Mercedes-Benz – Unimog 75 Jahre
Ab 1951 Produktion durch Daimler-Benz in Gaggenau
- Das Modell Unimog S startet im Jahr 1955
- Mittlere Baureihe 406 kommt 1963
- Ab 1974 gibt es den Unimog auch in schweren Varianten
- Baureihe 408/418: Ab 1992 Konzentration auf Ganzjahreseinsatz
- Neue Geräteträger-Generation U 300 bis U 500 seit dem Jahr 2000
- Das aktuelle Unimog-Programm U 219 – U 535 und U 4023 – U 5023
Geblieben ist seine Grundkonzeption: vier gleich große Räder, extreme Geländegängigkeit durch Portalachsen, Allradantrieb mit Differenzialsperren vorne und hinten, kompakte Abmessungen und nicht zuletzt die Möglichkeit zum Antrieb einer Vielzahl von An- und Aufbaugeräten.
Erste Zeichnungen entstehen bereits 1945
Aus dem Herbst 1945 stammen erste Zeichnungen für ein landwirtschaftliches Fahrzeug von Albert Friedrich, zuvor Leiter der Flugmotoren-Konstruktion von Daimler-Benz. Friedrich gewann die Firma Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd als Entwicklungspartner. Die Serienfertigung des Universal-Motor- Geräts – kurz Unimog – startete 1948 beim Maschinenbau-Unternehmen Gebrüder Boehringer in Göppingen. Da die nachgefragten Stückzahlen hohe Investitionen erforderlich machten, übernahm Daimler-Benz im Herbst 1950 das Unimog-Geschäft. Im Werk Gaggenau begann am 3. Juni 1951 Fertigung des Unimog.Ab Mai 1953 trug der Unimog den Mercedes-Stern. Im Mai 1955 verließ der erste Unimog der Baureihe 404 das Montageband. Dieser Fahrzeugtyp mit hochgeländegängigem Fahrgestell wurde bis 1980 gefertigt und in viele Länder der Welt geliefert.
Eine zusätzliche Baureihe für gestiegene Anforderungen
Da die Anforderungen wuchsen und immer vielfältiger wurden, ergänzte Daimler-Benz ab 1962 den Unimog durch eine größere Baureihe mit der Bezeichnung 406. Drei Jahre später folgte die Baureihe 416 als Ergänzung zur Baureihe 404.
Weitere Meilensteine in der Unimog-Geschichte bildeten die Baureihen 424 im Jahr 1974 und die Baureihe 435 im Jahr 1976. Damit waren die „Schweren Unimog-Baureihen“ geboren. Im Mai 1992 wurden die Baureihen 408 mit dem Unimog U 90 (Leichte Unimog-Baureihe) und 418 mit den Typen U 110 und U 140 (Mittlere Unimog-Baureihe) vorgestellt.
Zur Jahrtausendwende kommen die Profi-Geräteträger
Der Öffentliche Dienst, kommunale Lohnunternehmen, die Bau- und Energiewirtschaft sowie die Industrie sind die Hauptabnehmer der Unimog-Geräteträger U 300, U 400 und U 500 aus dem Jahr 2000. Eine auffällige Optik mit einer gleichermaßen funktional wie attraktiv gestalteten Kabine aus Faserverbund-Werkstoff, die in Sekundenschnelle von links nach rechts verschiebbare Wechsellenkung Vario-Pilot, die neue Leistungshydraulik VarioPower und Motoren mit Leistungen aktuell bis zu 210 kW (286 PS) – der Unimog Geräteträger erfüllt die unterschiedlichsten Anforderungen einer heterogenen Kundschaft.
Für Einsätze unter extremen Geländebedingungen sind die Unimog der Baureihe U 3000 bis U 5000 entwickelt worden, die im Jahr 2002 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Ihre Haupt-Einsatzgebiete finden diese hochgeländegängigen Fahrgestelle vor allem bei der Feuerwehr, im Dienste der internationalen Sicherheit, im Katastrophenschutz, als hochmobile Transport-, Service- und Wartungsfahrzeuge sowie als Basis für Expeditions- und Explorationsfahrzeuge.Zur IAA 2006 ergänzt Mercedes-Benz sein Unimog-Programm mit dem U 20, unterhalb der Baureihe U 300, U 400 und U 500. Deren bewährte Technik verbindet der U 20 mit niedrigerem Fahrzeuggewicht, ausgeprägter Wendigkeit und einem niedrigeren Preis. Der U 20 verfügt über ein Ganzstahlfahrerhaus aus der Großserie – es macht ihn zum ersten Unimog-Frontlenker – in seiner technischen Grundauslegung wurde er konsequent auf den täglichen Einsatz kleinerer und mittelgroßer Kommunen zugeschnitten.
Der Unimog U 20 kommt von Anfang an aus dem Werk Wörth. Dorthin war im August 2002 die Unimog-Produktion aus dem traditionsreichen Werk Gaggenau nach 51 Jahren und mehr als 320 000 Fahrzeugen verlegt worden.
Unimog Euro VI
Der Unimog macht keine Ausnahme bei der vorfristigen Umstellung aller Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz auf die europäische Abgasnorm Euro VI. Mit der Einführung der BlueEfficiency Power-Motoren geht bei Daimler Special Trucks in Wörth im Frühjahr 2013 die Premiere einer stark überarbeiteten Baureihe über die Bühne. Das Programm der Unimog-Geräteträger beginnt jetzt mit dem Unimog U 219 als kompaktem Einstiegsmodell, darüber sind U 319, U 423, U 430, U 527 und U 530 angesiedelt.Auch die Baureihe der hochgeländegängige Unimog wird im selben Jahr auf Euro VI-Motoren umgestellt und gleichzeitig von Grund auf erneuert. Die Unimog U 4023 und U 5023 sind durch die neue Mittelmotorlage und den neuen Motornebenabtrieb nun noch stärker als bisher für extreme Einsätze prädestiniert.
Unimog U 435 und U 535
Neu hinzu kamen im Sommer 2021 bei der Baureihe „Unimog Geräteträger“ die Spitzenmodelle U 435 und U 535 mit 260 kW (354 PS), die dem Wunsch vieler Kunden nach mehr Leistung Rechnung trugen. Ebenfalls neu waren ein „Klimasitz“ mit Belüftung, der das Fahren bei hohen Temperaturen angenehmer macht, sowie die „ergonomische Lenkung“. Hier gibt eine stärkere Lenkunterstützung bei niedrigen Geschwindigkeiten bzw. im Stand, um die Lenkkräfte vor allem bei schweren Frontanbaugeräten und/oder breiten Reifen zu reduzieren und damit den Bedienkomfort für den Fahrer zu erhöhen.
Kommentar
Gratulation! 75 Jahre und kein bisschen „altertümlich“. Beeindruckt hat uns der Unimog mit der Startnummer 0, der als Ur-Unimog und Prototyp die Strecke locker heruntergespult hat. Gratulation an Mercedes-Benz für die großartige Leistung und für die gelungene Veranstaltung.
Geplant ist für den Herbst 2021, mal einen „Ausritt“ ins Gelände mit einem U 219, den wir PKW-Piloten mit Führerschein Klasse 3 (alt) bzw. B fahren dürfen. Es bleibt spannend.
Linktipps
- Unser Beitrag auf Mercedes-Fans.de
- Mercedes-Benz Unimog U 219
- Unimog-Museum – Weltenbummlertreffen
- Unimog Roadshow 2020 – live
- Der neue Mercedes-Benz Citan 2021
- 2007 – Unimog U 20 startet durch
- 2007 – Unimog Black Edition
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