Fahrbericht – Toyota Proace City Elektro

Veröffentlicht am: 17. April 2025Von

Nach dem elektrischen XPENG P7, jetzt ein kleines elektrisches Nutzfahrzeug. OK, so klein ist er nicht. Als 3-Sitzer – mit mächtig viel Laderaum – soll die spannende Frage geklärt werden, kommen Handwerker oder Familien (Verso) stressfrei nach Berlin und zurück (fast 1.000 km).

Mehr als ein Facelift?

Den Toyota Proace City Verso Elektro haben wir ja schon als 7-Sitzer vorgestellt. Reichweite etwa 270 km, Testverbrauch nach 1.7693 km, 59 km/h, 18,0 kWh/100 km. Das war schon gut und cool. Aber mit maximal 88 kW konnten wir damals nur laden. Das soll jetzt besser sein.

Geändert hat sich nur wenig. Macht ja auch Sinn. Das Fahrzeug soll etwas moderner daherkommen, aber der Preis ist gerade für kleinere Handwerksbetriebe ein sehr wichtiger Entscheidungsfaktor.

Fahrbericht – Toyota Proace City Elektro

Proace 1×1

Toyota Proace City Elektro

Der große Toyota Proace Elektric startet als L1 Kastenwagen bei 51.110,50 Euro incl. MWSt. Der kleinere ist der Toyota Proace City Elektric.

Der Toyota Proace ist das große Fahrzeug (Bus). Der Toyota Proace City der Kastenwagen. Mit dem Kürzel Verso ist es ein 7-/8-Sitzer Bus und als City der kleinere 5-7-Sitzer Kastenwagen. Wichtig, die gibt es auch noch als Verbrenner. Die Elektroversionen bekommen den Zusatz Elektric. Das Monster Auto heißt dann Toyota Proace MAX, den es dann auch als L7 gibt. Der Elektrik Select 35H startet bei 69.079,50 €*. Wir sind mit dem Toyota Proace City Meister L2 Elektrik ab 40.400,50 € unterwegs.

Fahrbericht – Toyota Proace City Elektro

Dann mal los

Bei PEUGEOT heißt der Kastenwagen e-Rifter (e-Rifter), bei Citroen Berlingo (e-Berlingo) und sogar Opel hat den Kastenwagen im Programm. Unser Motto: „Kastenwagen haben was auf dem Kasten“.

Innen alles wie gehabt und gewohnt. Fahrmodi umgeschaltet auf ECO, Klima aus, Rekuperation über die Paddel auf „volle Pulle“ also „++“. Der Kastenwagen hat gerade mal 1.489 km auf der „Uhr“, ist also nagelneu. Im ECO Modus wird der Toyota Proace City Elektro natürlich eingebremst. Für den Überholvorgang haben wir dann immer auf Sport umgeschaltet.

Daten & Fakten

Motorbauart Elektromotor
Hubraum (ccm)
Emissionsklasse A+
Leistung (kW / PS) 100 kW / 136 PS
Drehmoment (Nm) 260 Nm
Verbrauch (WLTP, kWh/100 km) 19,4
Batterie (brutto / netto kWh) 50 / 46,3
Reichweite WLTP (km) 270
AC-Laden (kW) 11
DC-Laden (kW) 100
0 bis 80% laden (min) ca. 25
Anhängelast (kg) 750
Anzahl Personen bis zu 3
Leergewicht (kg) 1.590–1.837
Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.390–2.410
Max. Laderaumlänge (mm) 2.167
Maximale Laderaumhöhe (mm) 1.200-1.270
Max. Ladevolumen ohne Toyota Smart Cargo (m3) 3,9
Max. Ladevolumen mit Toyota Smart Cargo (m3) 4,4
Beschleunigung (0-100 km/h in sec) 12,1-13
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 135 km/h
Preis (Euro) ab 37.790,00 *
Anhängelast (gebremst, kg) 750

Fahrbericht – Toyota Proace City Elektro

Ausstattung

Der Toyota Proace City Elektrik startet ab 39.246,20 €.

