Drei Titel für Porsche

Veröffentlicht am: 11. Oktober 2009Von
Mit einem Triumph für Porsche endete das Finale der amerikanischen Grand-Am Series. Das Hitzerennen auf dem Homestead Miami Speedway in Florida gewannen Joao Barbosa (Portugal) und Hurley Haywood (USA) im Porsche Riley von Brumos Racing.

Porsche räumt ab

Mit dem von Farnbacher Loles Racing eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup sicherten sich Dirk Werner (Kissenbrück) und Leh Keen (USA) souverän den Fahrertitel in der GT-Klasse. Dank ihrer vier Saisonsiege gewann Porsche auch die Herstellermeisterschaft und die Teamwertung.

Der Sieg von Joao Barbosa und Hurley Haywood war der zweite Saisonerfolg für Porsche in der Grand-Am-Prototypenklasse. Zum Saisonauftakt hatten David Donohue (USA) und Darren Law (USA), ihre Teamkollegen von Brumos Racing, bereits das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen in Daytona gewonnen. In Miami lagen sie bis kurz vor dem Ziel aussichtsreich auf dem dritten Platz, als David Donohue von der Strecke abkam und schließlich als Fünfter über die Ziellinie fuhr.

 „Dieser Sieg ist ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte unseres Teams“, sagte Hurley Haywood, einer der erfolgreichsten Sportwagenpiloten der Welt. „Wir sind mit einem Sieg in Daytona in die Saison gestartet und hatten danach sehr viel Pech. Heute hat uns keiner zugetraut, dass wir gewinnen. Umso schöner ist das Gefühl, die Saison mit diesem großartigen Erfolg zu beenden.“ Joao Barbosa, der in der Schlussphase des Rennens die Führung übernommen hatte und alle Angriffe seiner Verfolger erfolgreich abwehren konnte, war von diesem Triumph ebenfalls total überwältigt: „Vor dem Start habe ich nicht geglaubt, dass wir heute gewinnen können. Doch unser Auto lief nach jedem Boxenstopp ein bisschen besser und plötzlich steckte ich mitten im Kampf um die Spitze. Diese Chance wollte ich nutzen. Als ich in Führung ging, hätte ich heulen können vor Glück.“

Die Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) landeten im Porsche Riley von Penske Racing mit 14 Sekunden Rückstand auf ihre siegreichen Markenkollegen auf dem zwölften Platz. Eine bessere Platzierung verschenkte Timo Bernhard durch einen Frühstart nach der vorletzten Safety-Car-Phase, für den er eine Stop-and-Go-Strafe kassierte. „Das war typisch für diese Saison mit so vielen Enttäuschungen“, sagte er. „Wir hatten heute ein gut abgestimmtes Auto und Romain konnte auch in Führung gehen. Doch dann hat uns diese Strafe wieder um die Früchte unserer Arbeit gebracht.“

In der GT-Klasse gingen Dirk Werner und Leh Keen im Kampf um die letzten Punkte für den Titelgewinn kein Risiko ein. Mit konstant starken Leistungen und vier Siegen sowie zwei Podiumsplätzen hatten sie einen souveränen Punktevorsprung herausgefahren – jetzt reichte ihnen in Miami ein weiterer dritter Platz, um sich ihre erste gemeinsame Meisterschaft zu sichern.

 „Vor dem Start war ich, ehrlich gesagt, sehr nervös. Du kannst schließlich nie wissen, was in so einem langen Rennen alles passiert“, sagte Dirk Werner. „Es ging dann auch von Anfang an hart zur Sache und man musste schon hundertprozentig konzentriert sein, um gut durchzukommen.“ Leh Keen ergänzte: „Als ich das Auto übernahm, hatten sich die Gemüter schon wieder beruhigt. Die Jungs an der Spitze hatten sich etwas abgesetzt und ich wollte nicht zu viel riskieren, um die Meisterschaft nicht aufs Spiel zu setzen. Denn alle in unserem Team haben diesen Titel verdient, und das macht uns sehr stolz.“{mospagebreak}

