Porsche in Mid-Ohio

Veröffentlicht am: 21. Juni 2009Von
Mit dem dritten Saisonsieg baute Porsche auf dem Traditionskurs von Mid-Ohio seine Meisterschaftsführung in der GT-Klasse der Grand-Am Series in den USA weiter aus.

Grand-Am Series, 6. Lauf in Mid-Ohio, USA

GT-Sieg für Porsche nach spektakulärer Aufholjagd

Stuttgart. Nach einer tollen Aufholjagd vom letzten Startplatz siegten Dirk Werner (Kissenbrück) und Leh Keen (USA) mit dem von Farnbacher Loles Racing eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup. In der Prototypen-Klasse verpassten Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) mit dem Porsche Riley von Penske Racing als Vierte nur knapp einen Podiumsplatz.

Auf dem anspruchsvollen Kurs im Mittleren Westen der USA fuhren die Porsche-Werkspiloten vom Start bis ins Ziel in der Spitzengruppe. Romain Dumas ging mit dem Porsche Riley mit der Startnummer 12 von der sechsten Startposition ins Rennen und nutzte eine frühe Gelbphase, um auf den dritten Platz vorzufahren. Eine Schrecksekunde hatte nach dem Fahrerwechsel Timo Bernhard zu überstehen, als er in der 50. Runde im Kampf um den zweiten Platz kurz neben der Strecke war und auf Rang zwölf zurückfiel. Nach 67 Runden war er dann aber doch Zweiter, lag aussichtsreich nur 1,7 Sekunden hinter dem Spitzenreiter. Doch in der Schlussphase des spannenden Rennens mit vielen Positionswechseln musste er erneut der per Reglement reduzierten Motordrehzahl des Porsche Riley Tribut zollen. Mit seinem vierten Platz holte er gleichwohl wichtige Punkte im Kampf um den Meistertitel, in dem die Spitze nach der ersten Saisonhälfte weiterhin sehr eng zusammenliegt.

 „Das ist ein gutes Resultat für Porsche und Penske, auch wenn es natürlich schon etwas entmutigend ist zu sehen, wie uns die anderen auf den Geraden davonziehen“, sagte Timo Bernhard. „Da fehlt uns wegen des Reglements einfach die Power und wir können nichts machen. Den Zuschauern haben wir eine gute Show geboten, was sicherlich auch wichtig ist, aber eben nicht unser erstes Ziel. Wir wollen Rennen gewinnen.“ Romain Dumas meinte: „Wir hatten eine tolle Abstimmung ausgetüftelt und unsere Strategie hat auch gut funktioniert. Aber es hilft nichts – aufgrund des Handikaps der reduzierten Drehzahl darf unser Porsche-Motor sein eigentliches Potenzial nicht ausspielen und wir können auf den Geraden mit den anderen einfach nicht mithalten. Schade, dass es nicht wenigstens fürs Podium gereicht hat.“

Auch die zwei Porsche Riley von Brumos Racing setzten sich erneut gut in Szene. Darren Law (USA), der sich das Cockpit der Startnummer 58 wieder mit David Donohue (USA) teilte, übernahm in der Anfangsphase des Rennens sogar die Führung. Doch am Ende mussten sich die Sieger des 24-Stunden-Rennens in Daytona mit dem zehnten Platz begnügen. Besser machten es ihre Teamkollegen Joao Barbosa (Portugal) und JC France (USA), die mit dem zweiten Brumos-Porsche (Nummer 59) nach einer starken Leistung als Fünfte ins Ziel kamen.

 „Das war wie ein Sprintrennen, in jeder Runde war was los, jeder hat gekämpft so gut er konnte“, sagte Joao Barbosa. Darren Law lobte sein Auto und sein Team: „Wir haben durch das Handikapreglement zwar nicht die Motorleistung der anderen, aber das Handling unseres Autos wird von Rennen zu Rennen besser, und die Strategie hat uns in Führung gebracht. In der Schlussphase steckte David immer wieder im Verkehr fest, sonst wären wir auf jeden Fall weiter vorne gelandet.“

