SEAT-Arona-001 150

CNG bei Seat – Seat Arona?

Veröffentlicht am: 29. Oktober 2018Von
SEAT-Arona-001 150CNG macht Sinn. Wir haben in diesem Jahr schon vier Erdgasfahrzeuge vorgestellt. Mit dem Caddy kommt noch weiteres „Langsteckenfahrzeug“. Die Dieselkrise zwingt zum Umdenken. CNG ist eine sinnvolle und preiswerte Alternative.

 

Wo ist der Haken?

SEAT-Arona-026Es gibt keinen: Große Reichweiten, unkompliziert, sauber, preiswert an der Tankstelle. Aber es gibt Mythen, die halten sich bis zum „Sankt-Nimmerleins-Tag“: CNG ist kompliziert, kaum Reichweite, gefährlich. Nichts davon stimmt, aber der Nachbar hatte mal ein Erdgasfahrtzeug…

Hier die Fakten

  • Kein Unterschied im Fahrgefühl zu rein benzinbetriebenem Fahrzeug
  • Durchdachte Einbaulage des Tanks
  • Bivalente Motoren können mit CNG und Benzin betrieben werden
  • Höchste Sicherheit garantiert
SEAT CNGRange alle TGI 640

Der Aufbau eines CNG-Fahrzeugs

SEAT IbizaTGI 014 HQ 350Sie sind umweltfreundlich und werden mit einem Kraftstoff betrieben, der im Vergleich mit Benzin oder Diesel weniger kostet und mindestens genauso sicher ist: komprimiertes Erdgas (Compressed Natural Gas, kurz: „CNG“). Aber wie genau arbeiten CNG-Fahrzeuge? Andrew Shepherd und Antonio Calvo, Experten für CNG bei SEAT, erläutern, wie diese Autos funktionieren.

Besonderes Kennzeichen: zwei Einfüllstutzen hinter dem Tankdeckel

Auf den ersten Blick unterscheiden sich CNG Fahrzeuge nicht von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb. Spätestens beim Öffnen des Tankdeckels sieht man jedoch sofort das Erkennungsmerkmal von CNG-Fahrzeugen: die beiden Einfüllstutzen.

„Der Tankvorgang unterscheidet sich nicht von dem eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs. Der Einfüllstutzen befindet sich am selben Ort und es dauert ungefähr genauso lange. Und da Erdgas getankt wird, kann nichts tropfen oder riechen“, erklärt Antonio Calvo, der bei SEAT den Bereich Nachhaltige Mobilität verantwortet.

Geschlossene Tanks

Herzstück des Antriebssystems sind die CNG-Tanks: Sie befinden sich unter dem Boden des Kofferraums, wo sich normalerweise der Ersatzreifen befindet, und sind aus hochfestem Stahl gefertigt, der mit Korrosionsschutz behandelt wurde. Mehrere Magnet-Sicherheitsventile sorgen dafür, dass das Gas im Tankinneren hermetisch abgeriegelt ist und unter Verschluss bleibt. Die Ventile öffnen sich nur beim Einschalten der Zündung.

Umfangreiche Tests
SEAT IbizaTGI 013 HQ 300Das Erdgassystem inklusive der Tanks wird drei Jahre nach Erstzulassung und danach alle zwei Jahre gründlich geprüft und zertifiziert. Alle Bauteile wurden vor ihrer Montage auf Beständigkeit unter Extrembedingungen getestet: „Die Tanks in diesem Fahrzeug sind auf einen Druck von 200 Bar ausgelegt, können aber sogar das Doppelte aushalten, damit stets absolute Sicherheit gewährleistet ist“, sagt Antonio Calvo.

Ein Motor für beide Antriebsarten

CNG-Fahrzeuge sind mit einem hochmodernen Verbrennungsmotor ausgestattet, der gleichermaßen mit komprimiertem Erdgas und mit Benzin arbeiten kann. Standardmäßig fährt das Auto mit CNG, bis der Tank leer ist, und schaltet dann automatisch auf Benzin um. Der Fahrer merkt die Umstellung nicht, da der Motor mit beiden Kraftstoffarten dieselbe Leistung bringt. Möglich machen das entsprechende Modifikationen.

