Mit dem Twizy zum TÜV
Abgasprüfung für den Twizy?
Los ging es damit, dass die Dame bei der Annahme nach dem Aufnehmen der Daten erst mal mit dem Fahrzeugschein ins Hinterzimmer verschwand, um sich beim Kollegen rückzuversichern, was beim Twizy alles zu prüfen ist (wahrscheinlich schon mal wegen der Abgasprüfung ;-)). Ne, alles gut. 40,20 € abgedrückt und der Spaß konnte beginnen. Ich durfte direkt an der Station für die AU vorbeifahren und wurde vom Prüfer vor der eigentlichen Prüfhalle empfangen.Wie erwartet war es für den Prüfer (und die gesamte Prüfstelle) der erste Twizy. Also erst einmal Einweisung in die Technik. Kurz noch Kilometerstand aufgeschrieben und ab zum Bremsenprüfstand.
Hier die erste Herausforderung. Die Spurweite des Twizys ist in etwa so breit wie der Rollenprüfstand schmal ist. Im ersten Anlauf schaffte es der Prüfer nicht auf beide Rollen. Ich sollte einweisen. Passte ganz knapp. Alle Werte gut, beim blockieren springt das Leichtgewicht regelrecht von der Rolle.
Quad, PKW oder was?
An der nächste Station werden die Fahrzeuge in der Regel aufgebockt, um sie von unten zu begutachten. Gleichzeitig werden dort auch auf einer Rüttelplatte das Spiel in der Lenkung etc. überprüft. Auch dort ist die Spurbreite des T. eigentlich nicht für die Bühne geeignet. In Sorge um meinen T. habe ich den Prüfer gefragt, ob er denn auch Quads so überprüfen würde. Das hat der Prüfer verneint, aber der T. wäre ja ein PKW. Ich habe ihm dann das mit der Quad-Zulassung erklärt und auch erläutert, beim PKW hätte er den T. ja auch erst nach 3 Jahren zu Gesicht bekommen, Quads müssen nach 2 Jahren zur Prüfung. Leuchtete ihm ein, aber er müsse ja auch irgendwie unter das Auto gucken. Wie er das beim Quad macht hat er dann nicht erklärt.Da ich meinen T. ja auch mal von unten sehen wollte habe ich ihn machen lassen. Bei der Einweisung hätte er mich beinahe über den Haufen gefahren, weil er statt zu Bremsen nochmal kräftig aufs Pedal getreten hat. Ein Hechtsprung hat mich vor Schlimmeren bewahrt. Der Prüfer war sichtlich nervös. Man merkte ihm an, dass es ihn intensiv beschäftigte, was er eigentlich prüfen kann.
Ich habe ihn nach dem Aufbocken noch den Hinweis gegeben, dass ein Rad vorne mit weniger als der Hälfte des Reifens auf der Bühne steht. Daher hat der Prüfer dann darauf verzichtet am T. zu rütteln. Unterm Twizy haben wir dann beide festgestellt, dass es eigentlich nichts zu sehen gibt. Alles verdeckt. Ein orangenes Kabel war zu sehen und er war mit mir einer Meinung, dass man da besser nicht dran geht. Hab ihm allerdings nicht gesagt, dass es so zwar als Hochvoltkabel gekennzeichnet ist, der T. allerdings nur ein 58V System hat. Der Prüfer wurde auch immer entspannter und wir haben noch darüber gesprochen, dass die Prüfer bei den Prüfstellen nicht über die Prüfanforderungen von E-Fahrzeugen informiert werden.
Da immer noch nichts zu prüfen war, hat er noch eine kurze Testfahrt auf dem Gelände unternommen, die Plakette aufgeklebt und sich mit den Worten verabschiedet, es würde ihn interessieren, wie der T. wohl in 2 Jahren aussieht. Ich denke, dem Mann kann geholfen werden.
- Profil auf Google+
Text und Fotos © 2014 Peter Wüstnienhaus