Fahrbericht Kia pro_cee’d GT 2016
Fast ein Sportwagen
Mein nehme einem Kia Cee’d GT, streiche zwei Türen und fertig ist der Kia pro_cee’d GT. Nein, so einfach geht es natürlich nicht. Aber was andere Hersteller, beispielsweise Audi mit dem A5 Coupé, A5 Sportback machen – kann Kia schon lange. Der eine mag es bequem – nimmt den 4-Türer, der andere mehr sportlich – kann sich für das Coupé oder jetzt für den pro_cee’d GT entscheiden.Weitere Änderungen sind neu designete 18-Zoll Leichtmetallfelgen, Lenkrad unten abgeflacht („D-Shape-Design“), Der Startknopf, der bisher wie bei allen anderen cee’d-Modellen schwarz war, ist nun aus Aluminium, und an den Tasten der Fensterheber finden sich Chrom-Akzente.
Dann mal los
Der Kia pro_cee’d GT kommt sofort richtig zur Sache. 202 PS für einen „jungen Wilden“ sind schon einmal eine Ansage. Der GT hat mit dem Leergewicht von 1.395 (bis 1.470 je nach Ausstattung) kein Problem. Ja, das macht Spaß und vor allem die Recaro Sportsitze drücken auch nicht bei Hosengröße 40 Zoll.GT-Mode
Per Knopfdruck am Lenkrad wird der sowieso schon sportliche GT zum Biest. Die Gaspedalkennlinie wird „geschärft“ und der Sound-Generator bekommt Arbeit. Es gibt viele Kollegen, die das als Mogelpackung bezeichnen – wir finden es gut, weil klar ist, das aus einem ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung (T-GDI), 150 kW (204 PS) Leistung und 265 Nm Drehmoment, kein V8-Ton gezaubert werden kann. Aber der Sound verstärkt das Gefühl in einem Sportler zu sitzen – und das ist gut so!
Außerdem ändert sich das elektronische Display, die Geschwindigkeit wird digital angezeigt, Drehmoment und Turboladedruck können abgelesen werden. Die Daten des Herstellers 230 km/h | 0 bis 100 km/h: 7,6 sec.
Ausstattung
Der Kia pro_cee’d GT startet als GT-Challenge bei 24.990 Euro*, das Pressefahrzeug ist ein GT Track in Yellow Metallic (+550 Euro) kostet 27.990 Euro, so dass der Endpreis bei 28.540 Euro „betoniert“ wird. Und da kommt jetzt kein Mehrpreis für das Navigationssystem, Telefonfreisprecheinrichtung, Recaro Sportsitzen dazu!Weitere Ausstattung
- Abbiegelicht/Kurvenlicht, adaptiv (AFLS)
- Digitaler Radioempfang (DAB/DAB+)
- Frontscheibe partiell beheizbar (Defrost-Funktion für die Wischergummis)
- Innenrückspiegel selbstabblendend
- Kia Kartennavigation (7 Zoll) inkl. 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update² und Kia Connected Services³
- Mittelarmlehne hinten mit integriertem Getränkehalter (5-Türer)
- Mittelkonsole mit verschiebbarer Armauflage, verschiebbarer Abdeckung der Getränkehalter, Lüftungsauslässe Tunnelkonsole hinten
- Parkbremse elektronisch
- Rückfahrkamera (Übertragung auf Navigationsbildschirm)
- Scheinwerferreinigungsanlage
- Smart-Key und Startknopf, inkl. Beleuchtung Türgriff
- Spurhalteassistent (LDWS)
- Vergrößerte Bremsanlage vorne (Bremsscheibe vorn: 320 mm)
- Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbegrenzungen (SLIF)
- Xenonscheinwerfer
Der Kia pro_cee’d GT im Alltag
Kia pro_cee’d GT ist ein 5-Sitzer und wir sind tatsächlich oft mit fünf Personen unterwegs gewesen. Dann wird es hinten natürlich etwas „eng“ – aber es gab nie Beschwerden. Die 265 Nm Drehmoment stehen bereits ab 1.500 1/min (bis 4.500 1/min) zur Verfügung, so dass man auch sparsam untertourig fahren kann.Das Laderaumvolumen beträgt Minimum 380, Maximum 1.225 Liter. Wenn die Rücklehnen umgeklappt werden, entsteht nicht ganz eine ebene Fläche, aber für die meisten Transportaufgaben reicht das alle Male.
