DTM: Mercedes ist startklar

Veröffentlicht am: 18. April 2009Von
Die neue Saison kann beginnen. Mercedes wird mit acht Fahrzeugen am Start sein. Eine Überraschung ist sicher, dass der in der letzten Saison glücklose Ralf Schumacher in einem neuen Mercedes-DTM unterwegs sein wird.

Mercedes DTM-Achter komplett

Mit der 2009er AMG Mercedes C-Klasse am Start: Gary Paffett (28, Salzgitter AMG Mercedes C-Klasse), DTM-Champion 2005 und Formel-1-Testfahrer bei Vodafone McLaren Mercedes; Paul Di Resta (22, AMG Mercedes C-Klasse), Meister der Formel 3 Euro Serie 2006 und DTM-Vizemeister 2008; Ralf Schumacher (33, Trilux AMG Mercedes C-Klasse), bis heute zweiterfolgreichster deutscher Formel-1-Fahrer mit sechs Grand-Prix-Siegen sowie Bruno Spengler (25, Mercedes-Benz Bank AMG C-Klasse), DTM-Vizemeister 2006 und 2007.

Susie Stoddart (26, TV-Spielfilm AMG Mercedes C-Klasse); Jamie Green (26, Junge Sterne AMG Mercedes C-Klasse), Meister der Formel 3 Euro Serie 2004, Mathias Lauda (28, AMG Mercedes C-Klasse) und Maro Engel (23, GQ AMG Mercedes C-Klasse) fahren mit C-Klassen des letztjährigen Jahrgangs.

Die Gespräche mit Bruno Senna nach seinem DTM-Test in Hockenheim dauerten bis gestern an. Bruno hat sich dann letztlich aber entschieden, sich ganz auf seine Chancen in der Formel 1 zu konzentrieren, was Mercedes-Benz Motorsport natürlich akzeptiert.»{mospagebreak}

Eine Fahrerin und sieben Fahrer

Eine Fahrerin und sieben Fahrer werden in der DTM 2009 mit der AMG Mercedes C-Klasse an den Start gehen. Der Mercedes-Benz DTM-Achter im Kurzportrait:

Susie Stoddart (26/Schottland): „Ich freue mich auf die neue Saison und will mehr als ein bunter Farbklecks im Feld sein.“

Die Schottin brachte es 2003 und 2004 bis in die Endrunde des renommierten McLaren Autosport BRDC Young Driver of the Year Award. Über die Britische Formel-3-Meisterschaft 2005 kam sie vor drei Jahren in die DTM und verschaffte sich gleich im ersten Rennen Respekt: Platz zehn beim Saisonauftakt in Hockenheim. Zehnte Plätze in Mugello 2007 und auf dem Norisring 2008 waren ihre bislang besten Resultate.

Gary Paffett (28/England): „Ich liebe die DTM und freue mich, neben meiner Formel-1-Testarbeit bei Vodafone McLaren Mercedes in meiner Lieblings-Rennserie wieder mit einem aktuellen Auto fahren zu können. Ich weiß, dass dies Verpflichtung ist und am besten mir gelingt erneut, was bereits 2005 gelang.“

Nach einem Jahr DTM-Pause gewann Gary Paffett, DTM-Champion 2005,  in Oschersleben 2007 gleich sein zweites Rennen. Es war der erste Sieg in der DTM mit einem Jahreswagen und der zehnte insgesamt für Gary Paffett. 2008 kam der Engländer auf Platz neun der Gesamtwertung und war bester Jahreswagenfahrer. Jetzt startet er wieder mit einer aktuellen AMG Mercedes C-Klasse. Gary Paffett wurde 1999 mit dem McLaren Autosport BRDC Young Driver of the Year Award ausgezeichnet. 2002 gewann er die Deutsche Formel-3-Meisterschaft. Nach seinem DTM-Titelgewinn 2005 wurde er als Testfahrer bei McLaren Mercedes verpflichtet und ist dies mittlerweile im vierten Jahr.

