Techno Classica – Mekka der mobilen Tradition

Die Techno-Classica ist bei vielen Fachbesuchern inzwischen ein fester Bestandteil ihrer Messen-Planung. Viele Automobilhersteller messen ihrer Tradition eine stetig wachsende Bedeutung zu. Dem Zufolge ist es auch kein Wunder, wenn der älteste Autobauer Weltweit (Mercedes), einen immer größer werdenden Aufwand betreibt – fast schon so, wie bei der Präsentation seiner Neufahrzeuge in Frankfurt  Aber auch andere Hersteller hatten wieder einige ihrer Schätze aus ihren heiligen Hallen nach Essen gebracht, und feierten damit auch gleichzeitig den ein oder anderen Geburtstag.

Bemerkenswert ist auch die Clubszene. Viele Markenanhänger haben sich inzwischen deutschlandweit in Stammtischen oder eingetragenen Clubs organisiert. Das Angebot diesbezüglich reicht von Oldtimer bis hin zu gerade aus der Serie verschwunden Youngtimern. Und gerade diese Clubszene inszeniert sich auf der Messe mit ihren ausgefallenen Messeständen immer wieder neu. Man kann deutlich sehen, wie viel Herzblut in den Präsentationen der Fahrzeuge und allem möglichen aus dieser Epoche steckt.  Themenstände und schon fast bühnenreife Darstellungen der Fahrzeuge, lassen den Besucher in die damalige Zeit versinken.  

Viele Besucher denken auch über die eine oder andere mobile Anschaffung nach. Der Handel mit restaurierten und nicht restaurierten Fahrzeugen boomt. Gerade in Zeiten der Weltwirtschaftsflaute und der daraus resultierenden Fondseifenblasen, wo eine nach der anderen zu platzen droht, sehen viele in den alten Klassikern eine gute Geldanlage. Die Preise steigen in den letzten Jahren unaufhörlich nach oben. Ganz besonders sind Fahrzeuge der Vorkriegszeit im Fokus der Anleger. Der Mercedes 540 SSK Spezial von 1932. Eine Filmikone, wie beispielsweise Marlene Dietrich, besaß zur damaligen Zeit eines dieser Prunkstücke, welches insgesamt nur zwölf Mal gebaute wurde. Da im zweiten Weltkrieg leider vier Oldtimer den Bomben zum Opfer vielen, existieren heute nur noch acht Stück von diesem faszinierenden Automobil. Damit ist ein Preisanstieg in ungeahnte Höhen vorprogrammiert.

Restaurationsobjekt gesucht?

Wer auf dieser Messe lieber zu einem Restaurationsobjekt greift, wird auch hier bedient. Viele Fahrzeuge in allen Zustandsnoten warteten auf einen neuen Besitzer. Das passende Werkzeug und die passenden Ersatzteile, um die Schätze wieder in einen ansehnlichen Zustand zubringen, gab es auf der Messe gleich dazu.

Selbst für den werdenden Oldtimer-Enthusiasten, der sich mit den entsprechenden Handwerkskünsten noch nicht so gut auskennt, wurde bedient. Firmen die sich mit Restaurationen beschäftigen, ließen Interessierte Besucher hinter die Kulissen sehen. Es sind schon begnadigte Künstler, die aus einer glatten und geraden Tafel Blech in ein paar Stunden, einen ganzen Kotflügel entstehen lassen – fast schon wie der Phoenix aus der Asche, nur mit den Händen und simplen Maschinen. Gerade das macht es auch aus, die Faszination Oldtimer und alles was damit zusammen hängt.

Spannend wird für die Zukunft sein, welche Fahrzeuge es zu wirklichen Ikonen schaffen. Gekürt werden sie nicht nur auf der „Concours D’ Elegance“, sondern auch im Mekka der Mobilen Tradition, der Techno-Classica in Essen.

Fotos (c) Holger Mertens