikum stellte der Familienvater dabei einen weiteren Rekord auf: Er ist der erste Fahrer, der sich bei ein und demselben WMLauf siebenmal in die Siegerliste eintragen durfte.

Timo Rautiainen (42) fungierte bereits 1990 erstmals als Beifahrer von Grönholm, dann trennten sich die Wege der beiden Finnen. Erst seit 1995 bilden sie wieder ein Team und sind heute die dienstälteste Fahrer/Beifahrer-Paarung auf WM-Ebene. „Ich freue mich darauf, mehr Zeit für meine Frau und die drei Kinder zu haben“, gesteht Grönholm. „Sie haben meine Karriere immer mit vollen Kräften unterstützt und dadurch meine Erfolge erst ermöglicht. Dafür möchte ich mich bedanken. Meine Entscheidung steht fest, jetzt kann ich mich auf die fünf noch ausstehenden Rallyes konzentrieren. Wir führen beide WM-Wertungen an. Es wäre natürlich fantastisch, mit einem dritten Titel abzutreten.“

„Marcus Grönholm hat für das BP Ford Team einen tollen Job abgeliefert“, würdigt John Fleming, Präsident und CEO Ford Europa, die Verdienste des Rallye-Fahrers. „Es ist kein Zufall, dass mit seinem Eintreffen und der zeitgleichen Vorstellung unseres neuen Ford Focus RS World Rally Car für uns eine der erfolgreichsten Perioden in der Rallye-Weltmeisterschaft anbrach. Wir danken ihm für seine Mitarbeit in den vergangenen beiden Jahren und werden ihn vermissen.“

„Ich bin etwas traurig, dass Marcus Grönholm uns verlassen wird – aber mit seinem Namen bleiben tolle Erinnerungen verbunden“, so Jost Capito, Direktor des Ford TeamRS. „Er war maßgeblich an unserem ersten WM-Titel seit 27 Jahren beteiligt, und sein Siegeswille ist noch immer ungebrochen. Als einer von nur zwei Fahrern hat er 30 WM-Läufe gewonnen. Damit ist ihm ein eigenes Kapitel im Buch der Größten dieses Sports sicher. Im Namen des gesamten Teams möchte ich mich bei Marcus und Timo Rautiainen schon jetzt für ihren unermüdlichen Einsatz während der vergangenen beiden Jahre bedanken und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.“

„Es ist wirklich schade, dass Marcus Grönholm seine Karriere beendet, aber ich respektiere seine Entscheidung“, so BP Ford Team-Direktor Malcolm Wilson. „Seine Erfolge sprechen natürlich für sich. Sein Engagement und die Unterstützung, die er seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen gegeben hat, werden wir sehr vermissen. Wir wussten, dass wir mit seinem Rücktritt rechnen mussten. Jetzt entwickeln wir unsere Pläne für die kommende Saison. Bis dahin unterstützen wir Marcus und Timo mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, damit sie die Rallye-WM-Bühne als amtierende Weltmeister verlassen können.“

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