Paul Di Resta (22/Schottland): „Vizemeister ist schön, nur ein Platz ist noch schöner und ich strenge mich an, diesen 2009 zu belegen.“

Di Resta wurde 2006 mit fünf Siegen in 20 Rennen Meister der Formel 3 Euro Serie, wie Jamie Green 2004 und und der amtierende Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton 2005 im Team ASM. Am 22. April 2007 debütierte der Schotte mit dem fünften Platz in Hockenheim in der DTM und beendete seine Premiertensaison auf Rang fünf in der Meisterschaft. 2008 fuhr Paul Di Resta mit der aktuellen C-Klasse und wurde Vizemeister, vier Punkte hinter Champion Timo Scheider. Di Resta ist der Cousin des früheren Mercedes-Benz DTM-Fahrers Dario Franchitti, Sieger der 500 Meilen von Indianapolis 2007, Meister der US Indy Racing League 2007 sowie Sieger der 24 Stunden von Daytona 2008. Di Resta profitierte und profilierte sich schon früh in der Mercedes-Nachwuchsförderung. Als 14-Jähriger war er bereits 2000 und dann 2001 Titelgewinner der McLaren Mercedes „Champions of the Future“ Kartserie. 2004 gewann er den McLaren Autosport BRDC Young Driver of the Year Award und wurde Mercedes-Benz Junior.

Ralf Schumacher (33/Deutschland): „Als von Mercedes-Benz das Angebot kam, in der DTM-Saison 2009 eine aktuelle C-Klasse zu fahren, da konnte ich nicht nein sagen. Ich habe mich in der letzten Saison so wohl gefühlt wie noch nie – ich hatte viel Spaß. Umso mehr freue ich mich, jetzt meinen Lernprozess in der DTM fortsetzen zu können. Jetzt habe ich zumindest theoretisch die Chance, um Podestplätze, vielleicht sogar Siege zu fahren. Wie das in der Praxis aussieht, müssen wir erst mal abwarten. Ziel 2009 sind ganz klar erst mal Punkteränge und von meinen drei Teamkollegen, die auch mit der 2009er AMG Mercedes C-Klasse an den Start gehen, zu lernen und mich auf deren Niveau zu bewegen. Ich werde mein Bestes geben, um die Ziele zu erreichen. Wenn mehr geht – umso besser.“

Von 1997 bis 2007 startete Ralf in 180 Grand Prix, gewann davon sechs und ging sechsmal von der Pole Position ins Rennen. Er fuhr acht schnellste Rennrunden und sammelte insgesamt 329 WM-Punkte. 2001 und 2002 wurde er mit Williams BMW jeweils Vierter der Fahrer-Weltmeisterschaft. Beim Grand Prix von Brasilien am 21. Oktober 2007 beendete er auf Toyota seine Formel-1-Karriere. Seinen ersten DTM-Punkt holte Ralf Schumacher mit dem achten Platz bei extremen Witterungsbedingungen auf dem Nürburgring. Dort ging er als Siebter ins Rennen, sein bestes Qualifying-Resultat. In Barcelona wurde er Siebter, sein bestes Rennergebnis der Saison.

Bruno Spengler (25/Kanada): „Der fünfte Platz in der Gesamtwertung 2008 war nach meinen zwei Vizemeisterschaften in den beiden Vorjahren nicht mein Planziel. Aber mich motiviert das nur noch stärker, in diesem Jahr von Anfang an ganz vorne dabei zu sein.“

Spengler stieg nach einem Lehrjahr 2005 bei Persson-Motorsport in das HWA-Werksteam auf. Bei seinem ersten DTM-Sieg auf dem Norisring 2006 war er mit 22 Jahren und 334 Tagen einer der jüngsten Sieger der DTM-Geschichte. Im gleichen Jahr wurde er Vizemeister, ein Jahr später wiederholte er diesen Erfolg. 2008 war der zweite Platz auf dem Norisring sein bestes Einzelresultat, in der Gesamtwertung belegte Bruno Spengler Platz fünf.

