ALMS: Porsche siegt
- Audi Sport North America gewinnt Team-Meisterschaft
- 50. ALMS-Einsatz für Dindo Capello
- Allan McNish/Dindo Capello verpassen Gesamtsieg knapp
Audi R10 TDI bleibt in LM P1-Klasse ungeschlagen
Auch beim neunten Lauf der American Le Mans-Serie (ALMS) blieb der Audi R10 TDI in der LM P1-Klasse weiter ungeschlagen: Allan McNish (Schottland) und Dindo Capello (Italien) erzielten in Mosport (Kanada) einen LM P1-Klassensieg vor ihren Teamkollegen Marco Werner (Deutschland) und Emanuele Pirro (Italien). Fast während des gesamten Rennens führte der Audi R10 TDI das Gesamtklassement vor den leichteren LM P2-Sportwagen an. Erst in der Schlussphase verlor Allan McNish wegen eines technischen Defekts den Gesamtsieg knapp an Timo Bernhard und Romain Dumas (Porsche). Mit den Plätzen eins und zwei in der LM P1-Kategorie hat das Audi Sport North America bereits drei Rennen vor Saisonende die Team-Meisterschaft gewonnen.
Dindo Capello, der von der Pole Position ins Rennen gegangen war, führte lange vor Emanuele Pirro im Schwesterauto. Nach 45 Rennrunden übergab Capello, der in Mosport seinen 50. Einsatz in der American Le Mans-Serie bestritt, den Audi R10 TDI in Führung liegend an seinen Teamkollegen Allan McNish. Nach den abschließenden Boxenstopps lag McNish komfortabel in Führung, fiel aber wegen eines Getriebeproblems in der letzten Viertelstunde des Rennens auf Platz zwei zurück.
Als Marco Werner den Audi R10 TDI von Emanuele Pirro übernahm, konnte er nicht mehr vor dem Pace Car auf die Strecke fahren und verlor eine Runde auf die Führungsgruppe. Von Platz acht startete der Deutsche eine Aufholjagd, in deren Verlauf er den Rundenrekord brach und sich den vierten Gesamtrang und Platz zwei in der LM P1-Klasse sicherte.
Bereits am kommenden Wochenende steht in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) der zehnte Lauf der American Le Mans-Serie auf dem Programm. Es ist der erste Start für Audi beim "Belle Isle Detroit Grand Prix", der erstmals seit 2001 wieder ausgetragen wird.
Fotos: (1) Gerd Kebschull, (2) Pressefoto Audi AG
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Stimmen nach dem Rennen
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Der Audi R10 TDI war in Mosport das dominierende Fahrzeug im gesamten Feld. Leider fehlt uns momentan das nötige Glück. Jetzt heißt es, nach vorne zu blicken: Wir haben noch drei Rennen, bei denen wir hoffen, die leichteren LM P2-Sportwagen zu schlagen. Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft von Audi Sport North America, die bereits drei Rennen vor Saisonende den Team-Titel in Königsklasse der LM P1-Sportwagen gewonnen hat."
Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): "Ein bitteres Ende für ein Wochenende, das für uns bis zu den letzten Rennminuten so gut lief. Ich konnte kaum fassen, dass Allan fast in Sichtweite der Zielflagge ein Getriebeproblem bekam. Technische Defekte sind für uns selten. Wir haben seit St. Petersburg im April auf einen Gesamtsieg gewartet und ich hatte wirklich gehofft, dass wir unser Pech aufgebraucht haben."
Allan McNish (Audi R10 TDI #1): "Mein Audi R10 TDI funktionierte sehr gut, die exzellente Strategie von Audi Sport North America ließ uns das Rennen kontrollieren und ich konnte mich im Verkehr vorne absetzen. Doch wenige Minuten vor Schluss trat ein technischer Defekt mit der Schaltung auf. Ich musste lange im vierten Gang fahren und verlor fünf Minuten vor Schluss meine Führung. Obwohl Dindo und ich unseren siebten Klassensieg in dieser Saison erreichten und die Führung in der Meisterschaft ausgebaut haben, sind wir natürlich enttäuscht, weil wir einem Gesamtsieg so nahe waren."
Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2): "Wir hatten das schnellste Auto, wir waren wirklich gut. Doch wir haben in einer unübersichtlichen Gelbphasensituation unverschuldet eine Runde verloren. Ohne diesen Zwischenfall hätten wir das Rennen gewinnen können. Es ist sehr schade, dass wir Audi und dem Team diesen Sieg nicht schenken konnten."
Marco Werner (Audi R10 TDI #2): "Ich bin natürlich enttäuscht. Wir haben erneut das Rennen in der Box verloren. In der Gelbphase war die Zeit zu knapp, um vor dem Pace-Car wieder auf die Strecke zu gehen. Wir haben dadurch eine Runde verloren. Das Auto war richtig gut und hat viel Spaß gemacht. Aber leider alles eines Runde zurück. Das Glück war nicht auf unserer Seite."
Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): "Audi Sport North America hat den achten LM P1-Doppelsieg in dieser Saison erreicht, aber gleichzeitig war es ein enttäuschendes Rennen. Der Audi mit der #1 hatte zehn Minuten von einem Gesamtsieg entfernt einen technischen Defekt an der Kraftübertragung. Der R10 TDI mit der #2 wurde Opfer eines Missverständnisses während eines Boxenstopps in der Gelbphase, an dem wir nicht die alleinige Schuld trugen. Marco fuhr die schnellste Rennrunde, deshalb ist die Konfusion während der Gelbphase umso frustrierender für uns."
Das Ergebnis in Mosport
1. Dumas/Bernhard (Porsche) 125 Rd. in 2:45.43,043 Std.
2. Capello/McNish (Audi R10 TDI) + 19,576 Sek. (1. LM P1)
3. Maassen/Briscoe (Porsche) + 30,598 Sek.
4. Pirro/Werner (Audi R10 TDI) + 33,892 Sek. (2. LM P1)
5. Herta/Franchitti (Acura/Honda) + 1.00,640 Min.
6. Bach/Devlin (Lola-Mazda) – 1 Rd.
7. Dyson/Smith (Porsche) – 1 Rd.
8. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) – 1 Rd.
9. Wallace/Leitzinger (Porsche) – 1 Rd.
10. O’Connell/Magnussen (Chevrolet) – 9 Rd.