Serienausstattung Basic

  • 10″ HD Multimedia Display
  • Einparksensoren, hinten
  • Lenkrad, Urethan 4-Speichen
  • 12V Anschluss, Laderaum
  • Laderaumboden 12mm mit Antirutsch, Oberfläche und Befestigungsösen
  • Farb-Multi-Info-Display
  • Toyota Smart Cargo
  • Klimaanlage, manuell

 

  • Kofferraumbeleuchtung LED
  • Navigationssystem Toyota ProTouch&Go
  • Fernlicht-Assistent (AHB)
  • (ECO) LED-Frontscheinwerfer
  • Nebelscheinwerfer
  • Abblendlichtautomatik

 

Sonderausstattung

  • Silver – Stoff Dunkelgrau – Stoff Dunkelgrau
  • Toyota ProTouch&Go Meister

Toyota Smart Cargo bestehend aus:

  • Durchladesystem
  • Hochklappbarem Beifahrersitz
  • Mobile-Office-Lösung
  • Beifahrer-Doppelsitzbank
Basispreis ab 24.710,35 €
Serienausstattung Electric Meister, L2 40.400,50 €
Sonderausstattung 2.558,50 €
Endpreis incl. MWSt. 42.959,00 €

Toyota Proace City Elektro: Laden bei Tesla

Der Toyota Proace City Elektric im Alltag

Toyota Proace City Elektro: Lade-„Meiiter“

Der Toyota Proace City Elektric ist und bleibt ein Handwerkerauto. Aber als 3-Sitzer kann man nicht nur Werkzeug und Material transportieren, sondern hat auch noch Platz für zwei Kollegen.

Im Alltag hat uns die Rückfahrkamera gefehlt. Die „Pieper“ helfen zwar beim rückwärts einparken und man lernt täglich besser über die Außenspiegel zu manövrieren, denn es gibt einen großen Bereich, den man nicht einsehen kann. Wir treffen einen baugleichen Bruder aus dem Opel-Angebot. Der Fahrer hat die Rückwärtskamera selbst nachgerüstet.

Was fehlt, ist der adaptive Tempomat. Anstatt das Piepen vom Tempowarner, hätte die EU den adaptiven Tempomat als Pflichtausrüstung festlegen sollen.

Lademeister

Bei uns an der Wallbox lädt der Toyota Proace City Elektric brav mit fast 11 kW. Die Überraschung, anstatt die versprochenen 100 kW Ladeleistung, war es beim „alten“ Fahrzeug bislang meistens maximal 80-85 kW. Die „neue“ schafft sogar kurzzeitig 108 kW (s.a. Ladehistorie und Long-Run). Geladen haben wir außerhalb (bis auf ein Mal) bei Tesla (s.a. Nicht-Tesla laden).

App

Die Toyota-App hat bislang immer funktioniert. Es soll aber eine neue App geben. Wir haben die alte App – auch nach mehrmaliger Eingabe der VIN – nicht zum Laufen gebracht.

Fahrbericht – Toyota Proace City Elektro

Long-Run

Toyota Proace City Elektro

Berlin (fast 1.000 km hin und zurück)

Die Frage war: Tun wir uns das an. Vor allem für die Rückfahrt, mindestens 5 Stunde Fahrt, 1 Std Stau, 1 Std laden? Ja. Auf der Hinfahrt hatten wir ja Zeit, 2 Ladestopps und im Hotel auf 100% via Flatrate (20,- Euro) aufgeladen.

Für die Rückfahrt so geplant, dass wir mit < 20% am Supercharger (SuC) ankommen. Dort maximal soviel laden, dass wir mit etwa 100 km Reserve zum nächsten SuC kommen. In Bissendorf auch wieder nur bis 170 km Reichweite geladen, denn es sind nur noch 66 km bis nach Hause.

Zwischenfazit: Auch Entfernungen bis 500 km sind mit dem Toyota Proace City Elektric problemlos möglich! Wichtig ist, vorher zu planen, wo geladen werden kann. Immer die Entfernung zum Ziel mit der aktuellen Reichweite im Auge behalten. 31 + 13 Minuten Ladezeit (Pause) sind bei etwa fünf Stunden im Fahrzeug eine angenehme und sinnvolle Pause.

Bochum (ca. 300 km)

Natürlich mit 100% an der Wallbox geladen. Bei Tesla Bochum ein kurzer Ladestopp 150 km + 100 km Reserve = 250 km Reichweite.

