Motor siegt – Auto nicht

Veröffentlicht am: 27. April 2009Von
So könnte man zurzeit die Ergebnisse bei Mercedes auf den Punkt bringen. Es läuft einfach nicht rund bei den deutschen Topp-Teams – und ein Ende ist nicht abzusehen.

Button im Brawn Mercedes siegt

Vodafone McLaren Mercedes Fahrer Lewis Hamilton belegte beim Grand Prix von Bahrain den vierten Platz. Nach 57 Runden (308,238 km) fuhr er 22 Sekunden hinter Sieger Jenson Button im Brawn Mercedes ins Ziel, der im vierten Saisonrennen seinen dritten Erfolg erzielte. Für Mercedes-Benz war es der 70. Sieg seit 1954. Heikki Kovalainen im Vodafone McLaren Mercedes wurde Zwölfter. Nach vier von 17 Läufen zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2009 führt Button in der Fahrerwertung mit 31 Punkten vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello mit 19 Zählern. Lewis ist Siebter mit neun Punkten.

Der Start: Lewis und Heikki nahmen das Rennen von den Plätzen fünf und elf auf. Lewis begann mit der weicheren Reifenmischung (option), Heikki startete mit dem härteren Reifen (prime). Lewis überholte zwei Autos und bog als Dritter hinter den Toyota von Timo Glock und Jarno Trulli in die erste Kurve. Heikki fiel auf Platz 17 zurück. Eingangs der zweiten Runde wurde Lewis von WM-Spitzenreiter Jenson Button überholt und war Vierter.

  • Das Rennen, Runde 12: Nach den Boxenstopps von Glock und Trulli fuhr Lewis an zweiter Position hinter Button. Heikki legte seinen ersten Routinehalt ein (8,1 Sekunden), wechselte auf die weicheren Reifen und fiel auf Platz 17 zurück.
  • Runde 15: Lewis kam als Zweiter an die Box, ließ erneut die weicheren Reifen montieren und fuhr nach 7,6 Sekunden als Siebter wieder auf die Strecke.
  • Runde 23: Nach den jeweils ersten Boxenstopps aller Fahrer war Lewis Vierter, 9,7 Sekunden hinter Spitzenreiter Button. Heikki fuhr an 15. Position.
  • Runde 37: Lewis kam wie Button und Trulli zum zweiten Boxenstopp herein. Lewis wechselte auf die härteren Reifen und fuhr nach 8,0 Sekunden wieder auf die Strecke. Heikki legte seinen zweiten Routinehalt einen Umlauf später ein (8,2 Sekunden) und blieb beim weicheren Reifen.
  • Runde 39: Lewis war Sechster, Heikki fuhr an 16. Stelle.
  • Runde 48: Nach den Boxenstopps von Kimi Räikkönen (Ferrari) in Runde 44 sowie Rubens Barrichello (Brawn Mercedes) in Runde 47 verbesserte sich Lewis auf Platz vier. Heikki war Zwölfter.
  • Ziel (Runde 57): Lewis wurde Vierter, das bislang beste Saisonergebnis für Vodafone McLaren Mercedes. Heikki wurde Zwölfter. Button holte seinen dritten Saisonsieg. Mit Barrichello auf Platz fünf kamen drei Autos mit dem Mercedes-Benz Formel-1-Motor FO 108W unter den Top Fünf ins Ziel.

Lewis Hamilton: „Mein Start war gut, doch leider konnte ich den dritten Platz nicht halten. Jenson war in den Kurven einfach schneller. Doch ich freue mich über den vierten Platz. Es war schwer, an den anderen dran zu bleiben, denn die Toyota, Red Bull und Brawn Mercedes waren besonders in den Hochgeschwindigkeitskurven deutlich schneller. Unser Team machte heute einen ermutigenden Schritt und wir müssen weiter am Auto arbeiten. Noch kämpfen wir nicht um die Spitze, wir sammeln Punkte. In Barcelona wird der Abstand wieder größer, denn dort braucht man viel Abtrieb. Da wird es schwer werden, wieder unter die ersten Fünf zu kommen.“

