M17 0354 Porsche 1 2017 150

911 GT3 R siegt in Daytona

Veröffentlicht am: 30. Januar 2017Von
M17 0354 Porsche 1 2017 150Markenvielfalt in Daytona, beim 24h Rennen siegt Ford GT vor Porsche 911 RSR, Ferrari 488. Den vierten Rang belegte ein Chevrolet Corvette. Erfolgreiches Renndebüt für den neuen Porsche 911 RSR bei den 24 Stunden von Daytona: Mit einer fantastischen Aufholjagd in den letzten Rennstunden sicherten die Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet (Frankreich), Dirk Werner (Würzburg) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) für die Werksmannschaft Porsche GT Team den zweiten Platz in der Klasse GTLM.

 

1. Lauf, 24 Stunden von Daytona, USA

  • M17 0340

    Erster Schlagabtausch in Daytona

    IMSA WeatherTech SportsCar Championship
  • Zweiter Platz bei Renndebüt für neuen 911 RSR – Sieg für 911 GT3 R

Stuttgart. Nach 634 Runden auf dem anspruchsvollen Daytona International Speedway fehlten nur 2,988 Sekunden zum Sieg. Den feierte beim Auftaktrennen der IMSA SportsCar Championship das Porsche-Kundenteam Alegra Motorsports: Mit dem Porsche 911 GT3 R und unterstützt von Porsche-Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark) gewann es die Klasse GTD. Für Porsche war dies der 77. Klassensieg beim weltberühmten Langstreckenklassiker in Florida.

Die 55. Auflage der 24 Stunden von Daytona stellte Fahrer und Teams besonders in der Nacht zum Sonntag mit Dauerregen und ungewohnt kühlen Temperaturen vor große Herausforderungen. Das Rennen wurde immer wieder durch Safety-Car-Phasen unterbrochen, weil auf dem regenüberfluteten Daytona International Speedway viele Piloten die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und neben der Strecke landeten. Die längste der insgesamt 21 Gelbphasen hinter dem Führungsfahrzeug dauerte über zwei Stunden. Die Rennleitung hatte sich am frühen Sonntagmorgen aus Sicherheitsgründen dazu entschlossen, weil auf der Strecke zu viel Wasser stand. Über zwei Stunden – da ging selbst dem Safety Car der Sprit aus.

In den ersten Rennstunden auf dem aus zwei schnellen Steilkurven und einem engen Infield bestehenden Traditionskurs verloren die 510 PS starken und bei Porsche Motorsport in Weissach völlig neu entwickelten 911 RSR durch insgesamt sechs unplanmäßige Reifenwechsel immer wieder Zeit und Positionen. Doch nachdem das Problem mit den rechten Vorderreifen durch eine weitere Setup-Optimierung gelöst werden konnte, fanden beide 911 RSR immer besser in ihren Rhythmus. Als einsetzender Regen für noch schwierigere Bedingungen sorgte, kämpften sie sich an die Spitze der stark besetzten Klasse GTLM und absolvierten im Wechsel viele Führungsrunden auf dem 5,729 Kilometer langen Speedway. Die Sportwagenfans, die sich auch vom schlechten Wetters nicht den Spaß verderben ließen, erlebten über den gesamten Rennverlauf atemberaubende Positionskämpfe und immer wieder neue Spitzenreiter.

M17 0348

Hohe Leistungsdichte in der Klasse GTLM

M17 0349

IMSA WeatherTech SportsCar Championship, 1. Lauf, 24 Stunden von Daytona, USA

Die Leistungsdichte in der Klasse GTLM, das hat dieses Rennen gezeigt, ist enorm. Keines der Fahrzeuge der fünf in dieser Kategorie engagierten Automobilhersteller konnte sich im Verlauf des Rennens entscheidend absetzen. Als am Sonntag die Sonne aufging, lag das Feld noch so dicht zusammen wie vor der Nacht. Beide 911 RSR hatten sich mit konstant schnellen Rundenzeiten eine gute Ausgangsposition gesichert, doch ein unplanmäßiger Boxenstopp mit einer Reparatur an der vorderen rechten Radaufhängung warf die Startnummer 912 vorzeitig aus dem Rennen um eine Podiumsplatzierung. Am Ende belegten Kévin Estre (Frankreich), Laurens Vanthoor (Belgien) und Richard Lietz (Österreich) den sechsten Platz. Dafür krönte ihr Teamkollege Patrick Pilet seinen tollen letzten Stint nach einem viele Runden andauernden Vierkampf mit Ford, Ferrari und Chevrolet mit dem verdienten zweiten Platz. Damit sicherte er Porsche auch eine gute Ausgangsposition im North American Endurance Cup, für den neben Daytona noch die Langstreckenklassiker Sebring, Watkins Glen und Petit Le Mans gewertet werden.

