MG 3184 Honda Civic Type R 150

Fahrbericht Honda Civic Type R

Veröffentlicht am: 15. Februar 2016Von
 MG 3184 Honda Civic Type R 150Unser Civic Type R ist, wenn man genau hinsieht, sogar ein Type R GT. Aber genau hinsehen muss man nicht, um zu erkennen: Hier steht ein 310 PS-Geschoss, das über einen Golf GTI nur müde lächelt. Ein Lächeln hatten wir eigentlich immer im Gesicht, vor allem, wenn wir BMW und Co mal locker überholt haben. Was kann der Type R noch? Wir geben die Antworten.

 

Ein Spoiler für den Nürburgring

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Und das GUTE, der Honda Civic Type R startet sogar als GT noch deutlich unter 40.000 Euro*

Der Honda Civic Type R ist ein Sportwagen und lässt da gar keine Zweifel aufkommen. Hier steht ein junger Wilder, der sofort bei einer Rallye mitfahren könnte. Mächtiger Spoiler, Seitenschweller, Heck-Diffusor, vier (!!) Auspuffendrohre, Sportsitze. Es fehlt nur der Überrollkäfig, dann könnte es los gehen.

Kurzer Druck auf den Start-Knopf und sattes Bollern kommt aus den vier Endrohren. Hört sich wie ein 5-Zylinder an, ist aber ein 4-Zylinder – und meiner Meinung nach – ohne elektronisches Soundsystem. Sound-Componding – also nur über den Auspuff. Gänsehaut… Erster Gang und los. Knackiges 6-Gang-Getriebe, cooler Motorsound, gute geformte Sportsitze: Zwei Wochen FUN ohne Ende.

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Ausstattung

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Bringt die Kraft auf die Straße – auch ohne Allrad

Und das GUTE, der Honda Civic Type R startet sogar als GT noch deutlich unter 40.000 Euro*. Genau sind es 37.250 plus 520 Euro für die Sonderfarbe „Championship White“. Übrigens, die sportliche Farbe „Milano Red“ ist sogar kostenlos. Wer die GT-Extras nicht haben will, bekommt fast genauso viel Auto schon ab 34.750 Euro. Das war es. Mehr braucht man eigentlich nicht. Wer es natürlich noch individueller haben will, kann auf dem Konfigurator über Zubehör auf dem Reiter Außenausstattung noch eine Menge „Kleinkram“ bestellen, beispielsweise den „Carbon Heckflügel Shiny Black“ für 2.158 Euro, Carbon Blende Heckklappe für 652 Euro oder man ordert ein Gesamtpaket zum Beispiel:

Exterieur Carbon Paket (Heckflügel Rally Red)

08E0P-TV8-CARBR Inhalt: Heckflügel (ersetzt Serien-Heckflügel) Seitenteile in rot (Rally Red R-513) – Mittelteil in Carbon-/Kohlefaser – ca. 600 Gr. Gewichtsreduzierung 08F02-TV8-620, Nebelscheinwerfer Verkleidung in Carbon-/Kohlefaser 08F23-TV8-600 und Blende für Heckklappe in Carbon-/Kohlefaser 08F52-TV8-600B , Kostenpunkt 3.234 Euro

Wir geben hier keine Entscheidungshilfe, weil für den einen ist beispielsweise „Frontgrill Verkleidung Chrom: 08F23-TV8-600A Dekorleiste-/Verkleidung für Seriengrill in Chrom Optik“ für 200 Euro ein Muss oder die „Sport-Tankklappe schwarz glänzend“ für 98 Euro nur „kleines Geld“. Viele anderen Sportwagenfahrer fragen: Bin ich dann schneller?

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Der Honda Civic Type R im Alltag

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Hört sich wie ein 5-Zylinder an, ist aber ein 4-Zylinder

Klar ist der Honda Civic Type R beim Einsteigen kein SUV den man „besteigt“ und es gibt Autofahrer, die jammern schon beim VW Golf „aua mein Rücken“. Aber in einen Sportwagen muss man hineinklettern, sich von den Sportsitzen ansaugen lassen – nur dann kommt Sportwagen-Feeling auf. Eigentlich müsste man sogar einen Rennoverall anziehen, wie wir es auf Google+ schon diskutiert haben. Die Sportsitze (serienmäßig) mit rot-schwarzem Velourledereffekt und Doppelziernähte sorgen für perfekten Halt in schnellen Kurven und passen auch (drücken nicht) bei Hosengröße 40/32.

