Audi Le Mans 2014
Audi wird sicher auf Sieg „spielen“ in diesem Jahr. Aber es wird schwer, denn Porsche will in dieser Klasse in diesem Jahr punkten. Audi hat mehr Erfahrung mit Le Mans, aber Porsche wird ein harte Brocken.
Audi und der lange Weg nach Le Mans
- Die wichtigsten Schritte bei der Entwicklung des neuen R18
- Konzept bereits im Juli 2012 festgelegt
- Erste Testfahrt auf der Rennstrecke im Oktober 2013
Ingolstadt, 27. Januar 2014 – Am 14./15. Juni setzt Audi alles daran, seine Siegesserie bei den 24 Stunden von Le Mans fortzusetzen. Der neue Audi R18 e-tron quattro, mit dem die Marke antritt, ist der komplexeste Rennwagen in der Geschichte von Audi. Chris Reinke, Leiter LMP bei Audi Sport, skizziert die wichtigsten Meilensteine des Projekts.
Juli 2012: Kurz nach unserem ersten Hybrid-Sieg in Le Mans wird das Konzept des neuen R18 e-tron quattro festgelegt – auch wenn das Reglement zu diesem Zeitpunkt noch nicht finalisiert ist.
Oktober 2012: Erste Versuche im Windkanal – die Aerodynamik spielt in Le Mans eine bedeutende Rolle und hat großen Einfluss auf die Gesamtauslegung des Fahrzeugs.
Dezember 2012: Beginn der Konstruktion – der neue Audi R18 e-tron quattro besteht aus über 4.200 Einzelteilen. Fast jedes wird neu konstruiert.
Anfang 2013: Entscheidung, dass der neue R18 mit Laserlicht fahren wird – eine Technologie, an der die Audi-Serienentwicklung seit Jahren forscht und bei der sie der Konkurrenz voraus ist.
März 2013: Fertigung der ersten Komponenten für den neuen R18, kurz darauf Beginn der Komponententests auf Prüfständen und Rennstrecke.
Juni 2013: Beim Testtag in Le Mans sammeln wir für unseren Reifenpartner Michelin wichtige Daten mit den ab 2014 vorgeschriebenen schmaleren Reifen. Dafür setzen wir einen vierten R18 mit Testfahrer Marco Bonanomi ein. Weitere Testmöglichkeiten gibt es auf der Rennstrecke in Le Mans nicht.
Juni 2013: Kurz vor dem Rennen in Le Mans läuft der neue V6-TDI-Motor für den 2014er-R18 in Neckarsulm erstmals auf dem Prüfstand.
Juli 2013: Beginn der Tests im Simulator – parallel zum realen Rennauto entwickelt Audi die virtuelle Version des R18 weiter.
September 2013: Aufbau des ersten Testträgers (Chassis Nummer 401).
8. Oktober 2013: Ein ganz besonderer Tag bei jedem neuen Rennwagen-Projekt: Die erste Testfahrt auf der Rennstrecke, auch „Roll-out“ genannt. In diesem Fall in Le Castellet in Südfrankreich. Am Steuer sitzt Lucas di Grassi, später übernimmt Oliver Jarvis. In den folgenden Tagen geht es vor allem darum, alle Komponenten des neuen R18 auf ihre Funktionalität zu überprüfen.
8. Dezember 2013: Das erste Foto des neuen R18 wird veröffentlicht. Am Tag darauf beginnen Testfahrten in Sebring, Florida. Auf dieser die Fahrzeugtechnik hart fordernden Strecke mussten sich alle neuen Audi-Prototypen bewähren. Sie eignet sich besonders dafür, Schwachstellen aufzuspüren.
18. Dezember 2013: Beim Audi Sport Finale in Ingolstadt feiert der neue R18 seine Weltpremiere. Allan McNish und Loïc Duval stellen das Auto auf der Bühne vor, am Steuer sitzt Tom Kristensen. Gleichzeitig präsentiert Audi das Laserlicht als jüngste Innovation der automobilen Lichttechnologie.
Und so geht es weiter:
Von Januar bis Mai ist der neue Audi R18 e-tron quattro bei Testfahrten auf verschiedenen Rennstrecken im Einsatz. Ende Februar muss die Basis-Homologation des neuen LMP1-Sportwagens abgeschlossen sein. Bei einem 30-Stunden-Test wird die Dauerhaltbarkeit des R18 überprüft. Ab diesem Zeitpunkt sollte es keine Änderung mehr an Bauteilen geben, da der Aufbau der Einsatzautos und Motoren für Le Mans erfolgt. Am 27. März findet die erste Technische Abnahme vor den offiziellen Testfahrten der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Le Castellet statt. Vor Saisonbeginn stehen zudem Teilewechsel-Trainings sowie zahlreiche Boxenstopp-Trainings auf dem Programm. Auftakt der WEC ist am 20. April in Silverstone. Zwei Wochen später startet Audi beim zweiten Lauf in Spa-Francorchamps, bevor der neue R18 e-tron quattro beim Testtag am 1. Juni erstmals auf der Rennstrecke in Le Mans fährt – anschließend bleibt nur wenig Zeit, die dabei gesammelten Daten bis zum Rennen zu analysieren.
Fotos (c) 2014 Audi Motorsport