In der Klasse GTD feierte der Porsche 911 GT3 R, ein Jahr nach seiner Rennpremiere mit dem neuen hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung, seinen ersten Sieg in Daytona. Mit einer spektakulären Aufholjagd brachte Porsche-Werksfahrer Michael Christensen den über 500 PS starken Rennwagen des Kundenteams Allegra Motorsports in der letzten Rennstunde an die Spitze und gab den Erfolg danach nicht mehr aus der Hand. Porsche hat den Kundensportrenner für die weltweiten GT3-Serien auf Basis des Seriensportwagens 911 GT3 RS konstruiert. Nach dem Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Dubai am 14. Januar hat der 911 GT3 R jetzt auch das zweite große Langstreckenrennen der Saison gewonnen.

Der zweite Lauf der IMSA SportsCar Championship ist am 18. März das Zwölfstundenrennen in Sebring im US-Bundesstaat Florida.

M17 0351

Stimmen zum Rennen

M17 0354

Am 18. März geht in Sebring im US-Bundesstaat Florida weiter

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef: „Das war ein unglaubliches Rennen und ein Einstand nach Maß für unseren neuen 911 RSR. Nach 24 Stunden haben gerade mal zwei Sekunden zum Sieg gefehlt, doch das spielt in diesem Fall keine Rolle. Es war ein extrem hartes Rennen, ein fantastischer Kampf um den Sieg. Die Fans, die trotz des schlechten Wetters ausgehalten haben, bekamen alles zu sehen, was unseren Sport ausmacht. Beide 911 RSR sind quasi einwandfrei und ohne echte Probleme durchgefahren. Das i-Tüpfelchen war der Sieg von Alegra Motorsports mit dem 911 GT3 R in der Klasse GTD. Dass ausgerechnet die jüngste und unerfahrenste Crew gewonnen hat, hervorragend unterstützt von unserem Werksfahrer Michael Christensen, freut uns ganz besonders. Diese Daytona-Bilanz kann sich wirklich sehen lassen.“

Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs. Die ganze Mannschaft hat 18 Monate lang alles gegeben, um hier mit einem konkurrenzfähigen neuen Auto antreten zu können. Ob in Weissach, bei unserem Reifenpartner Michelin oder bei unserem Einsatzteam – jeder Einzelne hat sich unglaublich ins Zeug gelegt. Heute haben wir den verdienten Lohn eingefahren. Das war bis zum Schluss ein extrem spannendes Rennen. Am Anfang hatten wir leichte Probleme mit den Reifen, weil wir erst herausfinden mussten, wo unser Limit beim Setup für den entscheidenden Schlussspurt liegt. Doch wir haben nicht aufgegeben und uns zurückgekämpft. Der Kampgfgeist, der diese Mannschaft auszeichnet, hat das möglich gemacht. Ich bin auch unglaublich stolz auf unseren Werksfahrerkader. Der ist unser ganz großes Kapital. Die Jungs machen keinen Fehler und liefern permanent Höchstleistungen ab.“

Patrick Pilet (911 RSR #911): „Das war ein Rennen typisch für Daytona. Ich wusste, dass in den ersten 20 Stunden nicht viel passiert und die Entscheidung immer erst ganz zum Schluss fällt. Deshalb habe ich zunächst nicht viel riskiert, nicht um jede Position mit allen Mitteln gekämpft. Einige im Team habe ich damit vielleicht etwas nervös gemacht, doch ich wusste genau, wie das hier läuft. In den letzten zwei Stunden habe ich mir dann die Seele aus dem Leib gefahren, habe wirklich das Letzte aus dem 911 RSR herausgeholt. Jetzt bin ich glücklich. Es war das erste Rennen für unser neues Auto, und der einzige kleine Wehmutstropfen ist, dass wir nicht gewonnen haben. Trotzdem war es ein wichtiger Schritt. Jetzt freue ich mich auf Sebring.“

Dirk Werner (911 RSR #911): „Das war ein sehr emotionales Rennen für mich, mein erstes als Porsche-Werksfahrer. Vor allem die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Patrick hat wirklich alles gegeben, und ein paarmal habe ich echt gedacht, er würde es vielleicht noch schaffen. Am Ende hat nur eine Winzigkeit gefehlt. Trotzdem war es ein fast perfektes Rennen. Das Team hat toll gearbeitet, und das Potenzial des neuen 911 RSR lässt auf Großes hoffen. Ich ziehe den Hut vor den Leuten, die dieses Auto entwickelt haben.“