Ansonsten kann man den Honda Civic Type R völlig unspektakulär im Alltag bewegen, obwohl man natürlich ständig auffällt, weil – auch wenn man ohne „Brumm-Brumm“ durch den Ort fährt, vor allem jungen Männer sieht, die sich den Hals verrenken.

Mit dem Honda Civic Type R fährt man nicht vor – sondern man hat einen „Auftritt“.

Vier Kisten Wasser sind unproblematisch verstaut und dann gibt es genügend Platz für „Kleinkram“, den man auch sehr gut im zweiten Boden verstauen kann.

Modus Type R – 310 Pferde für den Speed
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Der Honda Civic Type R GT vor dem Schloss in Ahaus

Genial im Honda Civic Type R die Leuchtedioden, die den Drehzahlmesser zusätzlich unterstützen. Klar hört man, wenn man schalten muss. Aber gerade, wenn man erst kurz vor dem roten Bereich schalten will, ist man ja schon hoch konzentriert, die Straße zu beobachten, den Fahrzustand (ist es hier rutschig, „Popometer“) zu spüren und so weiter. Die Leuchtdioden laufen dann von rechts und links auf die Mitte zu und wenn die Dioden in der Mitte rot leuchten, sollte man schalten. Abgeschaut von der Formel 1 und im Rennsport – sinnvoll für das schnelle Fahren mit dem Honda Civic Type R.

Was passiert, wenn man Type R drückt? Erst einmal wechselt die Cockpit-Beleuchtung in sportliches Rot – oder signalisiert: Achtung Sport Type R-Modus! Die Gaspedalkennlinie wird verändert und der Fahrer bekommt das Gefühlt man beschleunigt schneller. Aber für einen Überholvorgang muss man die Taste nicht betätigen, weil Vollgas ist Vollgas – egal welcher Modus.

Darüber hinaus wird der Honda Civic Type R straffer abgestimmt und die Lenkung wird deutlich direkter. Das ist gut für die schnelle Kurve. Im mittleren Anzeige-Instrument bekommt man jetzt zusätzliche Informationen über die Öltemperatur, Öldruck und so weiter.

Natürlich haben wir auch den Sonntagmorgen genutzt, um die 270 km/h zu erfahren. Die haben wir nicht ganz geschafft, aber 268 km/h sind ja auch nicht schlecht. Leider hatten wir keine weitere Chance diesen „High-Speed“-Test zu wiederholen.

Geniales ist natürlich das „Spielzeug“ „0-100 km/h-Time“. Man ruft dieses Modus über Menü auf, Startet den Speedtest und wird praktisch wie bei einem Formel-1-Start runter gezählt. Die Leuchtdioden für den Schaltvorgaben leuchten wieder von rechts und links gelb auf und gestartet wird bei „ROT“. Die Stoppuhr wird gestartet und bei 100 km/h automatisch gestoppt. Erster Start 5,61 sec. Nicht schlecht, damit haben wir die Vorgabe des Herstellers mit 5,7 Sekunden sogar knapp unterboten. Nächster Start. Die Uhr bleibt bei 4,81 sec stehen. OK, evtl. ein Frühstart?

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Long-Run

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Testverbrauch nach 1.819 km, 76 km/h, 8,5 l/100 km

Natürlich macht der Honda Civic Type R auf dem Long-Run eine gute Figur. Ab 2.500 1/min (bis 4.500 1/min) stehen satte 400 Nm Drehmoment zur Verfügung. Da muss man meist nicht runter schalten, um einen VW Golf GTI abzuschütteln, macht aber trotzdem Spaß.

Man hatte oft den Eindruck, dass jede Menge BMW- und Mercedes-Fahrer nicht verstehen konnten, das es einen Honda gibt, der schneller als 220 km/h ist. Denn im Rückspiegel sieht der Honda Civic Type R vermutlich einfach wie ein Civic aus. Aber wenn die Herrschaften in den Nobelkarossen dann endlich einmal die linke Spur „geräumt“ haben, waren wir auch in Sekunden am Horizont verschwunden. Es ist schon beeindruckenden wie der Honda Civic Type R auch noch bei 200 km/h locker voran sprintet. Erst ab 240 km/h wird es etwas zäher und klar, ab 260 km/h knapsen die Windkräfte mächtig Power ab (s.a. „Wenn die bunten Fahnen wehen„.

