Volkswagen – Herbert Diess und das

Elektromobilität: ja oder nein?
Wir beschäftigen uns jetzt schon seit vielen Jahren intensiv mit Elektromobilität. Am Anfang war es noch eine kleine „Bewegung von Leuten“, die die „Welt verbessern wollen“. Als wir mit dem Opel Ampera 2012 (!!) nach Bochum gefahren sind, wurde uns noch der „rote Teppich“ ausgerollt. Endlich konnte man in einer Tiefgarage ein eAuto begrüßen. Parken und laden war *natürlich* kostenlos.
Vor zwei bis drei Jahren war ein Elektroauto noch eine Seltenheit an der Ladesäule. Vor einigen Tagen in Lingen (Ems) von 3 Doppelladern waren 5 (von 6) Ladepunkte besetzt. Was wird passieren, wenn Volkswagen die versprochenen 200.000 bis 300.000 Elektroautos in den Markt bringt? Der Mini Cooper SE ist angeblich für die nächsten zwei Jahre ausverkauft. Es geht also voran.

Euro7: der Tod für die Verbrenner?

Aber zurück zu Herbert Diess: Er hat nach meiner Meinung nach und auch der Meinung vieler Elektroauto-Experten auf Twitter, auf das richtige Pferd gesetzt. Konsequenter Umbau von Verbrenner auf Elektro. Dass das nicht so einfach ist, wie einen Schalter zu drücken, und die eAutos rollen vom Band, war Herbert Diess klar. Schließlich ist er Ingenieur und weiß, es ist ein langer Weg vom Verbrenner zum Elektroauto.
Erste Erfahrungen wurden ja schon mit dem eGolf und dem e-up! gesammelt. Aber so ein komplett anderes Konzept am Band zu fertigen, stellt alle Mitarbeiter vor neuen Herausforderungen. Und es geht ja nicht nur um den ID.3 und ID.4. Es soll ein Downgrade auf den ID.2 geben und auch der VW Multivan (ID.Buzz) muss irgendwann – wenn möglich: bald – elektrifiziert werden. Auch an den Nutzfahrzeugen wird schon geschraubt: Abt e-Transporter, ABT e-Caddy, e-Crafter.
PSA ist mit dem Peugeot e-Traveller und dem Citroën ë-SpaceTourer auf einem guten Weg und diese Fahrzeuge werden vermutlich im ersten Quartal 2021 auf dem Markt sein. Der Opel eZafira ist bereits ausgeliefert.
Mercedes-Benz ist mit dem EQV, eSprinter und dem eVito präsent. Und die glänzen sogar schon mit einem leistungsfähigen Navigationssystem. Der Mercedes eCitaro und die eT-Klasse sollen 2021 folgen.

Herbert Diess muss Gas geben
Vollmundig wurde versprochen, den Vorsprung auf Tesla zu verkürzen. Und es könnte klappen. Die Software für die Navigation soll funktionieren. Die testenden Kollegen sind voll des Lobes. VW typische Verarbeitung? …in den Ecken wurde eventuell etwas gespart. Navigation von Hamburg nach München mit 3 Ladestopps, Ladezeit insgesamt … Minuten. So sollte es funktionieren.
Unser Presse ID.3 Termin wurde abgesagt, weil die Software aktualisiert werden muss. …bei Tesla wird ständig aktualisiert… Wahrscheinlich müssen wir Volkswagen hier auch noch ein Jahr Schonzeit geben.

Aber was ist eigentlich mit den Seitenhieben von Osterholz? Müssen nicht alle Mitarbeiter von Volkswagen jetzt an einem Strang ziehen? Hat Volkswagen mit dem Dieselskandal nicht schon genug Porzellan verschlagen? Wer sich jetzt gegen Herbert Diess stellt, verbaut die Zukunft von Volkswagen. Was wäre denn die Alternative zu Diess? Bitte Namen nennen. Für dieses infantile Macht-Geplänkel hat vermutlich kaum jemand Verständnis.
Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung hat Herbert Diess praktisch die Vertrauensfrage gestellt. Aber das Thema scheint vom Tisch zu sein, wie das Handelsblatt berichtet.
Wir freuen uns, dass wir Ende Januar 2021 endlich unseren ID.3 – und vielleicht Mitte 2021 den ID.4 – testen können. Denn auch gute Pressearbeit feuert das Geschäft an und grade wir engagierten Elektromobilisten sind die Multiplikatoren auf den Straßen. Wie oft machen wir während des Ladevorgangs einen „eAuto-Workshop“, beantworten geduldig die Fragen und empfehlen sogar mal eine Probefahrt zu machen.

Fazit
Im nächsten Jahr um diese Zeit wird der Teil 2 zu diesem Thema kommen. Dann wissen wir mehr.
Linktipps
- VW ID.3 – 28.198 Kilometer on the Road
- VW ID.4 – Wer bremst verliert
- Fahrberichte – Das Autojahr 2020
- Fahrberichte – Übersicht Elektroautos
Fotos © Volkswagen Presse, © 2019-2020 Redaktionsbüro Kebschull
