ADAC FSZ – Seat Cupra R
Seat Leon Cupra R – Spanisches Blut
Was macht aus einem normalen Auto der unteren Mittelklasse ein Sportgerät? Man nehme eine gute Bodengruppe eines renommierten Autoherstellers, implementiere einen austrainierten Motor und würze es mit einem rassigen Design. Heraus kommt der Seat Leon Cupra R.
Der Wagen macht von vorne einen grimmigen Eindruck. Die tief nach unten gezogene Spoilerstoßstange zeigt schon im Stillstand was sich hinter ihr verbirgt. Ein aufgeladener Vierzylindermotor heizt dem Seat richtig ein. Dann geht es ins Innere. Feine Sportsitze aus Leder im Karodesign. Eine zweite Haut. Im Cockpit kommt Rennatmosphäre auf. Ich habe dass Gefühl, dass die Designer im Kombiinstrument etwas bei der Scuderia Ferrari abgeguckt haben. Der Drehzahlmesser immer mittig im Blick. Tacho – wofür? Auf einem engen Wedelkurs hat man für so ein Instrument keinen Blick. Dann noch das Multifunktionsdisplay. Auf ihm kann man das wichtigste kurzfristig an Informationen abrufen. Alles sieht hier gut verarbeitet aus, man merkt, dass man in einem Auto aus dem Volkswagenkonzern sitzt. Jetzt habe ich doch noch ein kleines Manko gefunden. Die Heizungsbedienung sitzt über dem Navi. Das hätte man ohne weiteres tauschen können, damit das Display weiter in den Blick des Fahrers rutscht.
ADAC Fahrsicherheitszentrum (FSZ) in Augsburg
Jetzt lassen wir die Pferde aus dem Stall. Schlüssel rum gedreht und Ohren auf. Der Sound hält sich allerdings im Innern bedeckt. Also raus auf die Autobahn. Man merkt schnell dass er gegenüber seinen Mitbewerber einen Vorteil hat – auch wenn sie aus dem eigenen Haus stammen, er ist leicht und wendig. Ob er seine bis jetzt erfahrenen Eigenschaften weiter halten kann, zeigt eine ausgiebige Testfahrt auf dem ADAC Fahrsicherheitsgelände (http://www.sicherheitstraining.net/) in Augsburg. Dort angekommen, geht es auch schon mit dem Fotoshooting los. Absprache mit den Fotografen wie der Wagen am besten im Licht stehen soll. Dann wieder den Schlüssel rum und es geht endlich auf die Strecke.
Die Winterreifen der Dimension 235/35 ZR 19 auf den hübschen Alufelgen, hatten wir schnell warm gefahren. Leider haben die Wintergummis einen faden Beigeschmack hinterlassen, sodass wir das volle Potential des Autos nicht wirklich ausschöpfen können. Zu früh haben die Reifen ihre Haftgrenze erreicht. Potential hatte der Cupra R noch genügend, aber die Spaßbremse mit dem Kürzel ESP, hat die waren Grenzen des Autos deutlich nach unten korrigiert.
Der Motor macht richtig Freude. Die Schaltung ist kurz, präzise und knackig. Jeder Gang der Sechsgangbox sitzt. Intuitiv fliegen die Gänge rein. Zweiter, dritter Gang. Der Turbo setzt sanft, aber mit Nachdruck ein. Mit offenem Fenster bekommt man auch den fauchenden Turbo zu hören.
Damit wirklich viele super Fotos in den Kasten kommen, drehe ich eine Runde nach der anderen. Man lernt den gut kontrollierbaren Grenzbereich spielend kennen. Jede Runde wird schneller und präziser. Leider hat der Seat keine Differenzialsperre, sodass ein Großteil der Kraft beim Herausbeschleunigen aus Kurven verpufft. Das konnte der Ford Fokus RS besser. Die Vorderachse haben die Kölner besser abgestimmt.
Als Fazit kann ich für mich sagen: Ein wirklich gut durchtrainierter Sportler für den vergleichsweise kleinen Geldbeutel. Der Seat bringt alles, mit um dem Fahrer ein ordentliches Grinsen ins Gesicht zu zaubern. So sollte es sein.
Foto © Redaktionsbüro Kebschull