Heikki Kovalainen: „Ich startete schlecht. Die härteren Reifen waren die falsche Wahl, denn sie hatten nicht genug Grip und bauten rasch ab. Zudem vibrierten sie ohne ersichtlichen Grund. Nach meinem ersten Boxenstopp lief es besser, aber es war bereits zu spät, um nach vorne zu kommen. Mein Speed war nicht besonders gut. Wir werden den Grund dafür analysieren und hart arbeiten, um uns zum nächsten Rennen in Barcelona zu steigern.“

Norbert Haug: „Das war hier in Bahrain ein Schritt nach vorne. Das Streckenlayout bei einem der Heimrennen von Vodafone McLaren Mercedes und Lewis‘ fahrerisches Können trugen ebenso zu diesem Ergebnis bei wie unser KERS Hybrid, das hier für rund eine halbe Sekunde pro Runde gut ist. Heikkis Rennen – er war als Elfter hoffnungsvoll gestartet – war im Verkehrsstau der ersten Runde, aus der er als 17. zurückkam, praktisch gelaufen. Jeder im Team ist sich bewusst, dass wir den MP4-24 weiter dramatisch verbessern müssen, um an die Spitze des Feldes zurückzukehren. Glückwunsch an Brawn GP zum dritten Sieg im vierten Rennen ‚powered by Mercedes-Benz‘. Wieder halfen unsere Motorenkollegen mit, dass der Kunde König ist und dies ist ein sehr gutes Gefühl für jeden bei Mercedes-Benz HighPerformanceEngines in Brixworth genauso wie in Stuttgart. Gut gemacht!“

Aus der BMW-WELT »{mospagebreak}

Aus der BMW-Welt

Der Große Preis von Bahrain lief für das BMW Sauber F1 Team noch schlechter als das Rennen in China. Nachdem die Fahrer ohnehin schon sehr bescheidene Startplätze hatten, fanden sie sich nach Kollisionen in der ersten Kurve am Ende des Feldes wieder. Robert Kubica wurde 18., Nick Heidfeld 19.

Das Team erwartet nun das Update des F1.09 für den Großen Preis von Spanien.     

Robert Kubica: 18. BMW Sauber F1.09-05 / BMW P86/9 (KERS) Schnellste Runde: 1.35,706 min in Rd. 50 (13. insgesamt) „Mein Rennen war schon nach der ersten Kurve gelaufen. Ich war zwischen Nick und einem anderen Auto, wir haben uns berührt, und ich habe meinen Frontflügel zerstört. Danach lief die Kommunikation mit der Boxencrew nicht rund. Ich wollte direkt zum Boxenstopp, konnte aber erst eine Runde später rein fahren. Anschließend war das Rennen sehr schwierig, denn ich hatte einen langen Stint in einem schweren Auto auf den härteren Reifen. Wir waren viel zu langsam. Ich hoffe, dass wir in Barcelona einen großen Schritt machen werden.” 

Nick Heidfeld: 19. BMW Sauber F1.09-04 / BMW P86/9 (KERS) Schnellste Runde: 1.35,924 min in Rd. 52 (16. insgesamt) „Das Ergebnis ist eine Katastrophe, auch wenn wir nicht gerade vom Glück verfolgt waren mit der Kollision in der ersten Kurve. Erst dachte ich, die Aufhängung sei gebrochen, aber wenigstens konnte ich mit einer neuen Fahrzeugnase weiterfahren. Die erste Rennhälfte mit den härteren Reifen war schwierig, die weichere Mischung hat es ein bisschen leichter gemacht. Wie auch immer: Es ist ein weiteres Rennen zum Vergessen, und wir hoffen alle auf Verbesserungen in Barcelona.“   

Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Wir haben gewusst, dass dies erneut ein ganz schwieriges Wochenende werden würde. Klar war auch, dass die Gefahr einer Kollision umso größer wird, je weiter hinten man steht. Hier waren unsere beiden Fahrer prompt früh von Kollisionen betroffen, wodurch das Rennen praktisch gelaufen war. Wir haben beide nach den fälligen Reparaturstopps mit viel Benzin und harten Reifen auf die Strecke geschickt, weil die einzige Chance, ins Rennen zurückzukehren, bei einer Safety-Car-Phase bestanden hätte. Aber selbst in diesem Fall wären keine Platzierungen in den Punkterängen möglich gewesen. Wir konzentrieren uns nun auf das Rennen in Barcelona, wo wir ein Aero-Entwicklungspaket an den Start bringen werden.“

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