Leichtbau spart Kraftstoff

Veröffentlicht am: 7. Juni 2010Von
Leichtbau ist der Schlüssel zum Erfolg im Motorsport. Energetisch gesehen, wird aber der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben, denn die Herstellung von hochfesten Leichtmetallen kostet viel Energie.

Mit 30% weniger Gewicht als realistischer Weg aus der automobilen CO2-Krise

  • Entwicklungsdienstleister MVI Group sieht im konsequenten Leichtbau enormes Potenzial für weniger Kraftstoffverbrauch und Emission
  • Knowhow-Gewinn im Leichtbau durch strategische Kooperation mit Motorsport-Team KSM
  • Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans

MÜNCHEN / SIEGBURG – Rainer Kurek, international anerkannter Automobilexperte und Geschäftsführer des Münchner Entwicklungs- und Beratungshauses, MVI Group, ist bekannt für progressive Hypothesen. Das Pikante daran: Seine Aussagen über die künftige Entwicklung der Automobilbranche sind in den vergangenen Jahren allesamt eingetroffen.

Während die Autoindustrie unter dem Druck von Politik, Öffentlichkeit und Kunden den Verbrauch und die CO2-Emission ihrer Fahrzeuge mit Hilfe von alternativen Antrieben in herkömmlichen Fahrzeugstrukturen zu drosseln versucht, setzt Kurek stattdessen auf konsequenten Leichtbau und damit weniger Gewicht.

„Heutige Fahrzeuge sind viel zu schwer“, hält Kurek der Autoindustrie vor und sieht „30 Prozent weniger Gewicht als realistisches Ziel“, um Verbrauch und Emissionen heutiger Autos mit klassischem Antrieb in überschaubarer Zeit drastisch zu senken. „Es ist eine Frage der geometrischen Strukturen und der Werkstoffe“, betont Kurek und fordert bei künftigen Fahrzeug-konzepten ein radikales Umdenken in den Entwicklungsabteilungen. Denn selbsttragende Karosserien sowie aufwendige und teure Space-Frame-Strukturen, wie sie bis heute im PKW-Bau üblich sind, „ermöglichen eine drastische Reduzierung der Fahrzeugmasse keineswegs“, betont Kurek. Nur ganzheitliche Karosseriekonzepte mit einem fundierten und systemischen Verständnis für alle auftretenden Kräfte und Spannungen im Fahrbetrieb erlauben die geforderte drastische Verringerung der Fahrzeugmasse – selbst unter Verwendung konventioneller und bewährter Werkstoffe wie Stahl und Aluminium.

Was Leichtbau bedeutet, zeigt Kurek an einem Beispiel: Während die herkömmliche Domstrebe eines aktuellen Serienfahrzeugs satte 452 Gramm wiegt, kommt das von der MVI Group optimierte Bauteil gleicher Funktion auf lediglich 95 Gramm, und das bei vergleichbaren Kosten.

Engagement im Rennsport soll Leichtbau-Kompetenz schärfen

Mit einem Engagement im Motorsport auf höchstem Niveau will MVI-Geschäftsführer Rainer Kurek das gefragte Knowhow der MVI Group jetzt auch auf dem Gebiet des automobilen Leichtbaus weiter schärfen. Als eine „strategische Kooperation“ bezeichnet Kurek denn auch die jetzt vereinbarte enge Zusammenarbeit mit dem Siegburger Motorsport-Team KSM, einem der weltweit erfolgreichsten Teams für Langstreckenrennen in der Le Mans Serie. Dabei soll die industrielle Kompetenz der MVI Group mit ihren über 1.200 Ingenieuren mit dem Motorsport-Knowhow von KSM verschmelzen.

Die Ziele: Den Erfolg von KSM als Rennsport-Team im internationalen Wettbewerb zu sichern und der MVI Group als einem der derzeit erfolgreichsten Entwicklungspartner und Beratungshäuser für die Automobilindustrie wertvolle Knowhow-Vorteile im Leichtbau zu verschaffen.

Team KSM-MVI startet beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am 12. und 13. Juni werden beide Unternehmen bereits gemeinsam als Team KSM-MVI mit einem Lola Spyder in der LMP2-Klasse an den Start gehen.

„Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans liefern für die Serienentwicklung von Automobilen und die Auslegung von Bauteilen und Komponenten außerordentlich wertvolle Informationen“, betont MVI-Geschäftsführer Rainer Kurek. „Denn Le Mans bedeutet Erprobung unter allerhärtesten Bedingungen“.

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