Maro Engel (23/Deutschland): „Die vergangene DTM-Saison war eine ganz neue Erfahrung für mich. In meinem zweiten DTM-Jahr will ich die Chance, die mir Mercedes gibt, nutzen und die ersten Punkte holen.“

Der gebürtige Münchener fuhr nach fünf Jahren im Kartsport im Alter von 15 Jahren sein erstes Autorennen (2001) und belegte im Formel BMW Junior Cup mit drei Siegen den dritten Platz. Mit 18 Jahren kam er 2003 in die Formel 3, fuhr 2005 fünf Rennen der Italienischen Formel-3000-Meisterschaft und wechselte im Jahr darauf in die Britische Formel-3-Meisterschaft. Mit einem Dallara Mercedes des Teams Carlin Motorsport wurde er 2007 mit drei Siegen Vizemeister. Sein erstes DTM-Rennen absolvierte er am 13. April 2008 in Hockenheim als Teamkollege von Ralf Schumacher. Engels bestes Ergebnis war der neunte  Platz im Juni 2008 auf dem Norisring.

Jamie Green (26/England): „Die DTM ist in meinen Augen die beste Tourenwagenserie. Hier wird hart um jeden Meter und jede Zehntelsekunde gekämpft. Das gefällt nicht nur mir, sondern auch den Zuschauern und von denen gibt es glücklicherweise sehr viele.“

Schon seit elf Jahren ist der 26-Jährige mit Mercedes-Benz verbunden. 1997 wurde er nach zwei Siegen Zweiter in der Kartserie "Champions of the Future", die Teil des Nachwuchsförderprogramms der Formel-1-Partner McLaren und Mercedes-Benz war. 2004 wurde er mit sieben Siegen in 20 Rennen Meister der Formel 3 Euro Serie im Dallara Mercedes des Teams ASM; in diesem Team sicherte sich 2005 auch Lewis Hamilton den Titelgewinn in dieser Meisterschaft. In 42 DTM-Rennen seit 2005 gewann Jamie Green vier Mal, holte sechs Pole Positions und sieben schnellste Rennrunden.

Mathias Lauda (28/Österreich): „Ich freue mich sehr, 2009 wieder dabei zu sein. Ich habe mir einiges vorgenommen.“

Nur vier Jahre nach seinem ersten Rennen überhaupt startete Mathias Lauda, Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda, mit einer 2004er AMG Mercedes C-Klasse des Persson-Teams in der DTM. Mit weniger Anlauf hat es noch kein Fahrer in die DTM geschafft. Laudas bestes Ergebnis war der sechste Platz im September 2007 in Barcelona; hier holte er zum zweiten Mal Punkte, nachdem er bereits auf dem Lausitzring Platz sieben belegt hatte. 2008 kam er auf dem Norisring auf den achten Platz.

Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef: "Wir sind in Stuttgart enorm stolz, dass wir unsere Sponsoreinnahmen für die neue Saison trotz wirtschaftlich widrigen Voraussetzungen erneut sehr deutlich gesteigert haben. Dies spricht für die Auftrittsbühne DTM. Wir haben uns gleichzeitig über Winter einem rigiden Effizienz- und Kostensenkungsprogramm unterzogen. Ich will mich an dieser Stelle bei unserer ganzen Mannschaft – ob Fahrer, Techniker, Mechaniker, Organisator, Presse-, Controlling- oder Marketingkollegin oder -kollege – für den Einsatz, der dies möglich gemacht hat, bedanken. Wir alle freuen uns jetzt auf die neue Saison und wollen mit unserem Fahrerkader und der C-Klasse für spannende Rennen sorgen."♦

 

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