Carrera Cup Deutschland
Stuttgart. Richard Westbrook gewann den dramatischen siebten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Nürburgring. Der Brite nahm das 23-Runden-Rennen von Startplatz drei auf und setzte zunächst beim Duell um den zweiten Rang Uwe Alzen (Betzdorf) unter heftigen Druck. Mehrfach lagen die Porsche der beiden Fahrer beim Anbremsen der Kurven nebeneinander.
7. Lauf auf dem Nürburgring
Rennbericht: Richard Westbrooks vierter Saisonsieg – Uwe Alzen übernimmt Tabellenspitze
An der Spitze des Feldes drehte derweil Chris Mamerow (Waltrop) seine Runden. Mamerow hatte als Trainingsschnellster beim Start die Führung behauptet und lag bis zum zwölften Umlauf ungefährdet vorn. Dann rollte sein Porsche mit einem Problem in der Kraftübertragung aus.
Jetzt hieß der neue Spitzenreiter Uwe Alzen, der aber in der 17. Runde Richard Westbrook nach etlichen Angriffen passieren lassen musste. Bis zum Ziel versuchte Alzen, die Führung zurück zu gewinnen, wurde aber schließlich mit 0,4 Sekunden Rückstand hinter Westbrook als Zweiter abgewinkt. Den dritten Rang sicherte sich der Niederländer Jeroen Bleekemolen vor René Rast (Steyerberg) und Pierre Kaffer (Schweiz).
Pech hatte Nicolas Armindo. Der Franzose war als Drittplatzierter der Meisterschaft angereist, hatte sich für den fünften Startplatz qualifiziert – und fuhr in der dritten Runde mit einem Reifenschaden an die Boxen. Ebenfalls mit einem Reifenschaden ging für den Tabellenfünften Jörg Hardt (Bonn) das Rennen in Runde 16 zu Ende. Hardt lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz acht. Auch Lokalmatador Christian Menzel (Kelberg), der als Meisterschafts-Sechster in sein Heimrennen gegangen war, hatte Pech: Mit einem Antriebswellenschaden musste Menzel bereits nach der Einführungsrunde in die Boxen.
Uwe Alzen übernimmt vor dem achten Lauf in Barcelona (23. September) mit 99 Punkten die Tabellenführung. Richard Westbrook rückt nach seinem vierten Saisonsieg vom vierten auf den zweiten Platz vor. Sein Rückstand auf Alzen beträgt sieben Punkte. Chris Mamerow fällt auf Platz drei vor Nicolas Armindo zurück.
Richard Westbrook (Sieger): “Das war ein atemberaubendes Rennen, und es war großartig mittendrin zu sein. Der Zweikampf mit Uwe erinnerte mich an eine Schachpartie. Wir belauerten uns, wir warteten auf den Fehler des anderen, wir versuchten, uns gegenseitig auszutricksen. Es gab nur diese eine Stelle am Ende der Zielgeraden, wo ich Uwe packen konnte. Das wusste der natürlich auch. Aber am Ende habe ich es doch geschafft.”
Uwe Alzen (Platz zwei): “Ein Wochenende nach Maß. Das Qualifying hat funktioniert, unser Fahrwerk war für das Rennen bestens eingestellt. Die Reifen funktionierten bis zum Schluss sehr gut. Wären wir hier beim zweiten, dritten Rennen der Saison gewesen, hätte ich meinen Fight mit Richard härter gestaltet. Aber für mich war hier die oberste Devise, Punkte zu gewinnen.”
Chris Mamerow (ausgefallen): “Es hat ja keinen Zweck zu jammern. Aber es ist hart. Unsere Taktik schien aufzugehen: Mein Teamkollege Jeroen Bleekemolen hielt mir nach dem Start perfekt den Rücken frei, ich fuhr davon … dann steckte der Ganghebel plötzlich fest.”