Zurück nach Köln (200 km)

200 km sind für den Toyota Proace City Elektric eigentlich keine Herausforderung. Aber wir haben es damals erlebt, das Wetter war schlecht, es war ziemlich kalt und wir deshalb einen kurzen Stopp in Hilden eingelegt haben.

Fahrbericht – Toyota Proace City Elektro

Kraftstoffverbrauch

Toyota Proace City Elektro: Platz da….

Übernommen haben wir das Fahrzeug mit den Daten:

  • Trip 1,2: 1.443 km, 60 km/h, 23,0 kWh/100 km
  • 84% State of Charge (SoC) = 272 km Reichweite

Wir hatten schon oft das Thema, Kastenwagen haben eine riesige Stirnfläche, so dass vor allem auf der Autobahn der Verbrauch deutlich ansteigt (s.a. Wenn die bunten Fahnen wehen).

Dennoch waren wir angenehm überrascht, dass der Toyota Proace City Elektric sogar sparsam kann. In der Stadt (ohne Beladung) 11,7 kWh/100 km ist er schon extrem sparsam. Natürlich immer im Modus ECO, leichter Gasfuß und höchste Rekuperation.

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus  Strecke [km] Geschw. [km/h] Verbrauch [kWh/100km]
aom-
Vergleichsrunde
55 66 16,6
Super-Spar 15 66
64
16,8
12,0
Landstraße sparsam 47 59 14,5
Landstraße sportlich 35
Landstraße 1 60 60 17,6
Landstraße 2 60 58 17,9
BAB 100 40 95 16,0
Stadt 16 25 11,3
Pendler 30 30 11,7
Ladestopps s. Ladehistorie

Testverbrauch nach 2.011 km, 66 km/h, 18,8 kWh/100 km

Pro & Contra

+

Großes, elektrischer Handwerker Fahrzeug. Vergleichsweise sparsam und preiswert. > 100 kW Ladeleistung.

Kein adaptiver Tempomat, keine Rückfahrkamera.

 

Fazit

Lexus RX 300e in Bayern

Der Toyota Proace City Elektro hat einen guten Job abgeliefert. Sicher auch eine Empfehlung als Toyota Proace City Verso Elektro als Kastenwagen für die ganze Familie (s.a. Fahrbericht – Toyota ProAce City Electric). Überzeugt hat uns die Ladeleistung von über 100 kW. Schade, dass man dem geräumigen, 3-Sitzer Handwerker keinen adaptiven Tempomat spendiert hat.

Ausblick

Elegant geht es weiter mit dem Lexus RZ 300e. Der geräumige Elektro-SUV darf auf den „Long-Long-Run“. Spannend: Wieviel Ladestopps brauchen wir bis Bayern. Denn es hält sich immer noch hartnäckig das Gerücht, dass Elektroautos nicht tauglich für die Langstrecken sind. Wir geben die Antworten!

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* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 04-2025

Linktipps

Fotos © 2025 Redaktionsbüro Kebschull

Ausblick auf den Lexus RX 300e

Ladehistorie

  • Ladestopp Home Wallbox Start 10.245,3 kWh 53%, 155 km, 2:35 mit 10,7 kW, 26,01 kWh
  • Ladestopp EnBw 29:31 Min, 35,4 kWh, 20,85 Euro
  • Ladestopp Tesla 32% 100 kW, 40% 88 kW | 50 % 82 kW | 67% 71 kW | 76% 54 kW 252 km
  • Hotel Pauschale 20,- Euro 20% 50 km, laden mit 66 km/h Ende 4:30 Std, 100%
  • Tesla 20% 106 kW | 60% 73 kW | 76% 55 kW | 80% 32 kW |
  • Tesla Bissendorf 17% 48 km 20% 104 kW | 33% 106 kW | 40% 94 kW | 50% 86 kW Ende 170 km RW
  • Home ca 23% 71,76 kW
  • Home 19% +43,7 kWh
  • Home 54% 184 km 131,6 kWh
  • Tesla Bochum 48%, lädt sehr langsam bis 230 km 73% 38 kW = 230 km
  • Home 22% 56 km 172,2 kWh 100% 320 km
  • IKEA alle Lader defekt
  • Home 47% 116 km 202,47 kWh
  • Home 84% 212 kWh
  • Ende Wallbox 10.457 kWh
  • Abgabe ca. 90 km Reichweite