12. von 12 Rennen der Grand-Am Series in Miami, FL

Rennergebnis

1. Barbosa/Haywood (P/USA), Porsche Riley (DP), 100 Runden

2. Pruett/Rojas (USA/MEX), Lexus Riley (DP), 100

3. Negri/Patterson (USA/USA), Ford Riley (DP), 100

4. Gurney/Fogarty (USA/USA), Pontiac Riley (DP), 100

5. Donohue/Law (USA/USA), Porsche Riley (DP), 100

6. Bouchut/Tucker (F/USA), BMW Riley (DP), 100

7. Angelelli/Friselle (I/USA), Ford Dallara (DP), 100

8. Dalziel/Lester (USA/USA), BMW Riley (DP), 100

9. Friselle/Wilkins (USA/CAN), Ford Riley (DP), 100

10. Taylor/Taylor (USA/USA), Chevrolet Riley (DP), 100

Ergebnis GT-Klasse

1. Edwards/Collins (USA/USA), Pontiac GXP.R, 97 Runden

2. Davis/Liddell (USA/GB), Pontiac GXP.R, 97

3. Werner/Keen (D/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 97

4. Lally/Pumpelly (USA/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 97

5. Ham/Tremblay (USA/USA), Mazda RX-8, 97

6. Cameron/DiLeo (USA/USA), Mazda RX-8, 96

Punktestände

Fahrer Klasse DP

1. Alex Gurney, Jon Fogarty, Pontiac, 337 Punkte

2. Scott Pruett, Memo Rojas, Lexus, 331

3. Brian Friselle, Max Angelelli, Ford, 325

4. Timo Bernhard, Romain Dumas, Porsche, 295

5. David Donohue, Darren Law, Porsche, 282

Burt Friselle, Mark Wilkins, Ford, 282

6. Michael Valiante, Ford, 279

Hersteller Klasse DP

1. Ford, 386 Punkte

2. Porsche, 344

3. Pontiac, 343

4. Lexus, 331

Fahrer Klasse GT

1. Dirk Werner, Leh Keen, Porsche, 359 Punkte

2. Kelly Collins, Pontiac, 334

3. Andrew Davis, Pontiac, 317

4. Paul Edwards, Pontiac, 308

5. Andy Lally, Porsche, 304

6. Sylvain Tremblay, Nick Ham, Mazda, 301

Hersteller Klasse GT

1. Porsche, 385 Punkte

2. Pontiac, 367

3. Mazda, 357{mospagebreak}

Daten und Fakten

Das ist die Grand-Am Series

In der Grand American Rolex Sports Car Series werden 2009 zwölf Rennen in den USA und Kanada gefahren. Traditioneller Saisonhöhepunkt sind die 24 Stunden von Daytona. Die meisten Rennen gehen über die Distanz von 250 Meilen. Das Starterfeld bilden zwei Fahrzeugklassen: Daytona Prototypen und GT-Fahrzeuge. Sie starten mit einer Ausnahme zusammen, werden aber getrennt gewertet.

Daytona Prototypen (DP): Die Chassis der Fahrzeuge liefern Spezialhersteller wie Riley. Aus Gründen der Chancengleichheit dürfen Automobilhersteller keine eigenen Teams einsetzen, sondern nur Motoren bereitstellen. Die Porsche-Teams Penske Racing und Brumos Racing sind mit dem Porsche 3,99-Liter-Sechszylinder und einem Riley-Chassis am Start. Der Motor leistet in der Spezifikation für Daytona Prototypen rund 510 PS. Das Mindestgewicht der Fahrzeuge beträgt 1.021 Kilogramm.

Grand Touring (GT): Die GT-Klasse entspricht aktuell etwa der FIA GT3-Kategorie. Der Porsche 911 GT3 Cup ist einer der erfolgreichsten Rennwagen in dieser Klasse. Chancengleichheit soll über die Reifengrößen, Drehzahl und Gewicht gewährleistet werden. Das Mindestgewicht beträgt zwischen 1.043 und 1.270 Kilogramm.

Die ausgeglichenen Starterfelder sorgen für abwechslungsreiche und spannende Rennen. Porsche hat die GT-Meisterschaft in neun Jahren sieben Mal gewonnen, zuletzt 2007 durch Dirk Werner im Porsche 911 GT3 Cup von Farnbacher Loles Racing, und ist damit einer der erfolgreichsten Hersteller in der Geschichte der Grand-Am Series. Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister holte 2006 den Titel in der Prototypen-Klasse.

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