„Der Motor ist mit vielen speziell verstärkten Komponenten für das Verbrennen von Erdgas ausgestattet. Er hält die strengsten Emissionsvorschriften ein, daher wurde ihm das ECO-Label – vergleichbar mit der hierzulande bekannten grünen Plakette – zuerkannt, das von der spanischen Generaldirektion für Straßenverkehr für erdgasbetriebene Fahrzeuge ausgegeben wird. Das ECO-Label ist vergleichbar mit der hierzulande bekannten grünen Plakette, übertrifft aber deren Vorgaben sogar“, erläutert Andrew Shepherd aus der Abteilung „CNG-Produkte“ bei SEAT.

Stoßfest und sicher
 MG 1611 350CNG-Fahrzeuge erfüllen die strengsten Branchenstandards. Während der gesamten Entwicklungsphase durchlaufen sie eine Reihe von Tests, einschließlich Crash Tests, um sicherzustellen, dass sie absolut sicher sind.

„Im unwahrscheinlichen Falle eines technischen Defekts wird das CNG dank der Thermosicherungen, die sich in jedem Tank befinden, kontrolliert abgelassen. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich ein übermäßiger Druck aufbaut“, betont Andrew Shepherd.

Elektronisch geregelter Einspritzdruck

Das CNG in den Tanks steht unter einem Druck von etwa 200 Bar, eingespritzt wird es aber mit einem Druck von maximal 10 Bar. Ein zweistufiger Druckminderer im Motorraum reduziert den Druck und stellt die optimale CNG-Versorgung des Antriebsstrangs sicher. Das Motorsteuermodul überwacht diesen elektronischen Regler kontinuierlich.

Identisches Fahrgefühl

Das Fahrgefühl ist stets dasselbe – egal, ob das Auto gerade mit CNG oder mit Benzin fährt. Der Fahrer kann also nur durch einen Blick auf die Anzeige auf dem Armaturenbrett sehen, mit welchem Kraftstoff er gerade unterwegs ist. Wenn die CNG-Anzeige leuchtet, wird das Fahrzeug mit CNG betrieben, wenn sie aus ist, fährt das Auto mit Benzin. Außerdem kann der Füllstand für jeden Kraftstofftyp an zwei weiteren Anzeigen abgelesen werden, während der Bordcomputer Informationen zu Verbrauch und verbliebener Reichweite liefert.

Ein Auto wie jedes andere

Andrew Shepherd erklärt, dass „CNG-Fahrzeuge im Hinblick auf Konstruktion, Fertigung und Zertifizierung die höchsten Qualitätsstandards der Branche erfüllen“. Und Antonio Calvo fügt hinzu: „Es gibt keine Unterschiede, weder während der Fertigung noch beim Fahren. Ich kann immer wieder nur betonen, dass ein CNG-Fahrzeug nichts Ungewöhnliches ist und dass es genauso sicher und zuverlässig ist wie jedes andere Auto auch.“

Fazit

Wir sind mit dem Skoda Octavia in 2 Wochen 5.000 km gefahren zu 90% mit CNG für etwa 250 Euro. Sogar Luxuskarosssen, wie der Audi A5 g-tron (Fahrbericht Audi A5 Sportback g-tron CNG), werden mit Erdgas angetrieben. Gespannt sind wir auf den neuen Seat Arona, der demnächst auch als TGI (CNG) bestellt werden kann

Mit dem Seat Leon TGI (CNG) hatten wir einen Testverbrauch nach 1.644 km, 63 km/h, von nur 4,4 kg/100km. Bei etwa 1,10 Euro pro kg sind das mal etwa 5,- Euro pro 100 km.

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Fotos © 2018 Redaktionsbüro Kebschull, Seat Presse

 MG 1625

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