Eleganz und Exklusivität
So ganz wörtlich haben die Konstrukteure den Begriff „Coupé“ nicht genommen. Beim Steilheck des 1er war ja nun nichts mehr wegzunehmen und so hat man einfach rückseits noch ein Stück drangesetzt. Somit ist es doch eher eine kleine Limousine mit nur zwei Türen.
Das Volumen des Kofferraumes beträgt 370 Liter, im Gegensatz zur Steilheck-Version, die nur 330 Liter aufweisen kann. Die umklappbare geteilte Rückbank erweitert den Laderaum des Coupés auf stattliche 815 Liter.
Das Testfahrzeug war das Schwächste seiner Klasse: 2,0 Vierzylinder-Commonrail-Diesel mit 130kw/177 PS, 228 km/h Spitze. Durchschnittlich fließen 4,8 Liter Diesel auf 100km durch die Einspritzdüsen.
Platz und Raum, das sind nicht die entscheidenden Kriterien für einen Coupé-Käufer. Will man sich mit Eleganz und Exklusivität aus der Masse abheben, so darf es ruhig etwas gedrängter, unzweckmäßiger und kostspieliger sein – Sportlichkeit hat ihren Preis.
Auf der Straße sorgt das neue Coupé für Furore. Klein, stark und so muskulös. Ein echter Frauen-Schwarm! Der niedliche Bayer ist sehr übersichtlich und leicht rückwärts einzuparken.
Wer es liebt, sportlich zu fahren, der wird diesen Kurvenakrobaten in sein Herz schließen. Enge Landstraßen zu befahren wird zur Wonne. Auf die Fahrwerkshilfen sind Verlass (Stabilitäts-, Traktions- und Kurvenbremskontrolle). Trotz Heckantrieb glänzt er mit ausgeglichener Gewichtsverteilung. Das straffe Fahrwerk birgt adäquate Fahrleistung. Die Lenkungsentfaltung des 1er ist sehr feinfühlig und der charmante Münchener folgt präzise den Vorgaben seines Fahrers.
Ein kleines Manko, wenn man es überhaupt so betiteln kann: Der hübsche Süddeutsche besticht durch seine Fahrdynamik und zieht einen in seinen Bann. Man genießt es, um die Kurven zu brausen und das 6-Gang-Getriebe zu bedienen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht wahrnimmt. Bis einen der freundliche Beifahrer darauf aufmerksam macht, dem Tachometer einen Blick zu gönnen. Danke!
Fotos Gerd Kebschull