A4: (6) Fahrwerk

Veröffentlicht am: 1. September 2007Von
Das Dynamikfahrwerk des neuen A4 vereint sportliche Präzision mit hoher Stabilität und überlegener Souveränität. Es wurde von Grund auf neu entwickelt. Zahlreiche Aluminium-Komponenten senken die ungefederten Massen. Zwei neuartige Technologien machen das Fahrerlebnis noch faszinierender – die adaptive Dämpferreglung und die Audi Dynamiklenkung.

Die Audi Dynamiklenkung verändert ihre Übersetzung je nach gefahrener Geschwindigkeit und stabilisiert den neuen A4 im Grenzbereich durch blitz­schnelle kleine Lenkeingriffe. Die Dämpferregelung erzielt einen optimalen Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn, wodurch in fast jeder Situation mehr Sicherheit und Dynamik erreicht. So vereint sie sportlichen Fahrspaß mit maximaler Fahrsicherheit.

Der Platztausch zwischen Differenzial und Kupplung sorgt dafür, dass die Vorderachse um 154 mm nach vorne wandern konnte. Diese Lösung bringt eine ideale Verteilung der Gewichte mit sich, die von der in den Kofferraum verlegten Batterie unterstützt wird.

Schon im Stand vermittelt der A4 mit seiner breiten Spur – 1.564 mm vorne, 1.551 mm hinten – den Eindruck kraftvoller Dynamik. Wer ihn fährt, erlebt ihn als sportlichste Limousine der Mittelklasse – als Auto, das sich agil, spielerisch leicht und dabei stets sicher bewegen lässt. Mit nahezu neutralem Einlenk­verhalten durchfährt der neue A4 Kurven mit hohem Tempo.

Starker Träger – schneller Kraftaufbau

An der Vorderachse sind das Schwenklager und die jeweils fünf Lenker pro Rad aus Aluminium gefertigt. Im Vorderwagen des A4 befindet sich ein Träger für den Motor und die Radaufhängungen, der ebenfalls aus Aluminium besteht und starr mit der Karosserie verschraubt ist.

Das Lenkgetriebe ist weit vorne und tief platziert – so werden die Lenkkräfte über die Spurstangen direkt in die Räder eingeleitet. Die Zahnstangenlenkung vermittelt ein differenziertes, feines Feedback von der Straße, überträgt jedoch praktisch keine Störkräfte. Mit einer Übersetzung von 16,1:1 ist sie sportlich-direkt ausgelegt, ohne nervös zu wirken. Ihre geregelte Pumpe wälzt nur so viel Servoflüssigkeit um, wie nötig – damit senkt sie den Verbrauch um etwa 0,1 Liter/100 km. Die V6-Motorisierungen rollen serienmäßig mit der Geschwindigkeits-geregelten Servolenkung vom Band.

Bei der Konstruktion der Hinterachse orientierten sich die Entwickler am spur­gesteuerten Trapezlenker-Prinzip aus den großen Baureihen A6 und A8, das eine kompakte Bauweise mit sportlichem Handling und hohem Komfort vereint.

Vier Gummilager verbinden den stählernen Achsträger in Leichtbauweise mit der Karosserie; sie sind für dynamisches Handling in Querrichtung sehr steif, für sanftes Federn in Hoch- und Längsrichtung jedoch weich ausgelegt. Die Trapez­lenker, die Radträger, die oben liegenden Querlenker und die Spurstangen bestehen aus Aluminium. Die bereits bewähre getrennte Anordnung der Federn und Dämpfer und insbesondere die neue direkte Anbindung der Federn am Radträger sorgen für sensibles Ansprechverhalten.

Der neue A4 rollt in den Versionen bis 105 kW (143 PS) auf Stahlrädern mit Radvollblende und Reifenformat 205/60 R16. Über 105 kW (143 PS) rollt er auf eleganten Leichtmetallrädern mit Reifen 225/55 R16 an den Start. Optional sind 18-Zoll-Räder mit Reifen der Größe 245/40 sowie 19-Zöller von der quattro GmbH zu bekommen. Die Räder der Dimension 8 J x 17 sind auch mit Notlauf­reifen erhältlich. Bei den V6-Motoren ist eine Reifendruckkontrollanzeige Serie, die besonders zuverlässig und genau arbeitet.

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Kraftvolle Stopper – die Bremsanlage

Hinter den großen Rädern sitzen starke Bremsen mit 314 mm Durchmesser vorne und 300 mm hinten, die vorderen Scheiben sind innenbelüftet. Die neu entwickelten High-Performance-Beläge wuchsen um 20 Prozent in der Fläche. Bei den V6 messen die Scheiben an der Vorderachse 320 mm, ihre Bremssättel bestehen in Verbundbauweise aus Sphäroguss und Aluminium. In allen A4 fühlt sich das Pedal straff und präzise an, dank der exakten Rückmeldung kann der Fahrer die Bremse mit niedriger Bedienkraft perfekt dosieren.