In der GT-Klasse setzten Dirk Werner und Leh Keen die Erfolgsserie von Porsche auch in Mid-Ohio fort. Mit ihrem von Farnbacher Loles Racing eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup holten sie ihren dritten Saisonsieg – dank einer spektakulären Aufholjagd vom letzten Startplatz, auf den sie nach ihrer Bestzeit im Qualifying von den Sportkommissaren wegen eines angeblichen Regelverstoßes verbannt worden waren. Doch nach 24 Runden war Leh Keen schon wieder Dritter, nach 38 Runden lag er in Führung. Und Dirk Werner fuhr das Rennen sicher nach Hause. Mit diesem erneuten Erfolg nach Millville und Watkins Glen bauten sie ihren Vorsprung in der Meisterschaft weiter aus. Bis kurz vor dem Ziel sah es sogar nach einem Doppelsieg von Porsche aus. Doch in der vorletzten Runde fiel der zweite 911 GT3 Cup von Farnbacher Loles Racing, der von Dominik Farnbacher (Nürnberg) und Eric Lux (USA) gefahren wurde, noch zurück und kam schließlich auf dem siebten Platz ins Ziel.

 „Vom letzten Startplatz zu gewinnen, das ist echt cool“, sagte Leh Keen. „Natürlich war das unser Ziel, aber ehrlich gesagt, wir wären vor dem Rennen auch mit einem Podiumsplatz zufrieden gewesen, um unsere Tabellenführung zu verteidigen. Das ist ein toller Erfolg. Obwohl ich so schnell wie möglich nach vorne wollte, habe ich versucht, auf meine Reifen aufzupassen und mich aus allen Rangeleien herauszuhalten. Das hat gut geklappt.“ Für seine sehenswerte Aufholjagd gab’s auch vom Teamkollegen Dirk Werner ein dickes Lob: „Das war eine starke Leistung von Leh, wie er das Auto nach vorne gebracht hat. Ich musste es nur noch sicher ins Ziel bringen. Ich weiß gar nicht, wie wir den Jungs von Farnbacher Loles danken sollen – am besten vielleicht mit einem Sieg im nächsten Rennen.“

Der 7. Lauf der Grand-Am Series findet am 4. Juli in Daytona im US-Bundesstaat Florida statt.{mospagebreak}

Statistik: 6. von 12 Rennen der Grand-Am Series

Rennergebnis

1. Pruett/Rojas (USA/MEX), Lexus Riley (DP), 111 Runden

2. Jonsson/Zonta (USA/BRA), Ford Lola (DP), 111

3. Gurney/Fogarty (USA/USA), Pontiac Riley (DP), 111

4. Bernhard/Dumas (D/F), Porsche Riley (DP), 111

5. Barbosa/France (P/USA), Porsche Riley (DP), 111

6. Pew/Valiante (USA/CAN), Ford Riley (DP), 111

7. Friselle/Wilkins (USA/CAN), Ford Riley (DP), 111

8. Angelelli/Frisselle (MC/USA), Ford Dallara (DP), 111

9. Bouchut/Tucker (F/USA), BMW Riley (DP), 111

10. Donohue/Law (USA/USA), Porsche Riley (DP), 111

Ergebnis GT-Klasse

1. Werner/Keen (D/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 106 Runden

2. Liddell/Davis (GB/USA), Pontiac GXP-R, 106

3. Collins/Edwards (USA/USA), Pontiac GXP-R, 106

4. Cameron/Sutherland (USA/USA), Mazda RX-8, 106

5. Assentato/Segal (USA/USA), Mazda RX-8, 106

6. Foster/Dempsey (USA/USA), Mazda RX 8, 106

Punktestände

Fahrer Klasse DP

1. Scott Pruett, Memo Rojas, Lexus, 175 Punkte

2. Alex Gurney, Jon Fogarty, Pontiac, 164

3. Brian Friselle, Max Angelelli, Ford, 163

4. Timo Bernhard, Romain Dumas, Porsche, 162

5. David Donohue, Darren Law, Porsche, 148

Hersteller Klasse DP

1. Ford, 189 Punkte

2. Lexus, 175

3. Porsche, 173

Fahrer Klasse GT

1. Dirk Werner, Leh Keen, Porsche, 186 Punkte

2. Paul Edwards, Kelly Collins, Pontiac, 170

3. Robin Liddell, Andrew Davis, Pontiac, 166

4. Spencer Pumpelly, Porsche, 160

5. Eric Lux, Porsche, 159

Hersteller Klasse GT

1. Porsche, 198 Punkte

2. Pontiac, 185

3. Mazda, 167

Vielleicht ist das auch interessant