Mercedes-Benz – Die neue G-Klasse – Weltpremiere
G-Klasse für Rettungs- und Sondereinsätze
Ingenieure und Designer haben es immer schwer, wenn es um eine Ikone geht. Ändern sie zu viel, gibt es einen Aufschrei der Fans; zu wenig, dann ist es nur ein Facelift. Aber nach über 40 Jahren hat das Erfolgsmodell es auch verdient, für die Zukunft neu aufgestellt zu werden. Auf dem ersten Blick sind die Änderungen des neuen BR 464 im Vergleich zur „alten“ G-Klasse eher unauffällig.„Ein Produkt zu entwickeln, das höchstmögliche Verfügbarkeit und Sicherheit der Einsatzkräfte in äußerst anspruchsvollen Friedens- und Sicherungsmissionen erfüllt, hat oberste Priorität. Die G-Klasse übernimmt hier Verantwortung und ist seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner, selbst im extremen und unwegsamen Gelände“, betont Dr. Emmerich Schiller, Leiter Produktbereich Geländewagen in der Mercedes-Benz AG und CEO Mercedes-Benz G GmbH.
Starkes Triebwerk
Eines der wichtigsten Komponenten ist das Triebwerk: ein neuer, leistungsstarker Common-Rail-Turbodieselmotor mit mehr Leistung (183 kW/249 PS) und erhöhtem Drehmoment (600 Nm) wurde verbaut, der trotz gesteigerter Leistung weniger Kraftstoff (etwa 8% laut Herstellerangabe) verbraucht.
Wichtig weiterhin für ein Top-Geländefahrzeug: die hohe Bodenfreiheit von 24,1 cm, eine Schräglage von bis zu 70 Prozent und eine Steigfähigkeit von maximal 100 Prozent. Die Watttiefe wurde auf 70 cm gesteigert.Unwichtig eher für den „zivilen“ Einsatz ist die neue „magische rote Klappe“, unter der sich – wie bei einem Luftfahrzeug – der Emergency Override Switch (EOS) befindet. Damit ist es in Gefahrensituationen möglich, Fahrer, Passagiere und Fahrzeug sofort und schnell in Sicherheit zu bringen. In dieser Situation werden Motorschutzmaßnahmen, wie beispielsweise der Überhitzungsschutz, umgangen. Diese neue Option ist nicht nur wichtig für Behördenfahrzeuge, wie beispielsweise die des Technischen Hilfswerk (THW) oder der Feuerwehr.
Geht nicht, gibt es nicht = G-Klasse
„Stationsausbildung“ am ersten Tag. Die erste Station: Slalom, Notbremsung, Beschleunigung. Erst durften wir es mit der „alten“ Version testen; der macht das schon richtig gut. Hätte man so einem Stahlross und eigentlichem Geländefahrzeug gar nicht zugetraut. Aber der Neue kann alles noch besser: Beschleunigung, Verhalten in einer Extremsituation, wedeln durch die Pylonen-Gasse.
Puh, ich bin kein guter Beifahrer. Aber ich glaube auch andere Kollegen war froh, wieder aussteigen zu können. Kompliment an die Entwickler: Der G kann nicht nur ganz schnell, gut die Kurve, hat geniale Bremsen, sondern (wie erwartet!) kann besonders gut Gelände.Das wurde dann deutlich auf dem Schlamm-Parcours. Da hat er nicht nur sein Potential gezeigt, sondern auch die Fotografen ordentlich schmutzig gemacht.
Beeindruckend ist ebenfalls die 100%ige Steigung! Man traut einer G-Klasse schon viel zu, eigentlich (fast) alles, aber da hochfahren? Das hätte ich nicht gemacht. Die G-Klasse ist da ganz easy hochgeklettert. Die G-Klasse kann vermutlich alles – außer fliegen.
Endlich fahren
Wir haben natürlich schon jede Menge Autos mit Allrad getestet, sind mit einigen SUV auch schon mal an die Ems gefahren. Mit einem Jeep Wrangler im Tiefschnee und im Steinbruch gewesen. Mit dem LKW Fuso Canter 4×4 in Portugal durch einen Bach gewatet. Aber ein routinierter Fahrer für schweres Gelände bin ich nicht. Daher bin ich mit großem Respekt an diese Testrunde gegangen.
Der Instruktor gibt einen wichtigen Tipp: „Immer so langsam wie nötig und so schnell wie möglich.“ Als „Amateur“ meint man immer, man muss genügend Schwung haben, sonst bleibt man stecken. Unglaublich, mit welcher Lässigkeit, die G-Klasse scheinbar unmögliche Aufgaben im Gelände löst. Egal, ob am Steilhang mit Schotter, Schräghang oder Buckelpiste.Nach wenigen Minuten sinkt der Blutdruck, das Vertrauen zum Auto wächst und der Spaß überdeckt die Bedenken. Nicht, dass da ein falscher Eindruck entsteht: natürlich traue ich einer G-Klasse so etwas zu. Wenn man es aber noch nie so „er-fahren“ hat, kommt erst einmal ungläubiges Staunen und erst später die Begeisterung.
Fazit
Ob viele Mercedes-Benz G-Klasse-Kunden ihr eigenes Schmuckstück mal in so eine Herausforderung führen werden, weiß ich nicht. Aber es ist gut zu wissen, dass er es kann. Denn dann sind beispielsweise 80 Zentimeter Neuschnee keine Herausforderung für eine G-Klasse.
Natürlich bleibt für viele Autofahrer dieser Traumwagen ein Traum. Denn die erste Hürde muss der zukünftige Besitzer erst überwinden: knapp 100.000 Euro werden für den Mercedes-Benz G-350 fällig. Der G-500 wird am Ende vermutlich eher mehr als 150.000 Euro kosten, denn auf so ein paar Extras will man dann doch nicht verzichten – oder? Ganz nach dem Mercedes Slogan: Das Beste oder nichts.
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