Auch das Stabilisierungssystem ESP der neuesten Generation trägt zum komfortablen Bremsgefühl bei. Seine neuen Hydraulikventile bauen den Druck besonders exakt auf, die Regelarbeit läuft frei von Ruckeln ab. Bei Geschwindig­keiten unter 70 km/h kann der Fahrer die Teilfunktion der Antischlupfregelung durch einen kurzen Tastendruck abschalten; das Durchdrehen der Räder, das dadurch möglich wird, kann beim Fahren auf Schnee hilfreich sein.

Das ESP wurde im neuen A4 um eine Reihe von Zusatzfunktionen erweitert – es kann einen schlingernden Anhänger stabilisieren, bei Nässe die Scheiben trocken­bremsen oder bei einer Notbremsung die Warnblinkleuchten aktivieren.

Audi drive select – bis zu vier Autos in einem

Besonders dynamische A4-Fahrer können zwischen zwei Sportfahrwerken wählen oder sich für eine innovative Technologie entscheiden – das innovative System Audi drive select. Es steht in unterschiedlichen Ausbaustufen zur Wahl. Je nach Umfang bezieht es verschiedene Technikkomponenten ein – es beeinflusst die Gasannahme des Motors, die Schaltpunkte der Automatikgetriebe, die Servo­unterstützung, die Übersetzung der Lenkung und die Arbeitsweise der ebenfalls neuen elektronisch regelbaren Stoßdämpfer.

Der Fahrer kann über Tasten in der Mittelkonsole entscheiden, ob diese Systeme im Modus comfort, auto oder dynamic arbeiten sollen. Wenn der A4 das Bedien­system MMI an Bord hat, steht ein vierter Modus „Individual“ zur Verfügung – er ermöglicht ein individuelles Profil aus 24 Einstellmöglichkeiten zusammen­zustellen. Mit Audi drive select ist der neue A4 bis zu vier Autos in einem. Diese Bandbreite an Fahrspaß, Dynamik und Komfort ist in der Mittelklasse beispiellos.

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Schnell wie ein Rallyeprofi – die Audi Dynamiklenkung

Eine weitere bahnbrechende Technologie im neuen A4 ist die Audi Dynamik­lenkung. Ihr Herzstück ist ein Überlagerungsgetriebe, das seine Übersetzung in Abhängigkeit von Geschwindigkeit und der gewählten Einstellung durch Audi drive select variieren kann. Dieses so genannte Wellgetriebe (harmonic drive) baut extrem kompakt und leicht, es arbeitet sowohl spielfrei als auch präzise. Es stammt aus der Robotik und der Raumfahrt und hat, in Expeditionsfahrzeuge eingebaut, bereits den Mond und den Mars bereist.  

Die Audi Dynamiklenkung stellt bei niedrigem Tempo eine direkte Übersetzung und eine hohe Servokraft bereit. Beim Rangieren fällt das Lenken extrem leicht, zwei Umdrehungen genügen von Anschlag zu Anschlag. Mit steigender Geschwindigkeit wird die Übersetzung kontinuierlich immer indirekter, parallel dazu sinkt die Unterstützung – auf der Autobahn fördert das den ruhigen, gelassenen Geradeauslauf.

Die High-Tech-Lenkung von Audi kann noch mehr. Sie ist eng mit dem ESP vernetzt und deshalb über Fahrsituationen im Grenzbereich genau informiert. Wenn der A4 – beispielsweise nach einem abrupten Ausweichmanöver – zu übersteuern droht, lenkt sie selbsttätig mit kleinen Impulsen gegen, wie ein extrem reaktionsschneller Rallye-Pilot. Ihr blitzartiges Eingreifen macht viele Brems­impulse überflüssig, das Fahren gewinnt an Fluss und Dynamik.

Beim Untersteuern wird das System ebenfalls aktiv – es macht die Lenküber­setzung kurzfristig indirekter, so dass der Fahrer den Bereich, in dem die Reifen noch guten Kraftschluss mit der Fahrbahn haben, sehr wahrscheinlich nicht überlenkt. In der Summe ihrer Fähigkeiten stellt die Audi Dynamiklenkung eine Technologie dar, die in diesem Fahrzeugsegment Maßstäbe setzt.

Individuelle Einstellungen der Fahrwerkabstimmungen werden durch die optionale Dämpferreglung ermöglicht. Die Basis bildet ein tiefergelegtes Sport­fahrwerk. Stufenlos verstellbare, hydraulische Dämpfer regeln radindividuell die Dämpfercharakteristik. Durch den erzielten optimalen Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn in fast jeder Situation wird mehr Sicherheit und Fahrdynamik erreicht.

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