Natürlich waren wir mit dem Kia pro_cee’d GT auch in unserem Spezial-Kreisel, in dem man ungestört den GT in den Grenzbereich fahren kann. Natürlich schiebt der GT etwas über die Vorderräder, was ja bei einem Fronttriebler normal ist, aber der GT macht seine Sache sehr gut – fast wie ein Allrader. Long-Run
Der Long-Run ist die Spezialdisziplin für den Kia pro_cee’d GT. Egal welcher Gang eingelegt ist, der Kia pro_cee’d GT stürmt einfach voran. Bis 200 km/h zieht er locker durch, ab da wird es natürlich etwas zäher. Aber die versprochenen 230 km/h haben wir mit 236 km/h (gem. Tacho) locker überboten. Natürlich ist man dann im GT-Modus unterwegs. Der VW Golf GTi muss sich schon strecken, damit er mit dem Kia pro_cee’d GT mitkommt. Schließlich hat er nur 18 PS mehr und ist auf Grund des etwas geringeren Gewichtes (1.370 kg, Werksangabe) 1,2 sec (0-100 km/h = 6,5 sec) schneller. Preis ab 30.600 Euro, aber dann kommen sicher noch einmal 5.000 bis 7.000 Euro an Extras hinzu.
Kraftstoffverbrauch
Vorgaben sind innerorts / außerorts / kombiniert: 9,7 / 5,9 / 7,4 l/100 km. Nach der Übergabe notieren wir einen Verbrauch von 9,3 l/100 km (1.176 km), ohne genau zu wissen, wie schnell der Fahrer unterwegs war. Auf der Online-Magazin-Verbrauchsrunde verbraucht der pro_cee’d in etwa so viel wie der Kia cee’d GT.Wie immer ist klar, der Kia pro_cee’d GT kann sparsam, wenn man ihn lässt und verbraucht auch über 10 l/100 km, wenn man dem GT seiner Bestimmung zu kommen lässt, schnell zu fahren.
In der Stadt habe wir das Start-Stopp-Modus vermisst. Es gibt zwar immer noch Menschen, die bezweifeln, ob das wirklich Kraftstoff spart. Wir haben es ja durch zahlreiche Versuche bestätigt. Fast einen Liter Super spart man auf 100 km.
So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.
Modus |
Strecke [km] |
Geschw. [km/h] |
Verbrauch [l/100km] |
aom- |
55 |
68 |
7,3 |
Super-Spar |
15 |
58 |
6,0 |
Landstraße sparsam |
84 |
59 |
6,8 |
Landstraße sportlich |
35 |
68 |
7,3 |
BAB sparsam |
312 |
104 |
7,5 |
BAB normal |
42 |
112 |
7,9 |
BAB schnell |
116 |
132 |
11,5 |
Stadt |
16 |
21 |
9,4 |
Pendler |
30 |
29 |
8,4 |
1. Tankstopp |
506 |
59 |
9,3 |
2. Tankstopp |
438 |
103 |
9,1 |
3. Tankstopp |
415 |
– |
8,2 |
4. Tankstopp |
381 |
– |
10,8 |
Testverbrauch nach 2.951 km, – km/h, 9,1 l/100 km
Garantie
Wie für alle Kia-Modelle in Europa gilt für den cee’d die branchenweit einzigartige 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie** (oder 150.000 Kilometer) sowie das 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update** (bei werksseitig fest installierter Kartennavigation). In Deutschland beinhaltet das 7-Jahre-Kia-Qualitätsversprechen zudem die 7-Jahre-Kia-Mobilitätsgarantie**. Optional ist darüber hinaus bei teilnehmenden Händlern die 7-Jahre-Kia-Wartung** erhältlich.Fazit
Kia hat sich echt gemausert. Waren es am Anfang nur „Brot & Butter“ Autos, sind die neuen Kias chic, sehr gut verarbeitet und meist günstiger als andere Hersteller. Ein Kia kann man daher ohne Bedenken als Jahres- oder Zwei-Jahreswagen kaufen, denn wenn die Kilometerleistung nicht zu hoch ist, hat man meist deutlich längere Garantieleistung als bei den Mitbewerbern.
Auf den Punkt gebracht. Cooles Auto mit hohem Spassfaktor zu einem bezahlbaren Preis.
Das nächste Fahrzeug spielt in einer anderen Liga, ist kein Junger Wilder, sondern ein echter Sportwagen. Wir freuen uns, den neuen Porsche Boxster S (Typ 718) vorzustellen. Der Porsche Boxster mit 300 PS, offen, startet bei „nur“ 53.646 Euro. Porsche Boxster S kostet 66.141 Euro. Ich vermute aber, dass das Pressefahrzeug eher bei > 95.000 Euro liegen wird. Also fast 3 x Kia pro_cee’d GT.
* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 08-2016
** s.a. www.kia.de
Linktipps
- Unser Fahrbericht vom Kia Cee’d GT
- FB Peugeot 308 GTi 270 PS
- Fahrbericht Honda Civic Type R
- Kia cee’d 2012
- Kia cee’d GT – Sportauspuff
Fotos © 2016 Redaktionsbüro Kebschull