Logisch ist dann aber auch, dass bei Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/h mal eben 15 bis 20 l/100 Super „verpulvert“ werden. Dennoch bei einem Schnitt von 145 km/h (oft 200 km/h und mehr gefahren) ist ein Verbrauch von 11,1 l/100km in Ordnung.

Kraftstoffverbrauch

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Kurzer Druck auf den Start-Knopf und sattes Bollern kommt aus den vier Endrohren

Natürlich ist der Kraftstoffverbrauch bei einem Sportwagen nicht ein so überaus wichtiges Thema. Dennoch freut man sich als Kraftfahrer, wenn man beispielsweise auf der Landstraße mit 6,5 l/100km ans Ziel kommt oder auf der Autobahn, wenn man durch den dichten Verkehr sowieso nicht schnell voran kommt, auch ohne Tankstopp ans Ziel kommt. Auf einem Streckenabschnitt von fast 80 Kilometer bei einem Schnitt von 119 km/h einen Verbrauch von 7,6 l/100km zu realisieren, ist schon ein ordentlicher Wert – oder?

Klar ist, dass wir, wenn wir versuchen, niedrige Verbräuche auf der Landstraße zu realisieren, den Fahrspaß hinten anstellen. Heißt, sanft Gas geben, früh schalten, ab 100 km/h mit Tempomat rollen lassen. Deshalb haben wir, gerade bei sportlichen Fahrzeugen, jetzt auch den neuen Modus „Landstraße – Sport“ mit ins Testprogramm aufgenommen. Das bedeutet, dass wir dann zügig, wenn möglich im Sport-Modus, das Fahrzeug bis zur vorgeschrieben Geschwindigkeit bewegen – also mit richtig viel Spaß unterwegs sind. Wenn aber dann beispielsweise 100 km/h erreicht sind , weiter mit Tempomat rollen lassen, also sparsam weiter fahren.

Die Vorgaben des Herstellers sind Städtisch / Außerstädtisch / Kombiniert: 9,4 / 6,1 / 7,3 l/100 km. Den Toppwert von 6,1 l/100 km haben wir tatsächlich haargenau auf der Minimalrunde herausfahren und somit bestätigen können. Ein Schnitt von 7,3 l/100 km als Testverbrauch zu realisieren ist unrealistisch. Der Honda Civic Type R-Fahrer sollte sich im Schnitt auf etwa 9 l/100 km einstellen.

So testen wir auf der a-om-Vergleichsrunde.

Modus 

Strecke [km]

Geschw. [km/h]

Verbrauch [l/100km]

aom-
Vergleichsrunde

55

68

6,9 / 7,1

Super-Spar

15

58

6,1

Landstraße sparsam

15

58

6,5

Landstraße Sport

35

69

8,0

BAB sparsam

116

104

6,8

BAB normal

218

114

7,8

BAB schnell

44

145

11,1

Stadt

16 28 7,5 / 8,3

Pendler

30

37

7,1 / 7,3

1. Tankstopp

451

65

10,5

2. Tankstopp

711

65

9,0

2. Tankstopp

1086

68

9,0

Testverbrauch nach 1.819 km, 76 km/h, 8,5 l/100 km

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Fazit

Mal wieder ein Fahrzeug, hinter dem wir her trauern. Auch die Diskussion auf Google+ hat viel Spaß gemacht, weil wir dort sehr nette Honda Fans kennen gelernt haben. Der nächste Honda wird vermutlich der neue Honda Jazz sein, den wir im Herbst vorstellen.

Das nächste Testfahrzeug ist ein Volkswagen Touran (Touran 1,4l 110 kW TSI 6-Gang mechanisch). Gähn, Touran? Nein! Der neue VW Touran hat sich „design-technisch“ stark an den Tiguan oder Sharan angenähert. Ich denke wir werden jede Menge Spaß haben und 110 kW sind ja auch nicht von „Pappe“. Vor allem die Option als 7-Sitzer ist für Familien eine gute Entscheidung.

* Alle Preise ohne Gewähr, Stand: 01-2016

Linktipps

Fotos © 2016 Redaktionsbüro Kebschull

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