Frédéric Makowiecki (911 RSR #911): „Mein Glückwunsch an das ganze Team. Das war ein toller Saisonstart. Die Zeit, die in die Entwicklung des neuen 911 RSR investiert wurde, hat sich ausgezahlt. Das Konzept ist gut und funktioniert. Natürlich war heute noch nicht alles perfekt, doch wir haben nie aufgegeben und uns immer wieder zurückgekämpft. Eines ist sicher – wir sind zurück im Spiel.“

Kévin Estre (911 RSR #912): „Das war ein richtig cooles Rennen. Sieben Autos nach 24 Stunden innerhalb von zehn Sekunden – so etwas gibt es selten. Wir waren da, als es darauf ankam, aber eben nicht nah genug, um im Kampf um den Sieg ein Wörtchen mitreden zu können. Die ganze Mannschaft hat alles gegeben. Daytona war nur der Anfang.“

Laurens Vanthoor (911 RSR # 912): „Für mich war Daytona das erste Rennen für Porsche, das erste mit dem 911 RSR und das erste in den USA. Eigentlich ist alles gut gelaufen, auch wenn wir, was das Ergebnis betrifft, noch Luft nach oben haben. Doch ich habe keine Fehler gemacht, das ist schon mal wichtig. Ich war noch nicht hundertprozentig zufrieden mit meiner Leistung, das geht noch besser, aber ich habe ja noch ein bisschen Zeit. Das Potenzial des Autos stimmt, das macht mich zuversichtlich für den Rest der Saison.“

Richard Lietz (911 RSR # 912): „Für den neuen 911 RSR war das ein toller Einstand. Das Auto hat fast perfekt funktioniert, die ganze Mannschaft hat wieder extrem zuverlässig gearbeitet. Damit hat Porsche auf jeden Fall eine gute Basis für den weiteren Saisonverlauf gelegt. Jetzt bin ich gespannt, wie wir uns in Sebring schlagen.“

Michael Christensen (911 GT3 R #28): „Das war ein fantastisches Wochenende. Ich bin überrascht von meinem Team, das bei seinem ersten Rennen mit dem 911 GT3 R eine so fantastische Leistung gezeigt hat – und das in Daytona gegen so starke Konkurrenz mit 27 Autos in der Klasse GTD. Mein letzter Stint war sicherlich einer der besten meiner Karriere. Ich wusste, was für das Team auf dem Spiel steht, habe versucht, das Auto nicht zu beschädigen und bin froh, dass wir gemeinsam dieses traumhafte Ergebnis einfahren konnten.“

Rennergebnis

Klasse GTLM

1. Hand/Müller/Bourdais (USA/D/F), Ford GT, 652 Runden

2. Pilet/Werner/Makowiecki (F/D/F), Porsche 911 RSR, 652

3. Fisichella/Calado/Vilander (I/I/SF), Ferrari 488, 652

4. Garcia/Magnussen/Rockenfeller (E/DK/D), Chevrolet Corvette, 652

5. Tincknell/Priaulx/Kanaan (GB/GB/BRA), Ford GT, 652

6. Estre/Vanthoor/Lietz (F/B/A), Porsche 911 RSR, 652

7. Pla/Mücke/Johnson (F/D/USA), Ford GT, 652

8. Auberlen/Sims/Farfus (USA/GB/BRA), BMW M6, 651

9. Gavin/Milner/Fässler (GB/USA/CH), Chevrolet Corvette, 651

10. Westbrook/Briscoe/Dixon (GB/USA/NZL), Ford GT, 624

Klasse GTD

1. Christensen/Lazare/Morad/C. de Quesada/M. de Quesada (DK/CAN/CAN/USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 634 Runden

2. de Phillippi/Mies/Gounon/Schmidt (USA/D/F/SWZ), Audi R8, 634

3. Keating/Bleekemolen/Farnbacher/Christodoulou (USA/NL/D/GB), Mercedes AMG, 634

4. Aschenbach/Davis/Bell/Liddell (USA/USA/USA/GB), Audi R8, 634

5. Segal/Negri/Dyer/Hunter-Reay (USA/BRA/USA/USA), Acura NSX, 634

6. Sweedler/Bell/Montecalvo/Kaffer (USA/USA/USA/D), Audi R8, 633

Das ist die IMSA SportsCar Championship

Die IMSA SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der neue Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD.

911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch kombiniert 12,7 l/100 km; innerorts 19,2 l/100 km; außerorts 8,9 l/100 km; CO2-Emission 296 g/km; Effizienzklasse (Deutschland): G

Fotos © 2017 Porsche AG

M17 0357

Vielleicht ist das auch interessant