Stresstest – Ford E-Transit
Zehn Jahre harter Arbeitsalltag in nur zwölf Wochen erledigen – dies war der Job, dem sich der neue vollelektrische Ford E-Transit während anspruchsvoller Testreihen stellen musste, bei denen eine intensive Nutzung im gewerblichen Arbeitsalltag nachgestellt wurden.
Fast 270 PS und 350 km Reichweite
- Vollelektrischer Ford E-Transit absolviert extreme Klima- und Belastungstests im Vorfeld der Markteinführung
- Nutzfahrzeug-Tests unter härtesten Bedingungen: Prototypen des vollelektrischen Ford E-Transit bewähren sich bei extremen Klima- und Haltbarkeitsprüfungen
- Temperaturen von -35 bis +40 Grad Celsius, Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster, Schlamm- und Salzbäder: In nur drei Monaten wurde ein Fahrzeugeinsatz von zehn Jahren simuliert
- Neues Video von Ford zeigt den E-Transit im „Boot Camp“ – eine der Stationen ist das Klima-Windkanal-Testzentrum in Köln-Merkenich
- Die vollelektrische Version des Ford Transit – dem weltweit meistverkauften Nutzfahrzeug in seinem Segment – soll nächstes Frühjahr auf dem Markt eingeführt werden
Nachfolgend der Link auf ein entsprechendes Video, das die extremen Klima- und Haltbarkeitstests zeigt, denen die unterschiedlichen Vorserien-Varianten des neuen E-Transit in Europa und Nordamerika ausgesetzt wurden: https://youtu.be/hEnsA3Y22AU
„Boot Camp“ für Ford-Fahrzeuge
Ford unterzieht den E-Transit anspruchsvollen Testreihen, um sicherzustellen, dass er so langlebig ist wie seine Schwestermodelle mit Dieselantrieb. Dieser kompromisslose Ansatz stellt die Auswirkungen von mehr als 240.000 Kilometern Fahrstrecke nach – dem Äquivalent eines ganzen Jahrzehnts im harten Arbeitsalltag. Dabei werden Bedingungen wie in der Sahara oder in Sibirien erzeugt. Bei den Tests wird der E-Transit beispielsweise mit 28 Strahlern (jeweils 4.000 Watt) zwei Wochen lang auf über 40 Grad Celsius aufgeheizt, das sind durchschnittliche Wüstentemperaturen. Denn auch unter solch unerbittlichen Umständen muss die Funktion der bordeigenen Batterie gewährleistet sein.
Der elektrische Transporter musste aber auch beweisen, dass er bei minus 35 Grad Celsius – kälter als ein typischer sibirischer Winter – zuverlässig funktioniert, ebenso auf Höhen von 2.500 Metern, dies entspricht der Großglockner-Hochalpenstraße in Österreich, eine der höchsten asphaltierten Straßen Europas. Auch Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster gehörten zum Testprogramm, um insbesondere die Haltbarkeit des Akkupacks, des Elektromotors und der Radaufhängung zu prüfen. In Schlamm- und Salzbäder ging es vor allem um die Funktionalität und die Korrosionsbeständigkeit von zahlreichen Komponenten. Außerdem wurde die Zuverlässigkeit des Elektromotors durch ununterbrochenen Betrieb über einen Zeitraum von 125 Tagen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
„Wir testen unsere Nutzfahrzeuge generell unter Bedingungen, die weit über den normalen Einsatz im Alltag unserer Kunden hinausgehen. Beim vollelektrischen E-Transit machen wir da keine Ausnahme“, sagt Andrew Mottram, Chief Program Engineer E-Transit, Commercial Vehicles, Ford of Europe. „Erst wenn wir ihn in unserer kontrollierten Testumgebung an seine Grenzen bringen, können wir sicher sein, dass der E-Transit unseren Kunden zuverlässig dienen wird, nachdem sie sich für den Umstieg auf ein vollelektrisches Nutzfahrzeug entschieden haben“.
Im Spätsommer erste Praxistests auf öffentlichen Straßen
Im Spätsommer 2021 sollen die ersten Praxistests auf öffentlichen Straßen mit dem neuen E-Transit beginnen. Dazu werden Prototypen dieses leichten Nutzfahrzeugs in gewerbliche Flotten integriert. Zum Einsatz kommen die Testfahrzeuge beispielsweise bei der Lebensmittel-Anlieferung, der Paketzustellung und bei Versorgungsunternehmen. Sie sind Teil eines umfangreichen Entwicklungsprogramms im Vorfeld der Markteinführung des neuen E-Transit. Ziel ist die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des vollelektrischen Nutzfahrzeugs in vielfältigen Anwendungsszenarien.
Der vollelektrische Antriebsstrang des E-Transit mobilisiert eine Leistung von 198 kW (269 PS) und entwickelt ein Drehmoment von 430 Nm. Seine nutzbare Batterie-Kapazität von 67 kWh (400 Volt) verhilft dem Fahrzeug zu einer voraussichtlichen Reichweite von bis zu 350 Kilometern (kombiniert) gemäß WLTP-Fahrzyklus*.
Elektrifizierung der europäischen Ford-Nutzfahrzeuge
Im Februar 2021 hat Ford angekündigt, ab dem Jahr 2024 alle Nutzfahrzeuge in Europa entweder als vollelektrische Modellversionen oder mit Plug-In-Hybrid-Antrieb (PHEV) verfügbar zu machen. Ab 2030 sollen elektrifizierte Varianten zwei Drittel der Nutzfahrzeug-Verkaufszahlen von Ford in Europa ausmachen.
Um diesen Wandel in so kurzer Zeit stemmen zu können, investiert Ford massiv in die Elektromobilität: Die Ford Motor Company hat erst vor wenigen Wochen angekündigt, ihre Investitionen in die Elektrifizierung massiv auszuweiten. So sollen die Ausgaben für neue Elektroautos und für die Entwicklung von Batterien bis 2025 um mehr als ein Drittel auf über 30 Milliarden Dollar (25 Milliarden Euro) gesteigert werden. Zudem sollen in den nächsten Jahren sieben Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von autonom fahrenden Autos fließen – davon fünf Milliarden noch in diesem Jahr.
* Offiziell homologierte Angaben zur Energie-Effizienz werden im Vorfeld des Verkaufsdatums veröffentlicht. Die tatsächliche Reichweite wird von externen Bedingungen sowie dem Fahrverhalten, der Fahrzeugwartung, dem Alter und dem Gebrauchszustand der Lithium-Ionen-Batterie beeinflusst. Die Werte können je nach Ladebedingungen und Ladezustand des Akkus variieren.
Kommentar
269 PS sorgen für ordentlich Antrieb, aber nur 67 kW Batterie lassen Zweifel aufkommen, ob eine Reichweite von 350 Kilometer realistisch ist. Mit dem Toyota Proace Elektro haben wir bei Vorgabe ca. 320 km (75 kW brutto) bei sparsamer Fahrweise 270 Kilometer geschafft. Und – wir sind „Gaspedalkünstler“. Wichtig aber auch, kann er mit > 100 kW laden?
Linktipps
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