Motoren 150

Wie funktioniert eine Steuerkette?

Veröffentlicht am: 8. Oktober 2020Von
Motoren 150In Viertaktmotoren ist die Steuerkette ein Bauteil des Nockenwellenantriebes. Mit der Steuerkette wird die Kurbelwelle mit der Nockenwelle verbunden. Dabei muss die Nockenwelle der Viertaktmotoren mit halber Drehzahl der Kurbelwelle angetrieben werden. Was ist besser: Steuerkette oder Riementrieb?

 

Die Steuerkette im Motor

  • Verursacher für einen Motorschaden?
Pressebild Motorenwerk Ford h 250In Viertaktmotoren ist die Steuerkette ein Bauteil des Nockenwellenantriebes. Mit der Steuerkette wird die Kurbelwelle mit der Nockenwelle verbunden. Dabei muss die Nockenwelle der Viertaktmotoren mit halber Drehzahl der Kurbelwelle angetrieben werden.

Bei Sternmotoren beispielsweise sind die Verhältnisse beim Antrieb der Nockenwelle anders. Erforderlich wird die Steuerkette in einem Auto, wo die Nockenwelle nicht von anderen Maschinenelementen wie einer Schubstange, einen Zahnriemen, der Königswelle oder einem Stirnrad angetrieben wird.

Seit ca. 1910 ist die Rollenkette als Steuerkette ein Bauteil in Motoren. Der Zahnriemen ist seit den 1970er-Jahren das am häufigsten verwendete Antriebselement für normale PKWs. Allerdings halten Hersteller schon aus traditionellen Gründen an der Steuerkette fest. So ist es unter anderen Mercedes-Benz, der grundsätzlich den Zahnriemen ablehnt und seit den 1950er-Jahren ausschließlich Steuerketten verwendet.

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Funktion und Verschleiß der Steuerkette im Auto

Sehr wichtig ist, dass Steuerketten straff laufen. Um diesen straffen Lauf zu gewährleisten, werden Kettenspanner eingesetzt. Die entweder federbelastet oder öldruckbetrieben für die entsprechende Spannung Sorge tragen und hierdurch das Schwingen der Steuerkette in Biegerichtung verhindern. Da die Spannschienen Verschleißteile sind, sollte diese bei einer Laufleistung zwischen 120.000 bis 300.000 km ausgetauscht werden. Funktioniert der Spannmechanismus nicht mehr richtig, so kann die Steuerkette überspringen und ein Motorschaden wäre dann katastrophale Folge. Die Betriebsbedingungen und die Wartung der Spann- und Führungselemente einer Steuerkette beeinflussen maßgeblich die Lebensdauer. Einfachrollenketten, die unter Hochbelastung laufen, sind oftmals nach 80.000 bis 100.000 km verschlissen. Über 500.000 km Laufleistung werden mit hochwertigen Duplexketten erreicht.

Ein deutliches Symptom für eine verschlissene Steuerkette an einem Auto ist, dass der Motor unruhiger läuft, da hierdurch der Ladungswechsel zeitlich versetzt wird. Der Verschleiß ist in einem lauteren Geräusch wahrnehmbar, welcher bei dem Steuerkette Defekt gut hörbar ist.

Sollte Ihr Auto ein Defekt an der Steuerkette aufweisen und die Reparaturkosten sind Ihnen so hoch, können Sie Ihr alternativ Ihr Auto mit Motorschaden verkaufen. Weitere Informationen zum Thema „Defektes Auto verkaufen“, finden Sie auf der Webseite von Meingebrauchtwagenprofi.

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Vor- und Nachteile von Steuerketten

IMG 7565 Puma h 250Schon seit 100 Jahren kommen im Autobau Steuerketten zum Einsatz. Ketten sind in der Lage, große Kräfte zu übertragen und mit ihnen lassen sich verhältnismäßig große Abstände verbinden. Ein weiterer Vorteil von Steuerketten ist, dass diese über viele 100.000 km lang ihren „Dienst tun“. Der Wartungsvorteil gegenüber den Zahnriemen ist wesentlich geringer, da Zahnriemen öfter gewechselt werden müssen und bei gleicher Laufleistung bei Steuerketten noch kein Anzeichen von Verschleiß zu verzeichnen ist.

Doch eines muss unbedingt beachtet werden: Steuerketten sind sehr stabil, was aber heißen, das sie unzerstörbar sind. Typisch für Kettenglieder ist es, dass diese sich im Alter längen, so der fachliche Ausdruck. Das Längen der Steuerkette kann die Abläufe im Motor verändern. Das führt dazu, dass die Ventile sich zu spät öffnen und schließen. In deren Folge läuft der Motor unrund und hat auch einen höheren Verbrauch an Kraftstoff. Dieser normale Verschleiß lässt sich bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Wird die Steuerkette zu lang, muss sie ausgetauscht werden. Ein nicht Austauschen, der zu langen Steuerkette hat zur Folge, dass diese überspringt, und das kann zu einem Motorschaden am Fahrzeug führen.

Schlaue Autohersteller wirken dem entgegen, indem die Steuerketten, bevor sie eingebaut werden, eine Längung vornehmen mit dem Ziel, das Spiel zu minimieren. Trotz alledem gibt es noch die Schwachstellen wie die Gleit- und Spannschienen, die ebenfalls dem Verschleiß unterliegen. Verantwortlich dafür sind oftmals altes oder zu geringe Mengen an Motoröl und natürlich auch das Altern des Materials an sich.

Fazit

Eines ist Fakt, die Steuerketten verlieren in allen genannten Fällen an Spannung. Symptome für einen Steuerketten Defekt sind ein Rasseln, Klackern, Schaben oder auch Schleifen in den oberen Leerlauf Drehzahlen. Anzeichen dafür gibt es bei ungefähr 1.500 Umdrehungen.

Aber das hier Gesagte ist auch mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten, denn nicht jeder Defekt einer Steuerkette macht sich wie oben beschrieben bemerkbar. Die Fachwerkstätten erkennen so ein Problem mit der Steuerkette sehr schnell, indem der Motor mit einem Diagnosegerät überprüft wird. Das Auslesen der Daten geht sehr schnell und was dem Autofahrer erfreut, es ist auch relativ kostengünstig.

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