Rallye

Rallye Deutschland

Veröffentlicht am: 20. August 2007Von
  • RallyePlatz drei und vier für Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm
  • Grönholm verteidigt trotz Fahrfehler die Tabellenführung

KÖLN / TRIER, 19. August 2007 – Der eine kam angeschlagen an, der andere mit einem blauen Auge davon: Bei der Rallye Deutschland, dem zehnten von 16 WMLäufen, erreichten die BP Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm die Plätze drei und vier.

BP FORD BAUT WM-FÜHRUNG AUS

Während Hirvonen mit Grippe nach Trier gereist war, fühlte sich WM-Tabellenführer Grönholm erst nach der letzten Prüfung richtig schlecht – der Finne hatte praktisch in Sichtweite des Etappenziels seinen Ford Focus WRC 07 bei einem Ausritt schwer beschädigt, der Dienstwagen des zweifachen Weltmeisters schaffte es aber dennoch bis ins Ziel. Mit diesem Ergebnis verteidigte der 39-Jährige nicht nur seine WM-Führung, die beiden Werkspiloten bauten den Vorsprung von Ford in der Markenwertung sogar noch um einen Punkt aus. Die Rallye gewann Weltmeister Sébastien Loeb.

Der Elsässer setzte sich gleich in der ersten Wertungsprüfung (WP) an die Spitze – verfolgt von Überraschungsmann François Duval, Grönholm und BP Ford-Junior Hirvonen, der auf WP 4 die Bestzeit markierte. Als Loeb am Freitagnachmittag auf Regen spekulierte und zu weiche Pneus aufziehen ließ, ging WM-Rückkehrer Duval sogar in Führung und gewann die erste Etappe. Grönholm und sein viertplatzierter Teamkollege Hirvonen profitierten von einer perfekten Wettervorhersage des Teams und trafen bei kniffligen Bedingungen die optimale Reifenwahl: Mikko und „Magic Marcus“ wählten für die Nachmittagsprüfungen leicht nachgeschnittene BFGoodrich Trockenreifen in Medium-Soft-Mischung – perfekt für die überwiegend trockenen Straßen, die im Schatten aber oft matschig und von der ersten Durchfahrt mit Schmutz bedeckt waren.

Am durchgehend trockenen Samstag rückte Loeb die Verhältnisse wieder gerade und verwies den Belgier auf Rang zwei. Ein Ausrutscher und ein abgewürgter Motor kosteten den Belgier weitere Zeit – er sah sich nun auf Platz drei den Attacken von Hirvonen ausgesetzt, der weitere zwei Prüfungen zu seinen Gunsten entschied. Auch Grönholm holte sich auf der zweiten Etappe eine Bestzeit und schloss den Tag als Zweiter ab. „Ich habe mich nun auf jeder Etappe um einen Platz verbessert – mal sehen, wie das morgen weitergeht,“ kommentierte der Finne.

Es ging gut weiter – zunächst. Obwohl Duval nun Druck auf Grönholm machte und sämtliche fünf WP des Abschlusstages für sich entschied, schien der WMSpitzenreiter auf einen sicheren zweiten Platz zuzusteuern. Auf der letzten WP der Rallye ereilte ihn dann aber das Schicksal: Der zweifache Weltmeister kam bei hoher Geschwindigkeit von der Strecke ab, beschädigte die Radaufhängung des Ford Focus WRC 07 schwer und verlor rund anderthalb Minuten auf die Bestzeit.

Glück im Unglück: Der robuste Turbo-Allradler hielt bis ins Ziel durch, Grönholm konnte Platz vier hinter Loeb, Duval und BP Ford-Teamkollege Hirvonen retten. „Die Streckenposten warnten uns vor einer Kuh auf der Strecke – die machte uns auch keine Probleme, doch ich verlor meine Konzentration, hörte nicht auf Timos Ansage und verbremste mich 100 Meter später“, rekapitulierte Grönholm den Zwischenfall. „Das ist enttäuschend, aber die Performance des neuen Ford  Focus WRC 07 bei seiner ersten Asphalt-Rallye war ermutigend. Wir waren näher an Loeb dran als bei früheren Asphalt-Rallyes.“

BP Ford-Teamchef Malcolm Wilson resümierte: „Wir sind etwas enttäuscht, weil wir an den Zwischenzeiten sahen, dass Marcus zu diesem Zeitpunkt alles unter Kontrolle hatte. Aber wir haben zwei Fahrer in den Punkten und der neue Ford Focus WRC 07 funktionierte auf Asphalt tadellos. Jost Capito, Direktor des Ford TeamRS, erklärte: „Der neue Focus RS WRC hat erneut sein Potenzial und seine Zuverlässigkeit bewiesen und uns ermöglicht, die WM-Führung auszubauen.“ In der Teamwertung baute BP Ford seine Führung um einen Zähler auf 41 Punkte aus. Bei den Fahrern führt BP Ford-Werkspilot Grönholm nun mit acht Zählern Vorsprung vor Deutschland-Sieger Loeb.

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Ergebnisse Rallye Deutschland,

10. von 16 Läufen zur Rallye-WM 2007:

1. Loeb / Elena Citroën C4 WRC 3:27.27,5 Std.
2. Duval / Pivato Citroën Xsara WRC 20,3 Sek. zurück
3. Hirvonen / Lehtinen Ford Focus RS WRC 07 1.19,1 Min. zurück
4. Grönholm / Rautiainen Ford Focus RS WRC 07 1.36,5 Min. zurück
5. Kopecky / Schovánek Skoda Fabia WRC * 3.07,1 Min. zurück
6. P. Solberg / Mills Subaru Impreza WRC 3.14,7 Min. zurück
7. Gardemeister / Honkanen Citroën Xsara WRC * 3.37,5 Min. zurück
8. Latvala / Anttila Ford Focus RS WRC 5.29,3 Min. zurück
9. Wilson / Orr Ford Focus RS WRC * 11.04,2 Min. zurück
10. Wilks / Pugh Ford Focus RS WRC * 19.47,8 Min. zurück
* = für Markenwertung nicht nominiert

WM-Zwischenstand Fahrerwertung nach dem 10. von 16 Läufen:

Fahrer  Marke   Punkte
 1. Marcus Grönholm  Ford  80
 2. Sébastien Loeb  Citroën  72
 3. Mikko Hirvonen  Ford  63
 4. Petter Solberg  Subaru  29
 5. Dani Sordo  Citroën  28
 6. Henning Solberg  Ford  28
 7. Chris Atkinson  Subaru  20
 8. Jari-Matti Latvala Ford   13

 WM-Zwischenstand Markenwertung nach dem 10. von 16 Läufen:

1. BP Ford 143
2. Total Citroën 102
3. Subaru 53
4. Stobart-Ford 50
5. Kronos-Citroën 35
6. Munchi's Ford 6

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